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ELGA
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erstellt am
10. 01. 14
11.30 MEZ
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ELGA-System erhöht Qualität der Diagnosen und der therapeutischen Behandlung
Schelling: Abmeldung kann Ihre Gesundheit gefährden. Zu Risiken und Nebenwirkungen
des Ausstiegs fragen Sie nicht Ihren Arzt
Wien (hvb.sv) - "Ich bin überzeugt, dass die Versicherten vernünftig genug sind, nicht vorzeitig
aus dem System auszusteigen, weil die Vorteile so eindeutig sind. Die üble Desinformation und versuchte Manipulation
durch Teile der Ärzteschaft ist unerträglich und mit der Ethik eines Arztes nicht vereinbar. Wer will
schon zweimal zur Blutabnahme, sich mehrmals gefährlichen Strahlungen aussetzen oder auf den Check von Wechselwirkungen
bei der Verschreibung von Medikamenten verzichten", fragt sich der Vorsitzende des Hauptverbandes der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Dr. Hans Jörg Schelling.
Der Vorteil der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA ist es, den behandelnden Ärzten und Ärztinnen rasch
und sicher einen Überblick über die aktuellen Informationen wie die verschriebenen Medikamente und deren
Wechselwirkungen, Entlassungsbriefe von Krankenanstalten, Labor- und Röntgenbefunde für die Diagnose
und Therapie eines Patienten zu verschaffen. Um die Menschen nicht mit Mehrfachuntersuchungen zu belasten, stehen
diese Informationen mit Zustimmung des Patienten der gesamten ärztlichen Versorgungskette zur Verfügung.
Schelling: "Die schnelle und bessere Anamnese gibt dem Arzt oder der Ärztin mehr Zeit für das Gespräch
mit den Patienten und ist daher für beide Seiten ein Vorteil".
Die österreichische Sozialversicherung ist überzeugt, dass ELGA ein wichtiges Instrument für alle
berechtigten Ärzte und Ärztinnen in den Krankenhäusern, in den Ordinationen und den Apotheken sein
wird, um durch diese medizinischen Informationen die Qualität der Diagnosen und der therapeutischen Behandlung
zu steigern und damit nicht nur die Behandlung für die Patienten deutlich zu verbessern sondern auch die Sicherheit
bei der Medikation zu erhöhen: In diesem Sinne ist Schelling überzeugt, "dass die Versicherten vernünftig
genug sind, nicht vorzeitig über die nun per Gesetz gebotenen Möglichkeiten aus dem ELGA-System auszusteigen,
obwohl der für den einzelnen Patienten beschriebene Nutzen noch gar nicht erkennbar ist. Bekanntlich werden
frühestens im Herbst dieses Jahres die ersten Befunde im ELGA-System verfügbar sein. Die erste Ausbaustufe
des ELGA-Systems - das Bürgerportal, die Serviceline und die Widerspruchsstelle - sind am 2. Jänner jedenfalls
erfolgreich und problemlos über die Bühne gegangen. Schelling: "Das ist wichtig und richtig, damit
unsere Versicherten ihre Teilnahmerechte ab jetzt und auch in Zukunft wahren können. Es ist also reichlich
Zeit gegeben, sich die Teilnahme am ELGA-System gründlich und informiert zu überlegen. Die Sozialversicherung
hat schon immer auf höchste Sicherheit im Umgang mit persönlichen Daten wert gelegt".
Mit dem ELGA-Gesetz wurden bekanntlich auch die notwendigen rechtlichen Grundlagen für eine österreichweite
Umsetzung der e-Medikation geschaffen. Schelling erinnert daran, dass nach den schon äußerst positiven
Umfragewerten von GfK Austria bei der Bevölkerung und den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen
bekanntlich auch die Wissenschaftler der Medizinischen Universität Wien mit der Evaluierung des Pilotprojektes
für die e-Medikation eine klare Empfehlung abgegeben haben. "Die e-Medikation ist ein wichtiges und einzigartiges
Projekt, das die Patientensicherheit erhöht und die Qualität von Medikationen und Behandlungen positiv
beeinflusst. Es ist das Ziel der Sozialversicherung - wie gesetzlich vorgesehen - die e-Medikation ab Anfang kommenden
Jahres flächendeckend in ganz Österreich zur Verfügung zu stellen", so Schelling. Und hält
fest, dass das ohne das ELGA - Gesetz nicht möglich wäre. "Auch für die Umsetzung der Gesundheitsreform,
die von den Menschen an erster Stelle gefordert wird, um das gute Gesundheitssystem weiter auszubauen, ist ELGA
ein wichtiges Instrument", betont Schelling abschließend.
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige
Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt
(Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim
Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen
Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten
und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist
das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.
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Wehsely: ELGA bringt Qualität und Transparenz für PatientInnen
Interessensvertretungen dürfen PatientInnen nicht verunsichern, um Standespolitik
zu betreiben
Wien (rk) - "ELGA ist ein wichtiger Schritt um das österreichische Gesundheitssystem in Zukunft
transparenter, effizienter und noch sicherer zu gestalten. Ich habe mich daher von Anfang an klar für die
Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsakte ausgesprochen und bin überzeugt, dass diese im Interesse der
PatientInnen entscheidend für die Qualitätssicherung im gesamten Gesundheitswesen sein wird. Gerade bei
der erfolgreichen Umsetzung der Gesundheitsreform wird ELGA auch eine positive Rolle zukommen", erklärte
die Wiener Gesundheits- und Soziallandesrätin Sonja Wehsely nach dem Start des ELGA Portals Anfang Jänner
2014.
Ab sofort können sich die Bürgerinnen und Bürger auf dem ELGA Portal aus erster Hand informieren
und ihre Teilnahme daran selbst regeln. Elektronische Gesundheitsdaten werden dann ab Herbst 2014, zunächst
in den beiden Pilotregionen Wien und Oberösterreich, abrufbar sein. "Ich bin davon überzeugt, dass
ELGA eine moderne und sichere Infrastruktur bietet und daher von einer überwältigenden Mehrheit der Patientinnen
und Patienten positiv angenommen werden wird", führt Wehsely aus. Eine Abmeldung von ELGA ist aber ebenfalls
möglich. "So wie bei vielen anderen gesundheitspolitischen Themen warne ich auch hier ausdrücklich
davor, Patientinnen und Patienten gezielt zu verunsichern, so wie dies der Österreichische Hausärzteverband
heute getan hat. Die Ärztekammer hat von Anfang an das ELGA Projekt mit unsachlicher Kritik und polemischen
Aussagen zu verhindern versucht. Auch jetzt, wo die konkrete Umsetzung ansteht, sind die Aussagen der Ärztekammer
durchsichtig und lassen ein klares Eigeninteresse erkennen. Hier werden die Patientinnen und Patienten als Faustpfand
für allfällige weitere Verhandlungen mit der Ärzteschaft rund um ELGA genutzt. Verantwortungsvolle
Standespolitik darf aber nicht auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten gemacht werden", so Wehsely.
Wien wird in den kommenden Monaten und Jahren aktiv seinen Teil zur erfolgreichen ELGA-Umsetzung beitragen und
hat bereits wichtige Vorleistungen erbracht. "Im Wiener Krankenanstaltenverbund sind bereits seit dem Jahr
2001 verbundweite Patientenauskünfte möglich. Diese werden laufend erweitert. Derzeit können Patientenbriefe,
Laborbefunde, Röntgenbefunde, Pathologiebefunde sowie Spezialbefunde zB. zu Endoskopien eingesehen werden",
erläutert Wehsely. So wurden seit 2001 über 196 Millionen Befunde und radiologische Bilder eingespielt.
Innerhalb des KAV (inkl. AKH und Geriatriezentren) ist es möglich gegenseitige Einsicht auf Befunde zu tätigen.
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Karlsböck: FPÖ empfiehlt allen Versicherten aus ELGA auszutreten
Vertraulichkeit der Patientendaten ist nicht mehr garantiert
Wien (fpd) - "Ich empfehle allen Versicherten sich von der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) abzumelden
und werde diesen Schritt auch selbst setzen", sagte der freiheitliche Wissenschaftssprecher und Arzt NAbg.
Dr. Andreas Karlsböck. "Die Datensicherheit ist nicht gewährleistet. Dem Missbrauch der sensiblen
Patientendaten ist somit Tür und Tor geöffnet", so Karlsböck, der auch die diesbezügliche
Initiative des Österreichischen Hausärzteverbandes unterstützt. Gleichzeitig werde auch die FPÖ
die Bevölkerung umfassend über die Austrittsnotwendigkeit aufklären, kündigte Karlsböck
eine Informationsoffensive an.
Angesichts der in den vergangenen Monaten aufgeflogenen Datenskandalen sei es unverantwortlich und fahrlässig
die Daten der österreichischen Patienten auf dem Tablett zu servieren, so Karlsböck.
Abgesehen davon, dass die Entwicklung des ELGA einen gigantischen dreistelligen Millionenbetrag verschlungen habe,
sei das System völlig unausgereift, betonte Karlsböck. Der wesentliche Kritikpunkt bleibe jedoch, dass
sensible Patientendaten ab sofort für Leute einsehbar seien, die diese absolut nichts angehen würden,
betonte Karlsböck. "ELGA ist die Abschaffung der ärztlichen Schweigepflicht und bringt den gläsernen
Patienten", warnte Karlsböck.
Karlsböck kritisierte auch die Opting Out-Regelung, wonach Patienten solange automatisch im System seien bis
sie sich aktiv abmelden. Auch seien die Abmeldeformalitäten zu kompliziert und besonders für ältere
Versicherte nahezu undurchführbar, so Karlsböck, der eine deutliche Vereinfachung forderte. "Ein
einfaches Schreiben an die Versicherung muss genügen um sich abzumelden. Offenbar hat man aber bewusst Hürden
eingebaut, weil man genau weiß, dass ELGA ein mega-Flop ist", so Karlsböck.
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Mückstein: ELGA hat noch grundlegende Probleme im Bereich Datenschutz
Konkrete PatientInneninteressen werden nicht erfüllt
Wien (grüne) - Die Grünen sind nicht grundsätzlich gegen elektronische Systeme zur Verwaltung
von Gesundheitsdaten, ELGA muss aber sicherer und anwenderfreundlicher werden. ELGA schafft erstmals einen Zugang
zu allen sensiblen Gesundheitsdaten aller PatientInnen über ein zentrales Portal. Doch die Sicherheit der
Daten kann derzeit nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden, wie Datenschützer bereits seit längerem
warnen.
"Es wäre besser, wenn es kein zentrales Portal gäbe, sondern eine größere Zahl von voneinander
getrennten elektronischen Zugängen mit zufälliger Anordnung der Versicherten je Zugang", sagt die
Grüne Gesundheitssprecherin Eva Mückstein und ergänzt: "Außerdem fordern wir die freie
Wahl der Dokumentationsart (ELGA, physische Dokumentation oder eigene Formen) durch die PatientInnen."
Die Grünen kritisieren auch den mangelnden PatientInnennutzen von ELGA. Wesentliche Erleichterungen für
PatientInnen wie etwa ein elektronischer Impfpass, ein Röntgenpass oder ein Terminvereinbarungssystem zur
Verminderung von Wartezeiten sind aus Kostengründen nicht vorgesehen.
"Die einzige Möglichkeit für PatientInnen, Verbesserungen von ELGA zu erreichen ist ein Opting-out,
deshalb begrüßen wir die Aktion des Hausärzteverbandes", meint Mückstein.
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Franz: Hausärzte bestätigen: ELGA ist ein gesundheitspolitischer Irrwitz
Wien (str) - "ELGA ist ein gesundheitspolitischen Irrwitz und Gesundheitsminister Stöger kann
dieses Projekt endgültig als gescheitert betrachten", erklärt Team Stronach Gesundheitssprecher
Prim. Dr. Marcus Franz. Mit dem Ausstieg des Hausärzteverbands sei die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA)
völlig wertlos geworden. Franz verlangt einen kompletten Neustart mit einem "ELGA-Neu": "Die
Speicherung der Gesundheitsdaten soll auf der E-Card vorgenommen werden, denn sensible Daten dürfen nur von
den Patienten selbst und den Behandlern (Spitälern, Ärzten), zur Verfügung stehen."
"Die NSA-Totalüberwachung war dem Gesundheitsminister noch immer nicht Warnung genug. Stöger hat
es zu verantworten, dass nun Millionen Euro in den Sand gesetzt wurden. Millionen, die unserem Gesundheitssystem
fehlen!". Mit dem zentralistischen Kontrollinstrument ELGA wäre die letzte Insel der Privatheit, nämlich
die Gesundheitsdaten der Bürger, annektiert und somit zerstört worden, mahnt Franz.
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Hausärzte treten aus ELGA aus
Datenschützer bekräftigen massive Bedenken gegen die Elektronische Gesundheitsakte
- Hausärzteverband empfiehlt allen Patienten unverzüglichen ELGA- Ausstieg ~
Wien (halik) - Nur wenige Tage nachdem der Widerspruch zur elektronischen Gesundheitsakte gesetzlich möglich
wurde, hat die gesamte Spitze des Österreichischen Hausärzteverbandes ihren Austritt aus ELGA eingereicht.
Den Patienten wird angesichts der prekären Datenschutzlage dringend geraten, dem Beispiel zu folgen.
"Nachdem eine Koalition politischer und ökonomischer Interessen das ELGA-Gesetz gegen den Widerstand
von Ärzten, Datenschützern und Verfassungsjuristen durchgeboxt hat, kann nur noch der Patient selbst
verhindern, dass seine sensiblen Gesundheitsdaten in die falschen Hände kommen", betonte Dr. Christian
Euler, Präsident des Österreichischen Hausärzteverbandes (ÖHV), anlässlich einer Pressekonferenz
in Wien. Die ärztliche Schweigepflicht ist mit ELGA Geschichte. Zu fürchten wäre nicht nur Cyber-Kriminalität,
sondern der ganz legale Gebrauch der Daten durch Ämter und Behörden, der vom Gesetzgeber jederzeit bedarfsgerecht
adaptiert werden könne.
Dementsprechend rät Euler dringend zum sofortigen "Opt-Out", wenngleich dieser von den Verantwortlichen
bewusst kompliziert gestaltet wurde. Anstelle den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, leicht erreichbare Widerspruchsstellen
einzurichten, gibt es lediglich die Möglichkeit, sich via Internet oder telefonischer Hotline (050/1244411)
Austrittsformulare zu beschaffen und diese dann samt Kopie eines Lichtbildausweises einzureichen. Besonders für
ältere Menschen eine bürokratische Schikane, auf deren Vereinfachung die Hausärzte drängen.
In den nächsten Tagen wird der ÖHV Hausarztpraxen in ganz Österreich mit Plakaten und Info-Blättern
für die Patienten ausstatten. "In weiterer Folge wollen wir auch die Ärztekammern und Patienten-Selbsthilfegruppen
mitreißen, um möglichst viele Menschen vor dem 'Daten-Monster ELGA' zu schützen", so Euler.
Unterstützt wird der Aufruf der Hausärzte zum ELGA-Austritt von Seiten des Datenschutzes. So spricht
Dr. Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten, von einer "höchst verantwortungslosen Sicherheitslösung".
Bis zu 100.000 Menschen werden direkten Zugriff auf die Gesundheitsdaten haben. Es gäbe kein funktionierendes
Schutzkonzept, der Patient sei einer undurchsichtigen Gesundheitsbürokratie ausgeliefert, betont Zeger und
ergänzt: "Als Patient möchte ich selbst bestimmen, wer welche Befunde sieht. Und ich möchte
nach den Regeln ärztlicher Kunst und nicht auf Basis alter, widersprüchlicher und fehlerhafter Daten
behandelt werden."
"Sichere Daten sind nur gar nicht erfasste Daten", meint auch ÖHV-Bundessekretärin Dr. Eva
Raunig, die zudem auf die Unterschriften von 100.000 Patienten und den Einspruch namhafter Verfassungsjuristen
gegen ELGA verweist. Das Grundrecht auf Datenschutz könne nur per aktiver Zustimmung des einzelnen Bürgers
aufgehoben werden. Somit müsse das Hineinoptieren an die Stelle des Hinausoptierens treten.
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