Gesamtverkehrsstrategie Burgenland – Bürgerbeteiligung und Projektbeirat gestartet
Eisenstadt (blms) - Das derzeit gültige Gesamtverkehrskonzept Burgenland stammt aus dem Jahr 2002.
Seither haben sich die verkehrstechnischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stark verändert.
Dies war und ist der Ausgangspunkt für eine neue Gesamtverkehrsstrategie Burgenland, die das Leitbild für
alle zukünftigen Planungen im Verkehrsbereich sein wird. „Wir wollen auf diese veränderten Mobilitätsbedürfnisse
der Burgenländerinnen und Burgenländer eingehen und neuen Herausforderungen aktiv begegnen. Ausgehend
von einer groß angelegten Befragung über die täglichen Mobilitätsgewohnheiten startet nunmehr
die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Regionen. Alle Burgenländerinnen und Burgenländer
sind herzlich eingeladen, sich aktiv an der Erarbeitung dieser Gesamtverkehrsstrategie zu beteiligen. Mir ist wichtig,
dass die Anliegen und Wünsche der Bevölkerung als Grundlage für ein zukünftig noch lebenswerteres
Burgenland in die Planungen einfließen“, sagte Landeshauptmann Hans Niessl im Rahmen einer Fachtagung zur
Gesamtstrategie Burgenland.
Expertinnen und Experten aus einzelnen Abteilungen der Landesverwaltung, der ÖBB, der ASFINAG, des Verkehrsverbundes
Ost-Region (VOR) sowie von Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, NGOs und Vereinen werden die neue Verkehrsstrategie
in den nächsten Monaten fachlich erarbeiten. Der erste Projektbeirat, der vom Expertenteam Verracon – EBE
Solutions – Rosinak & Partner begleitet wird, findet am 14. Jänner 2014 statt. „Ziel ist es, optimale
Mobilitätsangebote für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu schaffen, einen leistungsfähigen
und bedarfsgerechten öffentlichen Verkehr anzubieten und aktive Mobilität, wie Radfahren und zu Fuß
gehen, zu fördern“, sagte Mag. Peter Zinggl, Verkehrskoordinator des Amtes der Burgenländischen Landesregierung
und Leiter des Projektbeirates. „Für uns ist besonders wichtig, die konkreten Anliegen der Menschen in der
Region miteinzubeziehen, um den regionalen öffentlichen Verkehr weiter optimieren zu können“, so die
VOR-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Schroll und Thomas Bohrn, MBA, unisono.
Bereits Ende letzten Jahres konnten im Rahmen einer flächendeckenden Haushaltsbefragung erste Grundlagen über
das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in Erfahrung gebracht werden. Diese Befragung, die von der Bevölkerung
mit großem Interesse angenommen wurde, lieferte nun erste Ergebnisse für die weiteren fachlichen Arbeiten
der Gesamtverkehrsstrategie. Rund 10.000 Fragebögen wurden abgegeben. Die Beteiligung der Bevölkerung
war sensationell hoch. Bisher sind etwa drei Viertel aller Fragebögen ausgewertet. In den nächsten Wochen
wird ein vollständiges Ergebnis vorliegen. Die Daten bieten zudem Informationen zur Verkehrsmittelwahl der
Burgenländerinnen und Burgenländer, zu den Verkehrszwecken sowie zur Situation der Pendler.
Erste Ergebnisse zeigen, dass den Burgenländerinnen und Burgenländern, neben dem Top-Thema Verkehrssicherheit,
vor allem ein gut funktionierendes öffentliches Verkehrssystem und gut ausgebaute Straßen besonders
wichtig sind. Ein Hauptaugenmerk sollte auf die weitere Verbesserung der Verkehrsverbindungen - Bus, Bahn und Straße
- in die großen Zentren gelegt werden. Dies ist für die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler nach Wien
und Graz von größter Bedeutung. Dem Ausbau der Radwege wurde im Burgenland bisher aus touristischer
Sicht größtmögliche Bedeutung beigemessen. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung zeigen nun, dass
dem Radverkehr im Hinblick auf die Nutzung des Fahrrades im Alltag künftig ein höherer Stellenwert zukommen
sollte.
Alle Burgenländer und Burgenländerinnen sind herzlich eingeladen, an der neuen Gesamtverkehrsstrategie
aktiv mitzuarbeiten. Die Anregungen, Fragen und Verbesserungsvorschläge der Bevölkerung sind ein wesentlicher
Teil des Strategieprozesses. „Es freut mich, dass bereits so viele Bürgerinnen und Bürger an der Haushaltsbefragung
teilgenommen haben. Nun wollen wir weiter gemeinsam an der Zukunft der Mobilität im Burgenland arbeiten, mit
den Menschen diskutieren, deren Bedürfnisse noch besser kennenlernen und dementsprechend berücksichtigen“,
so der Landeshauptmann.
Die Bürgerversammlungen werden für den Bezirk Neusiedl/See, am Montag, 20.01.2014, 18.30 Uhr, im Birkenhof
in Gols, Birkenplatz 1, für die Bezirke Eisenstadt und Mattersburg, am Mittwoch, 05.02.2014, 18.30 Uhr, im
Hotel Florianihof in Mattersburg, Wiener Straße 1, für den Bezirk Oberpullendorf, am Dienstag, 04.02.2014,
18.30 Uhr, im Restaurant Da Buki in Neutal, Hauptstraße 56, für den Bezirk Oberwart, am Dienstag, 28.01.2014,
19.00 Uhr, im Landgasthof Drobits in Oberwart, Grazer Straße 61, sowie für die Bezirke Güssing
und Jennersdorf, am Freitag, 31.01.2014, 19.00 Uhr, im Technologiezentrum Güssing, Europastraße 1, abgehalten.
Aus organisatorischen Gründen werden die TeilnehmerInnen gebeten, sich zu diesen Bürgerversammlungen
per E-Mail unter verkehrsstrategie@bgld.gv.at oder telefonisch
unter +43 (0)2682/21070 bis jeweils eine Woche vor der Veranstaltung, mit Angabe von Name, Adresse, Telefon- oder
E-Mail-Kontakt anzumelden.
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