Geschäftsjahr 2012/13: Auftragseingang um über 45 Prozent auf mehr als 3 Milliarden
Euro gesteigert – Bündelung von Kompetenzen wie Smart Cities und Industrie 4.0
Wien (siemens) - Siemens Österreich ist es trotz eines äußerst volatilen und wettbewerbsintensiven
Marktumfeldes und eines Sparzwangs der öffentlichen Hand, der zu einer geringeren Investitionstätigkeit
geführt hat, auch im im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 gelungen, beachtliche Erfolge zu erzielen.
Dies zeigt sich in der Steigerung des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahr von mehr als 45 Prozent auf über
3 Milliarden Euro. Berücksichtigt man die Abrechnung von Großprojekten im Geschäftsjahr 2011/12
sowie den Carve-out des ehemaligen Telekommunikations- und Multimedia- Geschäftsbereichs Communication, Media
and Technology (CMT), blieb der Umsatz mit rund 2,7 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr weitgehend
stabil. Der Rückgang bei den MitarbeiterInnen auf rund 8.300 resultiert ebenfalls zum Großteil aus dem
Carve-out von CMT. Insgesamt beschäftigt Siemens in Österreich etwa 12.550 MitarbeiterInnen.
„Siemens Österreich ist durch seine zahlreichen, auf Energieeffizienz konzentrierten Infrastrukturprojekte
in den Schwerpunktbereichen Industrie, Verkehr, Energie, Gebäude und Gesundheit fest in der österreichischen
Wirtschaft verankert. Aufgrund der Komplexität der Themen und Herausforderungen, vor denen heute besonders
Städte stehen, sind wir davon überzeugt, dass die Kombination von hochqualitativen technischen Angeboten
und maßgeschneiderten Konzepten auch in Zukunft ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Siemens Österreich
bleiben wird“, so Wolfgang Hesoun, Generaldirektor der Siemens AG Österreich, anlässlich der Bilanzpressekonferenz
zum Geschäftsjahr 2012/13.
Ein Blick auf das wirtschaftliche Umfeld zeigt, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr die Wachstumsimpulse, trotz
der Anzeichen für eine Verbesserung der Wirtschaftslage und eines zunehmenden Optimismus der Unternehmen,
verhalten geblieben sind. Wichtige Absatzmärkte der österreichischen Exportbranche befinden sich in der
Rezession oder stagnieren. Auch die Investitionstätigkeit entwickelte sich aufgrund der schwachen Auslandsnachfrage
äußerst zurückhaltend. Nichtsdestotrotz ist es der Siemens AG Österreich gelungen, den Exportanteil
erheblich zu erhöhen. Siemens Österreich sieht mit Zuversicht in die Zukunft und erwartet eine Besserung
der Wirtschaftslage. Besonders in den Ländern des Wirtschaftsraums, für die das Unternehmen verantwortlich
ist, verstärkt sich die Aufwärtsdynamik.
Highlights und strategische Ausrichtung
Bedeutende Aufträge für Infrastrukturprojekte legen die Basis für zukünftiges Wachstum
der Siemens AG Österreich. Siemens bündelt in Österreich weltweite Kompetenzen für intelligente
Städte und Infrastrukturlösungen. So ist es Siemens gelungen, gemeinsam mit der Stadt Wien eine wegweisende
Forschungsgesellschaft zu gründen, die im Stadtentwicklungsgebiet „aspern Die Seestadt Wiens“ tätig ist.
Die zukünftige Seestadt in Wien ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, in dem
ein neuer, multifunktionaler Stadtteil mit Wohnungen, Büros, Gewerbe-, Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen
entstehen wird. Bis 2018 werden rund 40 Millionen Euro aufgewendet. Im Rahmen dieses europaweit einzigartigen Forschungsprojekts
arbeiten die Partner an innovativen Lösungen und Geschäftsmodellen für intelligente, energieeffiziente
und COv(2)-neutrale Stadtteile.
Ein weiteres Beispiel für eine anwendungsnahe Forschung im Geschäftsjahr 2013 ist die Hardware-Plattform
für die elektronische Mauterfassung von LKW, die maßgeblich von einer Forschungsgruppe in Österreich
mitentwickelt wurde und beim französischen Mautprojekt „Ecotaxe“ verwendet wird. Beim satellitengestützten
Mautsystem in der Slowakei ist diese Entwicklung des von Wien aus weltweit tätigen Siemens-Kompetenzzentrums
für satellitenbasierte Mautsysteme schon mehrere Jahre erfolgreich im Einsatz.
Im Urban-Transport-Werk in Wien-Simmering wurde im Geschäftsjahr 2013 nach einer Investition von 50 Millionen
Euro die modernste robotergesteuerte Lackieranlage für Schienenfahrzeuge Europas in Betrieb genommen. Dieses
Werk ist nicht nur ein wesentlicher industrieller Eckpfeiler für die Stadt Wien, sondern auch ein wichtiger
Arbeitgeber für viele qualitativ hochwertige industrielle Arbeitsplätze. Mit der in Wien entwickelten
innovativen Plattform für U-Bahnzüge „Inspiro“ hat Siemens einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von 1.200
spezialisierten Arbeitsplätzen in Österreich geleistet.
Im Projektgeschäft sticht der Auftrag zur Lieferung von 100 Regionalzügen für die Österreichischen
Bundesbahnen (ÖBB) heraus. Ab 2015 wird mit der Auslieferung der Züge, die unter dem Namen „Cityjet“
auf Österreichs Schienen unterwegs sein werden, begonnen. Im Zusammenhang mit dieser Auftragsvergabe steht
auch die Lieferung von Fahrwerken aus dem Siemens-Weltkompetenzzentrum in Graz, das mit seinen Hightech-Produkten
einen wichtigen Beitrag zur Komfortsteigerung im Zugsverkehr für die ÖBB-Kunden leistet. Dieses Entwicklungs-
und Fertigungszentrum wurde im vergangenen Geschäftsjahr unter anderem auch mit der Lieferung von Drehgestellen
und Radsätzen für die 1.140 Regionalzüge der Thameslink-Strecke in London beauftragt.
Die Siemens AG Österreich arbeitet darüber hinaus auch an Technologien, welche Städte dabei unterstützen,
den Verbrauch von Ressourcen zu minimieren, Energiekosten zu senken und den BewohnerInnen in Zukunft ein ressourceneffizientes
Leben zu ermöglichen. Erwähnt sei hier die Entwicklung eines bildbasierten 3D-Analyseverfahrens zum Erfassen
und Auswerten von Energieverlusten in großen Gebäuden oder ganzen Stadtvierteln. Auf Basis von Fotos,
die von Drohnen aufgenommen werden, erstellt die Software ein dreidimensionales Modell, das Energieverluste großflächig
sichtbar macht und die Basis zur Energieeffizienz-Optimierung von ganzen Stadtteilen schafft.
Siemens ist Weltmarktführer in der Industrieautomatisierung und federführend beteiligt an der nächsten
industriellen Revolution „Industry 4.0“. Sebastian Vettel und Infiniti Red Bull Racing gewannen kürzlich zum
vierten Mal den Formel-1-Weltmeistertitel. Dabei arbeitet das Team mit der „Product Lifecycle Management“-Software
(PLM) von Siemens. Fast nichts läuft ohne diese Software – von der ersten Idee bis zur Fertigung der Einzelteile.
Das Rennteam ist ein perfektes Beispiel dafür, wie moderne Produktentwicklungs- und Produktionsprozesse Unternehmen
erfolgreich machen können.
Die Automobilindustrie bezieht ihre Lösungen unter anderem aus dem weltweiten Siemens-Kompetenzzentrum für
Automatisierungslösungen in Linz. Das Kompetenzzentrum wurde im vergangenen Geschäftsjahr von Volkswagen
in Bratislava (Slowakei) mit der Automatisierung der neuen Produktionslinie des Audi Q7 beauftragt.
|