Herausforderungen und Chancen 2014
Brüssel (europarl) - Nicht nur in Europa stehen der EU viele Herausforderungen bevor, auch auf globaler
Ebene muss die EU neue Wege finden mit internationalen Partnern wie der USA, Russland und China zusammenzuarbeiten.
Vom Erfolg dieser Kooperationen hängt nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch der Kampf gegen
den Terrorismus ab. Wir befragten EU-Abgeordneten, die für die Beziehung zu den Weltmächten zuständig
sind, zu Herausforderungen und Chancen.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Elmar Brok (EVP, DE) verweist auf eine Vielzahl komplexer Themen,
denen sich die EU im 21. Jahrhundert in einer zunehmend multipolaren Welt stellen muss. „Um den europäischen
Werten treu zu bleiben und das erklärte Ziel einer besseren Welt zu erreichen, muss sich die EU verschiedenen
Herausforderungen und Möglichkeiten einer strategischen Partnerschaft bewusst sein - besonders mit den Hauptpartnern,
wie der USA, China und Russland.“
„Für 2014 bedeutet das“, erklärt Brok, „dass die EU ihre Rolle als Weltmacht auf der internationalen
Bühne weiter unter Beweis stellen muss. Dafür müssen die Mitgliedsstaaten mit einer Stimme sprechen."
Russland: Kein Druck auf unsere Partner
Der deutsche Sozialdemokrat Knut Fleckenstein ist Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für die Zusammenarbeit
EU-Russland. Befragt zur Beziehung mit Russland meint er, die EU könne nicht akzeptieren, dass ein Land, das
strategischer Partner der EU sein möchte, politischen und wirtschaftlichen Druck auf andere Länder ausübe,
die mit der EU kooperieren wollten.
„In den vergangenen Monaten hat Russland mit wirtschaftlichen und politischen Mitteln auf unterschiedliche Weise
versucht, Nachbarn an der östlichen Grenze der EU wie Armenien, die Ukraine und die Republik Moldau unter
Druck zu setzen“, kritisiert Fleckenstein.
USA: Neues Vertrauen aufbauen
Für den Vorsitzenden der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten Christian Ehler
(EVP, DE) besteht die größte Herausforderung für die Beziehungen mit den USA im Jahr 2014 darin,
das Vertrauen zwischen Europa und Amerika wieder herzustellen.
„Die Partnerschaft kann durch Dialog, neue Projekte wie das Transatlantische Freihandelsabkommen und die Erinnerung
an gemeinsame Werte, Ziele und Verantwortung wieder gestärkt werden", glaubt Ehler.
China: Weiter wichtig für Wachstum
Der Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu China Crescenzio Rivellini (EVP, IT) sieht die Beziehungen
mit China an einem wichtigen Punkt. „Die EU erholt sich langsam von der Staatsschuldenkrise und führt gerade
wichtige strukturelle Reformen durch. Währenddessen hat China mit seinem Wachstumsmodell immer mehr Probleme
und die chinesische Führung selbst hat betont, dass Reformen notwendig seien.“
Die Partnerschaft, erklärt Rivellini, sei daher für die EU als auch für China wichtig, um Wachstum
und Wohlstand weiter zu fördern. Beide Seiten müssten einen Weg finden, um ihre Beziehung langfristig
zu stärken.
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