Seilbahnen-Obmann Hörl, Gemeindeverbandspräsident Schöpf und Skilehrer-Präsident
Walter: Saisonstart ohne Schnee brächte 900 Mio Euro Umsatzverlust
Wien (pwk) - Der heurige niederschlagsarme und relativ warme Winter hätte zu massiven wirtschaftlichen
Problemen geführt - gäbe es in Österreichs Skigebieten nicht ein dichtes Netz an Anlagen zur technischen
Beschneiung, das in den letzten Jahren immer weiter perfektioniert und ausgebaut wurde. Im Rahmen eines gemeinsamen
Medientermins unterstrichen Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der WKÖ, Ernst Schöpf
vom Tiroler Gemeindeverband und der Chef der Tiroler Skilehrer, Richard Walter, die Bedeutung und die Notwendigkeit
der Beschneiung: „Ohne technische Beschneiung wäre der Wintertourismus den Launen der Großwetterlage
ausgesetzt, und damit wäre die wirtschaftliche Grundlage für viele tausend Menschen - vor allem in peripheren
Regionen - gefährdet. Ein Saisonstart ohne Schnee würde allein für Österreich einen Ausfall
von 8,6 Millionen Skierdays nach sich ziehen, rund 6,5 Millionen Nächtigungen würden wegfallen“, so Hörl.
Auch für die Gemeinden in den peripheren Regionen wäre ein Teilausfall der Wintersaison katastrophal,
erklärte der Tiroler Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf: „ Ohne Beschneiungsanlagen gäbe
es in großen Teilen Österreichs regionale Wirtschaftskrisen von massivem Ausmaß, da Kredite nicht
bezahlt werden könnten und Investitionen auf Grund der Unsicherheiten nicht getätigt würden. Die
Folgen für das Leben in den alpinen Tälern und Talschlüssen wären Absiedelung, Abwanderung
von Unternehmen und leere, öde Talschaften - und am Ende leere Gemeindekassen.“
900 Millionen Euro weniger Umsatz bei Saisonstart ohne Schnee
Eine Studie zeigt, dass bei einem Saisonstart ohne Schnee und ohne Beschneiung 900 Millionen Euro Umsatz ersatzlos
fehlen würden - allein die Seilbahnen würden um 200 Millionen Euro weniger umsetzen, die Hotellerie gar
300 Millionen und die lokale Gastronomie 170 Millionen. Der Handel müsste auf 90 Millionen Euro Umsatz verzichten,
und die lokale Wirtschaft und die Bauern auf Umsätze in der Höhe von 150 Millionen Euro. „ Schnee ist
in diesem Sinne ein Betriebsmittel, ohne welches der Tourismus im Winter nicht arbeiten könnte - Kunstschnee
zu erzeugen ist für die Tourismuswirtschaft so wichtig, wie es für einen Tischler wichtig ist, mit Holz
versorgt zu werden. Ohne Grundstoff keine Geschäftsgrundlage - ohne Schnee keine Winternächtigungen,
und ohne Winternächtigungen keine Arbeit für unsere SchneesportlehrerInnen“, führte Skilehrer-Präsident
Walter aus.
Richard Walter: Ohne Kunstschnee würden auch die über 300 Skischulen stehen
Kunstschnee habe außerdem seinen schlechten Ruf seit Jahren schon nicht mehr verdient. Walter: „Gut gemachter
Kunstschnee ist von präpariertem normalem Schnee nicht zu unterscheiden. Ohne Schnee würden auch die
Skischulen stehen, und damit auch die Mitarbeiter ohne Lohn sein!“
Dass Schnee eines der wesentlichen Produktionsmittel der Seilbahnen ist, mit dem sorgsam umgegangen wird, unterstreicht
auch Gemeindeverbandspräsident Schöpf, der zudem Bürgermeister von Sölden, eine der wichtigsten
Tourismusgemeinden Österreichs, ist: „Die Energie, die für die Beschneiung benötigt wird, stammt
zu einem großen Teil aus den ländlichen Regionen. Es ist recht und billig, den Strom auch vor Ort für
sinnvolle Zwecke zu verwenden - zumal die Seilbahnwirtschaft dafür ja auch bezahlt. Zudem setzen die Unternehmen
massiv auf Energieeffizienz und die Stromgewinnung mittels alternativer Verfahren wie Photovoltaik und anderer
Methoden.“
Hörl: Keine Chemie auf unseren Pisten, Almen und Bergwiesen
Chemische Zusätze im Schneiwasser werden vom Fachverband der Seilbahnen und den maßgeblichen Mitgliedsbetrieben
ganz klar abgelehnt. Hörl: „Jegliche Art von Chemie hat auf Österreichs Pisten nichts verloren. Am Reinheitsgebot
für technisch erzeugten Schnee, Wasser und Luft‘ wird nicht gerüttelt“.
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