"Freue mich, an die Arbeit zu gehen" – Alt-LH Durnwalder verabschiedet sich: Dank
an Weggefährten und Bürger
Bozen (lpa) - Arno Kompatscher ist neuer Landeshauptmann von Südtirol. Er nehme, so Kompatscher am
09.01., das Amt mit großer Demut an, freue sich aber, an die Arbeit gehen zu können. Konkrete Herausforderungen
gibt's bereits: eine Klausur mit der neuen Landesregierung (nach deren Wahl) sowie die Steuerreform, insbesondere
jene der Gemeindeimmobiliensteuer.
Sein Amt als Landeshauptmann nehme er im Bewusstsein an, dass dieses kein leichtes sei und er auf breite Unterstützung
angewiesen sei, so Kompatscher in einem ersten Statement nach der Wahl. "Ich werde versuchen, all das, was
im Regierungsprogramm steht und was in Zukunft auf uns zukommt, so anzugehen, dass spürbar wird, dass die
Politik kein Selbstzweck, sondern für die Bürger da ist", so der Neo-Landeshauptmann. Die Wahl sei
ein besonderer Moment gewesen, auch wenn er lange Zeit gehabt habe, sich darauf vorzubereiten: "Jetzt, da
ich dieses Amt inne habe, werde ich kurz innehalten und in mich, dann aber gleich an die Arbeit gehen", so
Kompatscher.
Morgen, Freitag, wird der neue Landeshauptmann das Amt offiziell von nun Altlandeshauptmann Luis Durnwalder übernehmen
und bereits am Montag seine Amtsräume im Palais Widmann beziehen. "Ich freue mich, nun endlich konkret
an die Arbeit gehen zu können", so Kompatscher, der auch bereits die ersten Aufgaben abgesteckt hat:
Antrittsbesuche bei seinen Amtskollegen der Nachbarländer und nach der Wahl der künftigen Landesregierung
eine erste Klausur. "Da wird es darum gehen, uns auf eine Arbeitsweise zu einigen und die Arbeit innerhalb
der Regierung abzustecken", so der neue Landeshauptmann.
Auch ein erstes konkretes Thema, das unmittelbar anzugehen sei, hat Kompatscher schon genannt: die Steuerreform,
insbesondere jene der Gemeindeimmobiliensteuer, bei der Südtirol nun einen weit größeren Spielraum
habe. "Es wird diesbezüglich schon bald erste Gespräche mit den Sozialpartnern und den Gemeinden
geben", so Kompatscher.
Alt-LH Durnwalder verabschiedet sich: Dank an Weggefährten und Bürger
Nach der Wahl von Arno Kompatscher scheidet Luis Durnwalder nach 25 Jahren aus dem Amt des Landeshauptmanns
von Südtirol. "Ich habe dieses Amt mit all meiner Kraft und mit viel Begeisterung ausgeübt, auch
- oder besser: vor allem - weil so viele Menschen mich in diesen Jahren unterstützt und ihren Beitrag geleistet
haben, um Südtirol voranzubringen", so Durnwalder in einem Abschiedsstatement.
Nach knapp über 9000 Tagen im Amt des Landeshauptmanns und damit als einer der dienstältesten Regierungschefs
in Europa ist Durnwalder mit der heutigen Wahl seines Nachfolgers Arno Kompatscher in den politischen Ruhestand
getreten. Zurückblickend nennt der Neo-Altlandeshauptmann vier Ziele, die er im Laufe seiner Karriere verfolgt
habe: den Ausbau der Autonomie, die ethnische Aussöhnung, die (auch wirtschaftliche) Entwicklung des Landes
sowie die Öffnung nach Europa. "In all diesen Bereichen hatten wir das Glück, entscheidende Schritte
setzen zu können", so Durnwalder.
Er unterstreicht allerdings, dass er nur das Gesicht dieser Entwicklung gewesen sei, dass also alle Erfolge nur
eingefahren werden konnten, weil er auf breite Unterstützung habe zählen können. "Es haben
so viele Menschen hinter den Kulissen gearbeitet, beginnend bei meinen Mitarbeitern, denen ich einen herzlichen
Dank schulde", erklärt Durnwalder. Dazu kämen all die politischen Weggefährten, die Verwalter
von Land, Bezirken und Gemeinden, die Vertreter der verschiedenen Verbände, Organisationen und Interessengruppen:
"Ohne sie würden politische Vorgaben nur das bleiben: Vorgaben", so Durnwalder.
Einen Blick wirft der Neo-Altlandeshauptmann auch über die Grenzen. "Ich habe in diesen Jahrzehnten sehr
interessierte, sehr aufgeschlossene, sehr kluge Politiker und Verwalter in Rom, Wien und Brüssel kennenlernen
dürfen, die verstanden haben, dass die Autonomie ein Mehrwert für alle Beteiligten ist", so Durnwalder.
Auch diesen Staatsmännern und Verwaltern gebühre sein Dank, ebenso wie seinen Pendants in Innsbruck und
Trient. "Was dank des guten Verhältnisses der drei Länder in diesen Jahren zustande gebracht worden
ist, verdient einen Platz in der Geschichte", erklärt Durnwalder.
Ein Gedanke des nun ausgeschiedenen Landeshauptmanns gilt nicht zuletzt den Bürgern, auf deren Unterstützung
er stets habe bauen können: "Man hat mir immer sehr viel Zuneigung entgegen gebracht, man hat mir Fehler
verziehen und meine Entscheidungen mitgetragen - auch das ist alles keine Selbstverständlichkeit für
einen Politiker", so Durnwalder. Der stetige Austausch mit der Bevölkerung sei letzten Endes der Grundpfeiler
seiner Politik gewesen: "Nur weil ich diesen Kontakt immer gesucht habe, konnte ich mir ein sehr breites Bild
der Geschehnisse in unserem Land verschaffen, das als Grundlage für alle Entscheidungen gedient hat."
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