Gut ausgebauter öffentlicher Verkehr leistet wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures verweist angesichts der am 15.01. veröffentlichten Treibhausgasbilanz
auf die hohe Bedeutung des öffentlichen Verkehrs im Kampf gegen den Klimawandel. "Die Österreicherinnen
und Österreicher liegen bereits heute bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel europaweit im Spitzenfeld
und entlasten das Klima damit jährlich um viele Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxyd (CO2). Österreich
hat mit 11 Prozent im Personenverkehr und 32 Prozent im Güterverkehr den höchsten Bahnanteil in der Europäischen
Union (EU). Durch die größte Schieneninfrastrukturoffensive der Zweiten Republik wird in Österreich
in den nächsten Jahren eine leistungsfähige und attraktive Alternative zum Personenkraftwagen- (Pkw-)
und Lastkraftwagen- (Lkw-) Verkehr weiter ausgebaut. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, dass wir die ehrgeizigen
Klimaschutz-Ziele des österreichischen Gesamtverkehrsplanes erreichen können", unterstreicht Bures.
Laut Gesamtverkehrsplan soll der CO2-Ausstoß des Verkehrs bis 2025 um 19 Prozent gesenkt werden.
Bures verweist aber auch auf weitere Maßnahmen: "Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, brauchen
wir auch noch mehr Kostenwahrheit im Verkehr. Die Umsetzung der Wegekostenrichtlinie, das heißt künftig
auch externe Kosten, wie Umweltbelastungen und Lärm, in die Lkw-Mauttarife einrechnen zu können, ist
ein wichtiges Instrument, um den Güterverkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu verlagern."
Neben Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes geht es im Verkehr auch um die Verbesserung der
Luftqualität (Feinstaub, NOX). Daher werden in Österreich bereits seit 2010 die Mauttarife für Lkw
nach Emissionsklassen gestaffelt: Emissionsarme Lkw zahlen weniger Maut, umweltbelastende "Stinker" zahlen
mehr. "Dieses Modell ist im Sinne unserer Umwelt sehr erfolgreich", so die Ministerin. Zwischen Ende
2009 und Ende 2013 ist etwa der Anteil der sauberen Fahrzeuge der Klasse EEV von 0,8 Prozent auf knapp 32 Prozent
gestiegen. Der Anteil schadstoffreicherer Lkw (bis EURO III) ist im gleichen Zeitraum von rund 60 Prozent auf rund
20 Prozent gesunken
Verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen sinken
Die aktuellen Daten des Umweltbundesamts zeigen für den Sektor Verkehr das zweite Jahr in Folge einen
Rückgang bei den Treibhausgasemissionen. Dazu kommt, dass rund 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen, die
bilanztechnisch Österreich zugerechnet werden, auf den Treibstoffexport im Tank entfallen. Denn nach EU-Regeln
wird die CO2-Bilanz mit der im Land verkauften Treibstoffmenge erstellt. Für eine seriöse Betrachtung
der verkehrsbedingten Emissionen seien die tatsächlich in Österreich ausgestoßenen Treibhausgase
maßgeblich. Die Bilanz müsse daher um den "Treibstoffexport im Tank" bereinigt werden, so
Bures.
Bei einer solchen Betrachtung zeigt sich, dass Österreich die Klimaziele schon seit Jahren erfüllt und
beim Wert CO2 im Verkehr pro Kopf unter den besten vergleichbaren Ländern in Europa ist. (Österreich
1,87 t, Schweden 2,17, Schweiz 2,12, Holland 2,06, Deutschland 1,85). Der Zielwert für das Jahr 2012 habe
18,9 Millionen Tonnen CO2 betragen. Tatsächlich wurden 2012 (ohne Treibstoff-Export) rund 16 Millionen Tonnen
ausgestoßen, so die Berechnungen des Verkehrsministeriums.
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