…der Grazer Künstlergruppe G.R.A.M. im ÖKF Prag bietet ganz besondere Einblicke
Prag / Wien (bmeia) - Noch bis 17.01. ist im Österreichischen Kulturforum Prag die im November 2013
eröffnete Ausstellung der Grazer Künstlergruppe G.R.A.M. mit dem Titel "Hohes Haus" zu sehen.
Dabei werden zwei Bilderserien gegenübergestellt: Fotos von Schlägereien in internationalen Parlamenten,
die mit Statisten an einem realen Ort der Politik, nämlich dem Gemeinderats-Sitzungssaal der Stadt Graz, nachgestellt
wurden, sowie Bilder schlafender Parlamentsabgeordneter aus aller Welt. Einmal mehr konfrontiert dabei G.R.A.M.
das Publikum mit den immer aktueller werdenden Fragenstellungen: Was bedeutet heutzutage die „Authentizität
einer Fotografie“? Was heißt es, wenn ein Bild erneut in Umlauf gebracht wird? Was macht eine Re-Konstruktion
(ein sog. "Re-enactment") aus und mit (dem Inhalt von) Bildern? Die Fotografien von G.R.A.M. sind keine
trivialen Momentaufnahmen, sondern üben eine Stellvertreterfunktion aus: sie entheben diese der Realität
und der Vertrautheit und machen sie zu etwas Besonderem - eine Methode übrigens, die bereits 1925 zur Zeit
des tschechischen Poetismus von Viktor Šklovský beschrieben wurde. Die Künstlergruppe G.R.A.M. wurde
1987 von Günther Holler-Schuster, Ronald Walter, Armin Ranner und Martin Behr gegründet. Zwei von ihnen,
Günther Holler-Schuster und Martin Behr, entwickeln seit Ende der 90er Jahre konsequent ihren profanisierenden
und ironisierenden Umgang mit Bildern der Massenmedien.
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