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Prof. Fritz Molden ist tot |
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Am Morgen des 11. Jänner 2014 ist Fritz Molden in einem Krankenhaus in der Tiroler Stadt Schwaz gestorben, in das ihn seine Familie wegen einer Erkrankung während der Weihnachtsfeiertage gebracht hatte... Fritz Molden wurde am 8. April 1924 in Wien in einen großbürgerlichen Haushalt geboren. Sein Vater, Ernst Molden, war Chefredakteur der "Neuen Freien Presse", seine Mutter Paula Preradovic war Lyrikerin und Schriftstellerin. Sie verfaßte übrigens den Text der österreichischen Bundeshymne. Als er 14 Jahre alt war, wurde er - kurz nach dem "Anschluss" - verhaftet, weil er sich als Mitglied des katholischen Untergrunds an Aktionen gegen das NS-Regime beteiligte, und das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Schließlich, als er wehrtauglich war, versetzte man ihn zu einem Strafbataillon an der russischen Ostfront. Es gelang ihm die Flucht und er lebte anschließend bei den Partisanen im Apennin. Von dort gelangte er in die Schweiz, wo er Mittelsmann zwischen der österreichischen Widerstandsbewegung O5 und den Alliierten fungierte - ab 1944 im Rang eines Verbindungsoffiziers, wofür ihm drei Jahre später, 1947, mit der "Medal of Freedom" gedankt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann Fritz Molden seine beeindruckende Karriere als Sekretär von Außenminister Karl Gruber, für den er auch die Pressearbeit erledigte. Ein Jahr später, 1946, führte ihn die Funktion eines Redakteurs für die von seinem Vater wiedergegründete "Die Presse" ins Ausland und war daraufhin als Diplomat in den USA im Informationsdienst des Österreichischen Generalkonsulates in New York tätig. Nach Wien zurückgekehrt übernahm er 1950 die kaufmännischen Agenden der "Presse" und gründete im selben Jahr das Magazin "Wochenpresse". Dann folgte die Gründung der Boulevard-Zeitung "Express" gemeinsam mit dem späteren ORF-Generaldirektor Gerd Bacher und wurde, nach dem Kauf des Wiener Wochenblatts "WiWo", als 34jähriger der größte und wichtigste Zeitungsherausgeber des Landes und erreichte Marktanteile von bis zu 28 Prozent. Sein Interesse für die Autonomiebewegung in Südtirol führte so weit, daß er bis 1960 als Mitglied des Politischen Komitees des Befreiungsausschusses Südtirol verhandelte. Bereits in den 80er-Jahren setzte sich Molden als Präsident des Auslandsösterreicherwerks ebenso für eine Erleichterung im Staatsbürgerschaftsrecht ein - vor allem was die Doppelstaatsbürgerschaft anbelangte - und machte sich für die Einführung der Briefwahl für Auslandsösterreicher stark - das aber dann noch viele Jahre auf sich warten ließ... Mit seinem eigenen Buchverlag, der neben Memoiren und Sachbüchern auch einige Bestseller namhafter Autoren auf den Markt brachte, hatte er allerdings weniger Glück und mußte 1982 Konkurs anmelden. Er widmete sich daraufhin wieder der Schriftstellerei und machte sich durch verschiedene Reisen ins Ausland für Österreich stark, als die "Affäre Waldheim" die Berichterstattung über unser Land dominierte. Im Herbst 1976 übernahm Fritz Molden auf Wunsch von Bundeskanzler Bruno Kreisky und Wirtschaftskammerpräsident Rudolf Sallinger als Präsident die Leitung des Auslandsösterreicherwerks. Das trat für Hilfsmaßnahmen für bedürftige Auslandsösterreicher ein, für Aktionen in Österreich und aller Welt und mit der Zeitschrift "Rot-Weiss-Rot", die Verbindung zwischen der Heimat und AuslandsösterreicherInnen zu stärken. Schon damals bestand eine Zusammenarbeit mit dem Weltbund der Österreicher im Ausland, mit dem das Auslandsöstereicherwerk 2004 schließlich fusioniert wurde. Lesen Sie mehr über das bewegte Leben von Fritz Molden in der Ausgabe 127 unseres "Österreich Journal" pdf-Magazins, das ab dem Abend des 30.01. verfügbar sein wird. |
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Bundespräsident Heinz Fischer |
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Ostermayer: Mit Fritz Molden verliert Österreich
eine der profiliertesten Persönlichkeiten der Zweiten Republik |
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Rupprechter: Ein ganz Großer ist von
uns gegangen |
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Meinl-Reisinger: Fritz Molden - ein Leben
für Demokratie und Antifaschismus |
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Mailath: Ein mutiger, vielseitiger Patriot
im besten Sinne "Mit ihm verliert Österreich einen kritischen Geist, mit ihm gewinnt Österreichs Geschichte aber auch einen erinnerungswürdigen Menschen, der die wechselvolle jüngere Vergangenheit seines Landes durch seine Biografie auf faszinierendste Weise widerspiegelt", so Mailath abschließend. |
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