Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister spricht bei Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz
Wien (bmwf) - "Wissenschaft und Grundlagenforschung sind mit der Wirtschaft gleichberechtigte, unabhängige
Agenden. In diesem Sinne setze ich auf einen kommunikativen, vorurteilsfreien und partnerschaftlichen Dialog mit
allen Beteiligten", sagte Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei seiner
gestrigen Rede beim traditionellen Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz (uniko) in Wien. Die Gleichberechtigung
der Agenden werde sich auch im neuen Namen des Ministeriums ausdrücken. Das Ressort wird künftig Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft heißen. Der Name bezeichnet somit die Entwicklung der Innovationskette.
Mitterlehner möchte in den kommenden Monaten vor allem einen intensiven Dialog mit den Universitäten,
Fachhochschulen und Forschungsinstitutionen führen und Hochschulstädte besuchen, um sich "ein Bild
über die exzellenten Leistungen der Institutionen im Bereich der Lehre, Forschung und der Entwicklung und
Erschließung der Künste zu machen", so Mitterlehner.
Mitterlehner bekennt sich auch klar zur Autonomie der Universitäten. Diese sei "ein guter Weg, der sich
in den vergangenen zehn Jahren bewährt hat. Wir haben mehr Freiheit, mehr Wettbewerb und dadurch mehr Qualität
in der Lehre und erfolgreichere Forschung an den Universitäten." Seit 2007 konnten österreichische
Forscher 102 europäische Grants (bewilligte Förderprojekte) holen, und bei der Bewilligungsquote liegt
Österreich im Vergleich von 27 EU-Ländern an vierter Stelle. Von den 15 heimischen Einrichtungen, die
ERC-Grantees beherbergen, sind zehn Universitäten. "Das spricht für die hohe Qualität der Forschungsleistung
der Unis, aber auch ihren bedeutenden Status als zentrale Grundlagenforschungsinstitutionen" so Mitterlehner
weiter.
"Um weiter gute Leistungen zu erbringen, braucht es gute Rahmenbedingungen. Ich möchte hier Bestehendes
weiterführen, weiterentwickeln und den richtigen Rahmen geben, damit unsere Forscher und Universitäten
in Zukunft noch exzellenter werden, noch international sichtbarer und noch erfolgreicher", erklärt Mittelehner
seine Zielsetzung und nennt wichtige Schwerpunktthemen: Fortführung und Weiterentwicklung des Hochschulplanes
und der Hochschulkonferenz, strategische Kooperation zwischen Institutionen und Sektoren und die gezielte Profilbildung
weiter fördern, schrittweise Umsetzung der kapazitätsorientierten Studienplatzfinanzierung sowie Ausbau
der Wissenschaftskommunikation und verstärkter Wissenstransfer in die Gesellschaft, die vor allem die bedeutende
Rolle der Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften unterstreichen soll.
Als aktuelle Aufgaben für 2014 sieht Mitterlehner die Festlegung des Universitätsbudgets 2016-2018 und
die geplante Stärkung des tertiären Sektors, in deren Rahmen auch die Errichtung der Medizinischen Fakultät
in Linz zu sehen ist. "Mir ist klar, dass Linz nur einen Schritt im Gesamtausbau darstellt, es braucht generell
mehr Geld für Wissenschaft und Forschung und ich werde hier mein Möglichstes tun", stellt Mitterlehner
klar. Weitere Schwerpunkte seien unter anderem die Absicherung der Grundlagenforschung insbesondere auch im Wege
der wettbewerbsorientierten Vergabe durch den Wissenschaftsfonds FWF, der Ausbau der Fachhochschulplätze auf
50.000, eine Weiterentwicklung der Studienförderung, eine Diskussion über den Wahlmodus zur Österreichischen
Hochschülerschaft und die finanzielle Absicherung der Grundlagenforschung: "Wir wollen den Forschungsraum
gemeinsam weiterentwickeln, Nachwuchstalente fördern und die Förderabwicklung weiter entbürokratisieren",
so Mitterlehner abschließend.
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