Starke Impulse für Umwelt und heimische Wirtschaft
Wien (ig windkraft) - Im Jahr 2013 wurde in Österreich so viel Windkraftleistung zugebaut wie nie zuvor.
"Mit 113 Windrädern und einer Gesamtleistung von mehr als 300 MW konnte sogar der Ausbaurekord vom letzten
Jahr eingestellt werden", freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. 2013 war auch
das Jahr der höchsten Windräder Österreichs, welche die Windkraft Simonsfeld in Poysdorf errichtete
und das Jahr der Energiewende im Burgenland an dem die Püspök Group entschieden mitwirkte. Die Firma
Prangl konnte mit der Mitentwicklung eines Schwerlastfahrzeugs für Windradflügel die Windbranche mit
einer Besonderheit bereichern. "Die Präsentation des NÖ Zonierungsplanes für die Windenergienutzung,
welcher das mögliche Potential drastisch einschränkt, ist leider ein Dämpfer in diesem Erfolgsjahr
2013", berichtet Moidl.
"Das zweite Jahr in Folge wurde so viel Windenergieleistung installiert wie nie zu vor. Daran sieht man die
positive Wirkung des Ökostromgesetzes 2012", freut sich Stefan Moidl. 2013 wurden 113 Windräder
mit einer Gesamtleistung von 308,6 MW neu errichtet. Damit wurden durch den Windkraftausbau im vergangenen Jahr
510 Mio. Euro an Investitionen ausgelöst. Wie auch im letzten Jahr wurde im Burgenland mit 52% mehr als die
Hälfte der Windradleistung aufgestellt. Bezeichnend für die Energiewende im Burgenland ist die Entwicklung
der Püspök Group, die als mittlerweile zweitgrößter Betreiber Österreichs 1/4 aller Windräder
betreibt. 2001 errichtete die Püspök Group die ersten 5 Windräder in Mönchhof. Mittlerweile
betreibt sie 79 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 212 MW und ist damit Österreichs größter
privater Windkraftbetreiber. "Unsere Windräder erzeugen mehr Strom als alle burgenländischen Haushalte
verbrauchen", berichtet Lukas Püspök begeistert und setzt fort: "Es freut mich, dass wir für
die Energiewende im Burgenland unseren Beitrag leisten können."
Mit knapp 40% ist Niederösterreich 2013 ein Mal mehr beim Ausbau hinter das Burgenland zurückgefallen.
Dennoch wurden die größten Windräder Österreichs im niederösterreichischen Poysdorf errichtet.
"Wir sind stolz als eines der österreichischen Pionierunternehmen nun auch die höchsten Windräder
im Portfolio zu haben", freut sich Martin Steininger, Vorstand der Windkraft Simonsfeld AG und ergänzt:
"Diese neuen Windräder sind um 40 Meter höher als die, die wir bisher betrieben haben, erzeugen
aber um 60 bis 80% mehr Strom. Noch dazu sind sie trotz des deutlichen Größenunterschiedes mit freiem
Auge selbst für mich schwer zu unterscheiden."
2013 konnten auch in der Steiermark neue Anlagen errichtet und damit die steirische Windkraftleistung um 57% gesteigert
werden.
Dienstleistungsbranche der Windenergie im Aufwind
Durch den starken Windkraftausbau profitiert auch die Dienstleistungsbranche von der Windenergie. "Wir haben
für den wieder begonnenen Windkraftausbau in Österreich einige Investitionen getätigt", berichtet
Christian Prangl, Geschäftsführer von Prangl und setzt fort: "In Bad Deutsch-Altenburg gibt es seit
fast zwei Jahren einen Umschlagplatz für Windradteile, bei dem vom Schiffstransport auf LKW umgeschlagen wird.
In der Steiermark konnten wir ein von uns mitentwickeltes selbstfahrendes Schwerlastmodul einsetzen." Das
Schwerlastmodul besitzt einen hydrostatischen Fahrantrieb und wird ferngesteuert. Das Besondere daran ist eine
Flügelkippvorrichtung, die es erlaubt, bis zu 22 Tonnen schwere und von der Länge her unbegrenzte Rotorblätter
bis zu einem Winkel von 60 Grad anzuheben. "Damit müssen die Forstwege weniger ausgebaut werden und ein
Antransport wird damit auch bei starken Steigungen noch möglich", schwärmt Prangl und ergänzt:
"Bei rund 50% aller 2013 gebauten Windräder in Österreich unterstützten wir mit unserem Equipment
(Mobilkräne, Transporteinheiten, Arbeitsbühnen und Teleskopstapler) die Errichtung und sind damit in
Österreich Marktführer."
Windenergie-Ausbaurekord 2014
Im Jahr 2014 wird sich der Windradausbau noch einmal steigern. Für rund 170 Windräder mit einer Leistung
von 483 MW ist die Errichtung 2014 geplant. Nach den Erfahrungen von 2012 werden davon voraussichtlich 130 Windräder
mit einer Leistung von 380 MW bis Ende 2014 den Vollbetrieb aufnehmen. Die Errichtung von 380 MW Windkraftleistung
wird eine Investition von 630 Mio. Euro auslösen. 4.600 Beschäftigte werden nächstes Jahr bereits
in der Windbranche tätig sein. Positiv wirkt sich aus, dass nunmehr die Einspeisetarife für die nächsten
zwei Jahre 2014 und 2015 im Vorhinein fest stehen. "Die Verordnung trägt zusätzlich zur Stabilität
der Rahmenbedingungen bei", erklärt Moidl.
Niederösterreich auf der Windkraftbremse
Mit der Vorlage des neuen Zonierungsplanes in Niederösterreich wird deutlich, dass das zukünftige
Windkraftpotential in diesem Bundeland drastisch eingeschränkt wird. "Nur auf 2% der niederösterreichischen
Landesfläche soll der Windkraftausbau möglich sein", erklärt Stefan Moidl. "Die Entscheidungen
der Raumordner sind in vielen Fällen schwer nachvollziehbar. Teilweise sind die angesetzten Kriterien extrem
streng ausgelegt, obwohl verfügbare Studien ganz andere Schlüsse zuließen. Keine gute Visitenkarte
für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich", ärgert sich Martin Steininger. Nachsatz: "Geradezu
grotesk ist es, wenn Projekte, die in Volksabstimmungen die Zustimmung einer breiten Bevölkerung erhalten
haben, nun kommentarlos entsorgt werden." Fraglich ist auch, ob mit dieser Zonierung die langfristigen Ziele
des NÖ Energiefahrplans 2030 noch erreichbar sind. "In Niederösterreich braucht es ein klares Bekenntnis
für eine Energiewende, um die Chancen, die der Windkraftausbau für Umwelt, Menschen und Wirtschaft bietet
optimal zu nutzen", stellt Moidl fest und ergänzt abschließend: "Daher braucht es für
neue Windkraftprojekte klare Rahmenbedingungen und einfache, effiziente Verfahren."
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