Linz (lk) - Den feierlichen Startschuss für die Umsetzung des Hochwasserschutzes für die Marktgemeinde
Leopoldschlag, Bezirk Freistadt geben Wasser-Landesrat Rudi Anschober, Bürgermeister Hubert Koller und die
Bauleitung am 15.01. im Zuge einer Spatenstichfeier.
Die Hochwässer der Maltsch der vergangenen Jahre, v.a. 2002, verdeutlichten die Notwendigkeit eines Hochwasserschutzes
für die Marktgemeinde Leopoldschlag. Ziel des Schutzprojektes ist die Verbesserung der Hochwassersituation
in den unterliegenden Ortschaften in Oberösterreich und Südböhmen. Durch die Bebauung, die auf österreichischer
Seite bis zum Fluss heranreicht, ist ein effektiver, nachhaltiger Hochwasserschutz in Form einer Gerinneaufweitung
nur auf südböhmischer Seite realisierbar, wo das rechte Maltschvorland im Projektbereich momentan ausschließlich
landwirtschaftlich genutzt wird.
Die geplante Maßnahme für einen funktionierenden Hochwasserschutz: Die Aufweitung der Flusssohle der
Maltsch auf Tschechischer Seite um rund 35 Meter auf einer Länge von 1.000 Metern, um den Wasserspiegel bei
HQ30 und HQ100 um bis zu 1,40 Meter zu senken. Der unmittelbare Fließbereich auf österreichischer Seite
bleibt gänzlich unberührt, das Erdreich (70.000 m³) wird unter Einhaltung aller Auflagen abgetragen
und auf österreichischer Seite verwertet.
LR Anschober: "Die grenzüberschreitende Umsetzung des Hochwasserschutzprogramms an der Maltsch zeigt,
dass nachhaltiger Hochwasserschutz nur international – über Länder- und Staatsgrenzen hinweg – optimal
angegangen werden kann. Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Gemeinde Dolni Dvoriste, mit allen Grundeigentümern
und Behörden hat bestens funktioniert – trotz mancher Sprachbarrieren. Als Symbol für diese neue Art
der Kooperation kann die neue Baubrücke angesehen werden, die vor Weihnachten als Grenzübergang zwischen
Leopoldschlag und Dolni Dvoriste errichtet wurde."
Der Hochwasserschutz an der Maltsch wird im Zuge eines EU-Förderprogramms (2007-2013) errichtet, Leadpartner
und Gesamtkoordinator ist die Marktgemeinde Leopoldschlag, Projektpartner Dolni Dvoriste, begleitet wird das Projekt
vom Gewässerbezirk Linz. Die Gesamtkosten von 1,5 Mio. Euro (+ 60.000 Euro Planungskosten) werden mit 75 Prozent
durch die EU, mit 21,25 Prozent durch nationale Mittel und mit 3,75 Prozent durch die Gemeinde finanziert.
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