Österreich-Pavillon bei Weltausstellung zeigt ökologische und technische Kompetenz
Österreichs - Präsenz soll Interesse an heimischen Produkten und Urlaub in Österreich weiter verstärken
Wien (pwk) - Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner hat am 13.01. gemeinsam mit Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl und EXPO-Regierungskommissär Josef Pröll einen Ausblick auf den österreichischen
Beitrag zur Weltausstellung in Mailand 2015 präsentiert. "Die EXPO bietet eine weltweite Plattform, um
die Stärken und das Know-how unserer Wirtschaft zu präsentieren. Damit bauen wir die Präsenz in
Italien aus und erhöhen so das Interesse für unsere Produkte und an einem Urlaub in Österreich",
sagte Mitterlehner anlässlich der Präsentation des Österreich-Pavillons im 21er Haus, dem Museum
für zeitgenössische Kunst. Das in einem EU-weiten Wettbewerb von einer Expertenjury ausgewählte
Pavillon-Konzept von team.breathe.austria thematisiert sowohl die ökologische als auch die technische Kompetenz
Österreichs. Finanziert wird die heimische EXPO-Beteiligung durch das Wirtschaftsministerium und die WKÖ.
Startvorteil für Österreich
"Mit dem Motto 'Feeding the Planet, Energy for Life' adressiert die EXPO zentrale Herausforderungen für
unseren Planeten. Moderne Technologien sowie aktuelle Forschungen zu Nahrungsversorgung und Umweltpolitik liefern
wichtige Impulse, um unsere Lebensqualität deutlich zu verbessern", unterstreicht WKÖ-Präsident
Leitl. Die Vision der Weltausstellung ist eine nachhaltige Zukunft, in der Natur und Entwicklung, Innovation und
Tradition miteinander im Einklang sind. "Österreich hat einen Startvorteil: Unsere Exportbetriebe können
durch ihr weltweit anerkanntes Know-how bei Öko-Innovationen und in der Lebens- und Genussmittelproduktion
besonders von der Weltausstellung profitieren. Zusätzlich zum Expo-Auftritt wollen wir daher auch unsere Internationalisierungsoffensive
'go international' finanziell aufstocken und die Zahl der Exporteure erhöhen, um mehr Arbeitsplätze im
Inland zu schaffen", kündigt Mitterlehner an.
84 Prozent der Österreicher ist EXPO-Beteiligung wichtig
Ein Großteil der Österreicher teilt die positive Einstellung zur EXPO, wie eine aktuelle Umfrage von
GfK Austria im Auftrag des EXPO-Büros in Wien unter 1.000 Befragten zeigt: Demnach halten 84 Prozent eine
Teilnahme an der Weltausstellung 2015 für sehr oder eher wichtig. 63 Prozent der Befragten erwarten dadurch
neue Wirtschaftskontakte für Österreich, 51 Prozent sehen positive Effekte für den Tourismus. Das
Potenzial verdeutlicht auch ein Blick auf die Wirtschaftsdaten: Italien ist gleich nach Deutschland mit rund 6,5
Prozent aller Importe und Exporte der wichtigste Wirtschaftspartner Österreichs - die heimischen Exporte beliefen
sich im Gesamtjahr 2012 trotz der anhaltend schwierigen Konjunkturentwicklung auf 8,4 Milliarden Euro. Und mehr
als eine Million italienische Touristen machen jedes Jahr hierzulande Urlaub. "Wir stehen bei der EXPO im
Ausstellungsfenster der Welt und werden Österreich vor allem als Land der Technologie insbesondere in den
Bereichen Umwelt und erneuerbare Energien präsentieren", sagt Leitl.
Studie zeigt Vorteile für Export heimischer Lebensmittel
Eine Studie der KMU Forschung Austria hat mögliche wirtschaftliche Effekte der EXPO für die heimische
Wirtschaft untersucht. "Die EXPO 2015 kann ein wesentlicher Hebel für das Image unserer Lebensmittel
sein. Durch den Country-of-Origin-Effekt ist alleine durch den Preisauftrieb für heimische Nahrungsmittel
ein Umsatzwachstum von Euro 31,5 Mio. im Jahr 2015 möglich, ergibt die Hochrechnung der KMU Forschung Austria",
erläutert Regierungskommissär Josef Pröll. "Durch die Impulse der EXPO ergeben sich auf längere
Sicht noch weitere ökonomische Effekte: ein Mehrabsatz bei der Menge sowie Ausstrahlungseffekte auf andere
Produktgruppen", so Pröll. Österreich exportierte zuletzt Nahrungsmittel im Wert von 1,2 Milliarden
Euro jährlich nach Italien, das auch in dieser Sparte der zweitwichtigste Handelspartner ist.
Tourismus-Steigerung durch Imageprofilierung in Italien
Der EXPO-Auftritt wird auch dem Tourismus nützen. Zuletzt besuchten pro Jahr über eine Million Italiener
Österreich und verbrachten rund drei Millionen Nächtigungen. "Damit ist Italien unser drittwichtigster
Herkunftsmarkt", erläutert Mitterlehner. Eine Imageprofilierung im Zuge der EXPO kann laut einer Hochrechnung
der KMU-Forschung Austria zu einem Plus von rund 61.000 Nächtigungen jährlich führen. Das würde
auf Basis der derzeitigen Tourismus-Nachfrage zusätzliche Erlöse von 6,3 Millionen Euro jährlich
bringen. "Der sorgsame Umgang Österreichs mit seinen natürlichen Ressourcen - Seen mit Trinkwasserqualität,
die einzigartige Alpenregion, Nachhaltigkeit als Leitprinzip - fügt sich perfekt in das Präsentationsthema
ein. Die EXPO ist daher auch eine Chance, das Qualitätstourismusland Österreich in die Auslage zu stellen",
so Mitterlehner.
Öko-innovativer Österreich-Pavillon
Der Österreich-Pavillon soll sowohl die breite Öffentlichkeit als auch potenzielle Touristen und Wirtschaftspartner
ansprechen. 450 Interessenten forderten die Ausschreibungsunterlagen an, 56 Kreativ-Teams reichten im Rahmen eines
EU-weiten Gestaltungswettbewerbs Entwürfe ein. Eine Fachjury ermittelte im Anschluss den hinsichtlich Idee,
Raumkonzept, Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit bestgeeigneten Entwurf. Wettbewerbssieger ist das interdisziplinäre
team.breathe.austria, dem unter anderem Vertreter der TU Graz und der BOKU Wien angehören. Ihr energieautarkes
Konzept breathe.austria rückt mit der Luft das "Lebensmittel Nummer eins" ins Zentrum. Die Ausstellungsfläche
von 560 Quadratmetern wird dicht mit heimischen Bäumen bepflanzt, die gesamte Vegetation von Stauden bis Großgehölzen
durchläuft während der EXPO einen regulären Jahreszeitenzyklus. "Wir nützen das hohe Identifikationspotenzial
der einmaligen Luft- und Lebensqualität in Österreich und thematisieren die natürliche wie technische
Kompetenz unseres Landes. Nach dem Motto 'Energy for Life' realisieren wir einen Pavillon zum Durchatmen - mit
dem gefühlten Klima eines dichten Waldes aus Österreich. Ein Atemzug in unserem österreichischen
Wald bleibt zwei Jahre in der Lunge", unterstreicht Klaus. K. Loenhart, der Verfasser des Siegerprojekts.
Dass sich der Auftritt bei einer Weltausstellung bezahlt macht, zeigte schon die EXPO 2010 in Shanghai, bei der
3,3 Millionen Gäste den Österreich-Pavillon besuchten. Im Zuge der Teilnahme stiegen die österreichischen
Exporte nach China auf rund drei Milliarden Euro (2010) und legten somit um 39,2 Prozent zu. Auch in den Folgejahren
gab es deutliche Anstiege. Einen Boom erlebte auch der Tourismus. "Die Anzahl chinesischer Touristen ist deutlich
gestiegen. 2010 kamen 20 Prozent mehr chinesische Touristen in unser Land, 2011 sogar um 43 und 2012 um 36 Prozent
mehr", so Mitterlehner abschließend.
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