Neue Chance für die burgenländische Kleinkunstszene
Eisenstadt (blms) - Offene Bühnen sind Varieté-Veranstaltungen, bei der sämtliche kleinkünstlerische
Genres wie Kabarett, Musik, Literatur, Zauberei, Jonglage, Schauspiel etc. willkommen sind. Nun gibt es derartige
Veranstaltungen auch regelmäßig im Burgenland! Der Startschuss für das neue Projekt fiel am 13.01.
im Rahmen einer Pressekonferenz mit Landesrat Helmut Bieler und Organisator Harald Pomper in Oberwart. Die Veranstaltungsreihe
startet bereits am 25.01.
Offene Bühnen - auch „Open Stages“, „Open Mics“ etc. genannt - sind Kleinkunstveranstaltungen, die international
immer beliebter werden und in Berlin, Hamburg, etc. längst zum kulturellen Alltag gehören. Bei Open Stage-Veranstaltungen
treten die Künstler in relativ schneller Abfolge hintereinander auf und haben eine beschränkte Auftrittsdauer.
Willkommen sind alle, die im weitesten Sinn dem kleinkünstlerischen Genre zuordenbar sind: Musiker, Kabarettisten,
Literaten, aber auch Zauberer, Jongleure,… also alle, die gern auf der Bühne stehen und ihr Können dem
Publikum vorführen möchten.
In Österreich findet diese Form von Kulturbühne noch ein Schattendasein. Mit der Veranstaltungsreihe
‚Offene Bühne Burgenland‘ soll sich dies nun ändern. „Für 2014 sind insgesamt zehn Open Stages in
verschiedenen Teilendes Burgenlandes geplant. Mit der Offenen Bühne Burgenland wollen wir den burgenländischen
Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, im kleinen aber feinen Rahmen regelmäßig
aufzutreten. Mit diesem Projekt soll die Kleinkunstszene im Burgenland gestärkt und das potentielle Publikum
auf regionale Kleinkünstler aufmerksam gemacht werden“, so Bieler.
Die erste Offene Bühne Burgenland findet bereits am 25. Jänner in Mischendorf statt, die zweite Veranstaltung
ist am 28. Feber in Bad Sauerbrunn.
Der Nutzen von Open Stages
Offene Bühnen dienen Künstlern in unterschiedlichster Weise. Bereits bekannte Kleinkünstler
nutzen diese Möglichkeit, um im kleinen Rahmen neue Nummern oder Sketches auszuprobieren, bevor sie damit
auf große Bühnen oder sogar ins Fernsehen gehen. Für Neulinge sind offene Bühnen eine erste
Anlaufstelle, um ohne großen Aufwand ihre ersten Schritte in die Öffentlichkeit zu wagen“ erklärt
Organisator Harald Pomper.
Bieler: „Das Wichtigste für Kleinkünstler ist, regelmäßig vor Publikum zu spielen, um sich
weiterzuentwickeln und so das Handwerk der Kleinkunst zu erlernen. Auch hier gilt, wie in anderen Bereichen: Kleinkünstler
‚wachsen nicht auf Bäumen‘, sondern müssen ein Umfeld haben ,in dem sie gedeihen und sich mit Gleichgesinnten
austauschen können“, so der Kulturlandesrat.
Den Zuschauern soll dabei ein abwechslungsreiches Programm abseits des Mainstreams geboten werden. Sie sollen neue
Künstler aus der Region kennenlernen und auf günstige und einfache Weise in neue Kunstformen „hineinschnuppern“
können. Außerdem wird so ein Austausch zwischen den Protagonisten auf der Bühne und den Zusehern
forciert.
Die Offene Bühne Burgenland wird vom Amt der burgenländischen Landesregierung unterstützt. „Mit
regelmäßigen und langfristig angelegten Open-Stage-Veranstaltungen kann eine große Lücke
in der (ost-)österreichischen Kleinkunstszene geschlossen und das Burgenland zum Vorreiter in Sachen Kleinkunst
werden!", ist Landesrat Helmut Bieler überzeugt: „Die Offene Bühne Burgenland ist keine Konkurrenz
zu bestehenden Veranstaltungen, sie will diese viel mehr unterstützen! Den Kulturschaffenden soll auch eine
Plattform geboten werden, um mit ihren Darbietungen für kommende Auftritte und Buch-oder CD-Erscheinungen
zu werben.“
Das Spezielle an der Offene Bühne Burgenland
Es gibt bei der Offenen Bühne Burgenland eine große Besonderheit - um den Gegebenheiten der ländlichen
Region, insbesondere der großen Nord-Süd-Erstreckung Rechnung zu tragen: „Die Offene Bühne Burgenland
wird nicht immer am selben Ort und im selben Lokal veranstaltet, wie es in Städten meist üblich ist.
Ziel ist, das gesamte Bundesland zu bespielen, damit alle Kulturinteressierten, ob Künstler oder Publikum,
im Laufe eines Jahres eine derartige Veranstaltung in ihrer Nähe haben. Außerdem richtet sich die Offene
Bühne Burgenland explizit an das kleinkünstlerische Genre und grenzt sich damit von reinen Musikveranstaltungen
oder Jamsessions ab“, so Pomper.
Die Teilnahme an einer Offenen Bühne Burgenland ist denkbar einfach: Interessierte Künstler und Lokale
melden sich beim Organisator, gemeinsam wird dann ein abwechslungsreicher Kulturabend in der Nähe geplant.
Die Künstler bekommen technisches Equipment zur Verfügung gestellt, die Lokalbesitzer neues Publikum.
Moderiert werden die Offenen Bühnen vom Organisator selbst.
Die Veranstaltungsreihe
Die erste Offene Bühne Burgenland findet am 25. Jänner 2014 im Café Claudia in Mischendorf
statt. Am Programm stehen bereits der Autor, Historiker und Musiker Michael Hess, der Verfasser von Drehbüchern,
Theaterstücken und literarischen Werken Reinhold F. Stumpf, die 10-köpfige Gesangsformation Happy Voices,
deren Chorleiterinnen Liane Probst und Judith Kaiser auch im Duett singen werden, sowie der südburgenländischer
Ausnahmegitarrist Charlie Kager.
Auch der zweite Termin steht bereits fest: Am 28. Feber gastiert die Offene Bühne im H3-Pub in Bad Sauerbrunn
- Teilnehmer sind u.a. der Autor Wolfgang Millendorfer, der Cellist und Autor Gernot Schönfeldinger, die Sauberbrunner
Autorin Monika Herzing sowie der Schauspieler und Kabarettist Christoph Eder.
Auch für den Sommer gibt es schon zwei Termine: Am 17. Juli ist die Offene Bühne Burgenland im Künstlerdorf
Neumarkt an der Raab zu Gast (in Kooperation mit dem Kulturverein Neumarkt) und am 30. August gibt es eine "Summerstage"
in Parndorf in Kooperation mit Kultur & Kunst Parndorf. Es handelt sich dabei um eine Open-Air-Veranstaltung
(für den Fall von Schlechtwetter gibt es räumliche Ausweichmöglichkeiten).
Für alle Veranstaltungen können sich noch Künstler melden! Interessierte Lokalbesitzerinnen und
–besitzer werden ebenfalls noch gesucht.
|