Höchster Landesorden für Erzbischof Alois Kothgasser

 

erstellt am
30. 12. 13
11.30 MEZ

Haslauer überreichte dem scheidenden Oberhirten Salzburgs das Großkreuz des Ehrenzeichens des Landes Salzburg
Salzburg (lk) - "Wenn einer, wie Alois Kothgasser, seinem Wappenspruch gemäß 'Die Wahrheit in Liebe' tun will, dann hat er sich wohl das höchste Ziel gewählt, das sich ein Mensch überhaupt setzen kann. Ein solches Ziel erfordert ungeheuer viel Energie und es erfordert vor allem etwas ganz Fundamentales: Gottvertrauen. Alois Kothgasser hatte und hat beides. Er wurde damit zum Segen für seine gesamte Erzdiözese und er bleibt es weit über den Tag hinaus." Dies betonte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer am 29.12. bei einem Festakt in der Salzburger Residenz, bei dem er dem scheidenden Salzburger Erzbischof Dr. Alois Kothgasser den höchsten Landesorden, das Großkreuz des Ehrenzeichens des Landes Salzburg überreichte.

Alois Kothgasser sei es als Oberhirte möglich gewesen, das Salzburger Kirchenschiff durch sehr bewegtes, manchmal sogar stürmisches Wasser sicher auf Kurs zu bringen und dort zu halten. So sei es ihm möglich gewesen, die Herzen der ihm anvertrauten Menschen zu gewinnen. Vor allem in Erinnerung bleiben werde sein konsequenter und doch auch von liebevollem Verständnis gekennzeichneter Einsatz für den Schutz des Lebens, sein verdienstvolles Wirken um den Dialog der Konfessionen als Beitrag zu einem konstruktiven, respektvollen und offenen Miteinander der Kulturen sowie sein waches Interesse für Kunst und Kultur, insbesondere seine Anteilnahme an den Salzburger Festspielen. Der unter seiner Patronanz gestiftete Kardinal-König-Kunstfonds und der gleichnamige Kunstpreis seien Zeichen des Wissens um die Macht der Verbindung zwischen Kunst und Religion. "Neben vielen persönlichen Begegnungen, Predigten, Pfarrvisiten und Interviews mit Alois Kothgasser wird vor allem auch das pastorale Projekt 'Der Himmel ist offen' präsent bleiben. Es war dies ein Herzensanliegen, das über sein ganzes Pontifikat hindurch im gesamten Erzbistum kraftvolle Zeichen einer jungen, lebendigen, bunten katholischen Kirche gesetzt hat. Das Erzählen von Gott und von der frohen Botschaft ereignet sich am besten in der Kultur der direkten, dialogischen Begegnung mit den Menschen. In der Salzburger Erzdiözese unter ihrem Bischof und Hirten Alois Kothgasser konnte man das in sehr vielen Beispielen erleben", sagte Haslauer.

In seinem vorbildlichen Wirken in unserer Erzdiözese habe Erzbischof Dr. Alois Kothgasser immer in Liebe und aus wahrer Berufung gehandelt. Er suchte den Ausgleich und hatte Mut. Dieser scheinbare Widerspruch aus Güte und mutiger Positionierung mache, so Haslauer, sein Charisma aus. Seine klaren Forderungen an Ethik im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handeln, sein Eintreten für das Leben, für eine Gesellschaft, die dem "Sein" und nicht dem "Haben" verpflichtet ist, geben Antwort auf die Frage, was Kirche ist und sein kann.

"Die heutige Zeit ist für die katholische Kirche weltweit wahrhaft und dank Papst Franziskus im allerbesten Sinne bewegt. In einer solchen, vielen wieder Mut machenden Zeit, darf Erzbischof Dr. Alois Kothgasser seine Nachfolge nun – so sind wir gewiss – in gute Hände legen. Sein von uns herzlich willkommen geheißener Nachfolger, Bischof Dr. Franz Lackner, wird sicher und soll auch seine eigenen Wege als Erzbischof der Diözese Salzburg gehen. Als weiser Mann wird er jedoch in allem zuerst das Maß an seinem von uns so überaus hoch geschätzten Vorgänger nehmen", sagte der Landeshauptmann, der Alois Kothgasser auch im Namen des Landes für dessen beeindruckendes Lebenswerk dankte.

Biografie von Alois Kothgasser
Alois Kothgasser wurde am 29. Mai 1937 in Lichtenegg im Bezirk Feldbach (Steiermark), wo er auch die Volksschule besuchte, geboren. 1951 trat er in das Aufbaugymnasium der "Salesianer Don Boscos" in Unterwaltersdorf, Niederösterreich, ein, das er 1957 mit der Matura abschloss. Bereits 1955 (mit 18 Jahren) legte er die ersten Ordensgelübde ab. Von 1957 bis 1960 absolvierte Alois Kothgasser ein dreijähriges Erzieherpraktikum in Unterwaltersdorf und in Klagenfurt und anschließend philosophisch-theologische Studien an der päpstlichen Hochschule in Turin-Corcetto. Am 9. Februar 1961 wurde er in Turin zum Priester geweiht. Es folgten weitere Studien in Rom an der ordenseigenen "Pontificia Ateneo Salesiano" (PAS) und 1968 die Promotion zum Doktor der Theologie. In den 1970er-Jahren lehrte er als Gastprofessor für Dogmatik in Benediktbeuern (Diözese Augsburg) und zwei Semester lang an der Salesianer-Hochschule in Bethlehem. Ab 1982 war er in verschiedenen akademischen Funktionen (u.a. als Rektor) an der Salesianer-Hochschule Benediktbeuern in Augsburg tätig. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Kothgasser besonders in der spirituellen Begleitung junger Ordensleute und als Leiter von Kursen zur pastoralen und theologischen Fortbildung.

Am 10. Oktober 1997 hat Papst Johannes Paul II. den damals 60-jährigen Pater Dr. Alois Kothgasser zum "Dritten Bischof von Innsbruck" ernannt. Im November 1998 wurde Bischof Kothgasser zum Honorarprofessor der Stiftungsfachhochschule München ernannt. Am 23. November 2002 wählte das Dom- und Metropolitankapitel zu Salzburg Bischof Dr. Alois Kothgasser zum "Erzbischof von Salzburg". Papst Johannes Paul II. bestätigte am 27. November 2002 diese Wahl. Die Amtsübernahme erfolgte am 10. Jänner 2003. Er ist damit der 89. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 78. Erzbischof von Salzburg. Vor Vollendung seines 75. Lebensjahres im Mai 2012 reichte er wegen Erreichung der Altersgrenze bei Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt ein, der am 4. November 2013 von Papst Franziskus angenommen wurde. Am 10. November 2013 hat das Salzburger Domkapitel aus einem Dreiervorschlag den steierischen Weihbischof Dr. Franz Lackner zum neuen Erzbischof von Salzburg gewählt, der am 12. Jänner 2014 offiziell in das Amt eingeführt wird. Bis zu dieser offiziellen Emeritierung ist Erzbischof Dr. Alois Kothgasser noch Apostolischer Administrator der Erzdiözese Salzburg.

 

 

 

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