Belvedere 2013

 

erstellt am
30. 12. 13
11.30 MEZ

Rückblick auf eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte des Museums
Wien (belvedere) - Auch nach dem Ausnahmejahr 2012 erfreut sich die Österreichische Galerie mit den Ausstellungsorten Belvedere, Winterpalais und 21er Haus steigender Beliebtheit und nähert sich 2013 abermals der magischen Millionengrenze. "Zum Jahreswechsel blicken wir auf eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte des Museums zurück", zeigt sich Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere, erfreut über den enormen Zuspruch der Besucherinnen und Besucher. "Die Eröffnung des Winterpalais als vierter Ausstellungsort im Herzen Wiens sowie zahlreiche Ausstellungs- und Forschungsprojekte stießen in diesem Jahr auf großes nationales wie internationales Interesse. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle auch die hervorragende Arbeit der Belvedere Kunstvermittlung, die über die Grenzen Österreichs hinaus als Vorzeigeprojekt gilt", so Agnes Husslein-Arco weiter.

Eröffnung Winterpalais: erfolgreichstes Wochenende seit Eröffnung der Österreichischen Galerie
Das ehemalige Stadtpalais des Prinzen Eugen von Savoyen erfreut sich als Sehenswürdigkeit von internationalem Rang nach kürzester Zeit größter Beliebtheit: Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung am 17. Oktober begrüßte Agnes Husslein-Arco am 6. Dezember 2013 gemeinsam mit ihrem Team die 50.000. Besucherin. Das Open-House-Wochenende anlässlich der Eröffnung ging als erfolgreichstes in die Geschichte der Österreichischen Galerie ein - an den Tagen der offenen Tür nutzten von den knapp 30.000 Besucherinnen und Besuchern bei freiem Eintritt vor allem die Wienerinnen und Wiener die Gelegenheit, erstmals die Prunkräume in der Himmelpfortgasse besichtigen zu können. Die Eröffnungsausstellung "Prinz Eugen von Savoyen - 350 Jahre", die der Biografie des einstigen Hausherrn sowie der Baugeschichte des Barockjuwels gewidmet ist, zog bis zum Jahresende rund 56.000 Besucherinnen und Besucher an. Parallel dazu lenkte die Schau "Prinz Eugen von Savoyen - Die Menagerie des Prinzen" im Oberen Belvedere die Aufmerksamkeit auf einen höchst lebendigen Teil der Sammlungen des Prinzen sowie auf die ursprüngliche Erscheinung einzelner Räume des Schlosses.

Bedeutende Meilensteine im Jahr 2013
Zu weiteren bedeutenden Meilensteinen des vergangenen Jahres zählen der Umbau des Eingangsbereichs im Unteren Belvedere sowie die Wiedereröffnung des einstigen "Skulpturenhofs" hinter dem 21er Haus, in dem seit Sommer 2013 Skulpturen von Franz West auf von Heimo Zobernig eigens entwickelten Podesten präsentiert werden, die in Dialog zueinander sowie zur Architektur des Hauses treten. Im Juni 2013 machte das von der Künstlergruppe Gelatin (Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban) erschaffene "Weltwunder" den Sprung über den eigenen Schatten erfahrbar. Im September 2013 wurde der BC21 BostonConsulting & BelvedereContemporary Art Award an Anna Witt verliehen, deren Arbeiten gemeinsam mit jenen der weiteren drei nominierten Künstlerinnen und Künstler - Marlene Haring, Ralo Mayer und Christoph Meier - im 21er Haus präsentiert wurden. Darüber hinaus wurde mit dem größten Belvedere Schaurestaurierungsprojekt begonnen: Bis voraussichtlich 2015 haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, im Oktogon des Oberen Belvedere den Expertinnen und Experten bei der Restaurierung des herausragenden Ensembles von acht mittelalterlichen Holztafelgemälden Rueland Frueaufs des Älteren über die Schulter zu schauen. Eines der ersten Projekte des 2010 neu gegründeten Instituts für die Erstellung von Belvedere Werkverzeichnissen im Research Center wurde im Dezember 2013 als dritter Band der Reihe präsentiert: Für die Aktualisierung des bestehenden Werkkatalogs von Hans Makart, dessen immense Bedeutung in der österreichischen Kunstgeschichte heute unbestritten ist, konnte der renommierte Makart-Forscher Gerbert Frodl, ehemaliger Direktor des Belvedere (1992-2006), gewonnen werden.

Belvedere: Ausstellungsrückblick 2013, "Meisterwerke im Fokus" und "Belvedere Interventionen"
Die Ausstellung "Barock since 1630" brachte zum Ausdruck, dass Barock kein Rückzugsgebiet für Konservative, sondern Ansatzpunkt für die Moderne ist. "Hundertwasser, Japan und die Avantgarde" machte sich die Neuentdeckung des Frühwerks des Künstlers zur Aufgabe. "Dekadenz - Positionen des österreichischen Symbolismus" stellte einen ersten Schritt in der längst überfälligen Aufarbeitung dieser höchst bedeutenden, bislang aber fast ausschließlich in begrenzten Teilaspekten thematisierten Richtung der österreichischen Kunst um 1900 dar. In Kooperation mit der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde wird im Unteren Belvedere ein lebhafter Eindruck der Farbexplosionen eines Einzelgängers des deutschen Expressionismus vermittelt: "Emil Nolde - In Glut und Farbe" zeigt Werke aus allen Schaffensphasen. Als erstes Museum widmet das Belvedere mit der Ausstellung "WIEN 1450 - Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit" dem herausragenden Wiener Maler mit dem "Notnamen" Meister von Schloss Lichtenstein eine Präsentation. Im Sinne der zentralen Aufgaben eines Museums - der Bewahrung, Erweiterung und Vermittlung der Sammlung - wird seit 2009 die Ausstellungsserie "Meisterwerke im Fokus" präsentiert, im Rahmen derer zweimal jährlich spezielle Aspekte der österreichischen Kunstgeschichte hervorgehoben werden. In der Präsentation "Formalisierung der Landschaft - Hölzel, Mediz, Moll u. a." lag der Fokus erstmals nicht auf dem Schaffen eines einzelnen Künstlers, sondern auf einem Phänomen in der Landschaftsdarstellung des späten 19. Jahrhunderts. Das zehnte Ausstellungs- bzw. Publikationsprojekt der Serie ist Michael Neder gewidmet, jenem eigenwilligen österreichischen Vertreter des Biedermeier, dessen Werk sich nur schwer in das motivische und stilistische Spektrum seiner Zeitgenossen einordnen lässt. Während Gerold Tusch im Rahmen der Ausstellungsreihe "Intervention" im Oberen Belvedere mit seiner künstlerischen Praxis historisches Formenrepertoire aus einem zeitgenössischen Verständnis heraus inszenierte, eröffnete im Schaudepot Schatzhaus Mittelalter die Intervention "Musis et Mulis" des in Wien lebenden Künstlers Christian Mayer. Nach Werken von Gelatin (2010), Fabian Seiz (2011) und Eva Grubinger (2012) präsentiert das Belvedere als diesjährigen Weihnachtsbaum eine für den Ort entwickelte Skulptur von Constantin Luser.

21er Haus: Ausstellungsrückblick 2013
Im Mittelpunkt von "Fotos. Österreichische Fotografien von den 1930ern bis heute" standen die Motive der Akteurinnen und Akteure der äußerst aktiven heimischen Fotografie-Szene, über die unbefangen-assoziativ Zugänge zum gegenwärtigen Kunstdiskurs geschaffen wurden. Auch im vergangenen Jahr wurde das 21er Haus Schauplatz einer vor und für den Ort entstandenen Ausstellung, die das ganze Gebäude umfasste: Auf der Suche nach der verlorenen Form, dem negative space und dem Untergrund der Oberfläche waren Gelatin im 21er Haus zwischengelandet, deren sechstägige Performance das Museum in ein Hybrid aus Schauplatz, Atelier, Bühne und Ausstellungsort transformierte. Ausgangspunkt der Einzelausstellung von Ursula Mayer sowie des ersten gemeinsamen Ausstellungsprojekts der Ursula Blickle Stiftung und des 21er Haus ist eine Trilogie aus den Filmen "GONDA" (2012) und "MEDEA" (2013) sowie der 16mm-Doppelprojektion "Cinesexual" (2013). Weiters präsentiert das Museum das Werk Andreas Urteils, der als Schüler und Assistent von Fritz Wotruba ein stark beachtetes und eigenständiges Frühwerk entwickelte. Im 21er Raum, der Ausstellungsfläche für junge zeitgenössische Positionen im 21er Haus, wurden vergangenes Jahr Arbeiten von folgenden in Österreich lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern präsentiert: Vittorio Brodmann, Andy Coolquitt, Lili Reynaud-Dewar, Barbara Kapusta, Susanne Kriemann, Mathias Pöschl, Anja Ronacher und Philipp Timischl.

 

 

 

Informationen: http://www.belvedere.at

 

 

 

 

 

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