Premierminister Ayrault überreicht NR-Präsidentin
Orden der Ehrenlegion
Wien (pk) - Mit der Aufnahme in die "Légion d'Honneur" wurde Barbara Prammer nun eine der
höchsten Auszeichnungen des französischen Staates zuteil. Premierminister Jean-Marc Ayrault überreichte
der Nationalratspräsidentin am Abend des 17.01. in einer feierlichen Zeremonie in der französischen Botschaft
die Insignien des Kommandeurs der Ehrenlegion und würdigte damit das Engagement Prammers für Chancengleichheit,
die Rechte der Frauen und für die Durchsetzung demokratischer Werte.
Ayrault würdigt Prammers Engagement für die Rechte der Frauen
In seiner Laudatio bezeichnete Ayrault Barbara Prammer als außergewöhnliche politische Persönlichkeit
und große Demokratin, die in all ihren beruflichen Tätigkeiten und Funktionen von dem Grundsatz ausgegangen
sei, dass es kein gesellschaftliches Miteinander ohne Politik geben kann. Die österreichische Nationalratspräsidentin
sei gerade in einer Phase, in der die Sirenengesänge des Populismus in Europa ertönen, ein herausragendes
Beispiel dafür, was das Besondere des politischen Engagements ausmacht. Ayrault erinnerte in diesem Zusammenhang
an Prammers Einsatz im Kampf gegen die Diskriminierung der Frauen und für die Gleichstellung der Geschlechter
und meinte, ihr sei es zu verdanken, dass die gläserne Decke, an die Frauen im Berufsleben oft stoßen,
nun durchlässiger geworden ist.
Prammer: Frankreich ist das Mutterland von Menschenrechten, Demokratie und Solidarität
Sie fühle sich außerordentlich geehrt, zumal der Orden die für sie wichtigsten Werte – Menschen-
und Frauenrechte, Demokratie und Solidarität – verkörpere, meinte Nationalratspräsidentin Barbara
Prammer in ihren Dankesworten und erinnerte auch an ihre persönlichen und beruflichen Beziehungen zu Frankreich,
das sie als Mutterland dieser politischen Ideale bezeichnete. Prammer sprach ihre durch den französischen
Großvater ihrer Cousine entstandene familiäre Bindung zu Paris und Frankreich an und hob überdies
auch ihr gutes Einvernehmen mit ihrem französischen Amtskollegen Claude Bartolone, dem Präsidenten der
Nationalversammlung, hervor. Beruflichen Bezug zu Frankreich habe sie aber auch durch ihre Tätigkeit im Nationalfonds
und Entschädigungsfonds für die Opfer des Nationalsozialismus, die sie immer auch mit österreichischen
Überlebenden, die heute in Frankreich leben oder dort Opfer der NS-Besatzer wurden, in Verbindung bringe.
Die Ehrung sah Prammer überdies auch als Motivation, die Beziehungen und Verbindungen zu Frankreich, und gerade
auch zum französischen Parlament weiter zu intensivieren.
Die Ehrenlegion ist ein Verdienstorden, der 1802 unter dem damaligen Ersten Konsul Napoleon Bonaparte von der Nationalversammlung
gestiftet wurde und herausragende militärische und zivile Leistungen, ausgezeichnete Talente und große
Tugenden belohnt. Mit dem Rang eines Kommandeurs wurden in den letzten Jahren u.a. die Politiker Wladyslaw Bartoszewski
und Klaus Wowereit, aber auch Kulturschaffende wie Charles Aznavour und Daniel Barenboim ausgezeichnet.
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