Neuer Anlauf für die Finanzierung einer Medizinischen Fakultät Linz
Wien (pk) - Bund und Land Oberösterreich wollen die gemeinsame Finanzierung von Errichtung und Betrieb
einer Medizinischen Fakultät sowie der Einrichtung eines Studiums der Humanmedizin an der Universität
Linz regeln. Eine Regierungsvorlage über den Abschluss einer entsprechenden 15a-Vereinbarung wurde bereits
zu Ende der vergangenen Gesetzgebungsperiode dem Nationalrat übermittelt. Da sie damals nicht mehr beschlossen
werden konnte, wird sie nun nochmals vorgelegt. Die Vereinbarung regelt die rechtlichen und budgetären Aufgaben
des Bundes und die organisatorische und finanzielle Beteiligung des Landes Oberösterreich bei diesem Projekt.
In der Vereinbarung verpflichtet sich der Bund zur Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für die Errichtung
der neuen Fakultät in Linz und legt einen Budgetpfad dazu vor. Laut diesen Planungen wird der Bund ab 2014
bis zum projektiertem Vollausbau 2027/28 einen jährlich steigenden Betrag für Personalkosten, Infrastruktur
und laufende Sachkosten übernehmen. Beginnend mit 2,74 Mio. € für 2014 sollen im Jahr der Vollausbauphase
2028 diese Kostenübernahmen durch den Bund eine Höhe von 58,33 Mio. € erreichen. Für Neu-, Ergänzungs-
und Umbauten samt Ersteinrichtung werden außerdem in der Gründungsphase das Land Oberösterreich
und seine Gemeinden eine Erstinvestition in der Höhe von 105,4 Mio. € tätigen. Ab 2028 übernimmt
der Bund die Erhaltungs- und Reinvestitionskosten für diese Bauten. Bis 2042 werden Land und Gemeinden Oberösterreich
für die Medizinische Fakultät insgesamt 224,86 Mio. € aufbringen.
Das Land Oberösterreich stellt bestehende Flächen am Campus Linz (u.a. Laborflächen, Büros,
Seminar- und Praktikumsräume) der Universität Linz zur Verfügung und verpflichtet sich, diese laufend
in einem dem aktuellen wissenschaftlichen Standard entsprechenden Zustand zu halten. Ab 2028 wird der Bund auch
für diese Flächen eine Erhaltungs- und Reinvestitionspauschale von etwa 1,55 Mio. € pro Jahr leisten.
Oberösterreich errichtet neue Universitätsklinik
Das Land Oberösterreich verpflichtet sich zudem, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Linz unter Heranziehung
der Areale und Einrichtung des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Linz, der Landes-Frauen- und Kinderklinik sowie
der Landes-Nervenklinik Wagner Jauregg Linz eine öffentliche Krankenanstalt mit eigenem Rechtsträger
zu errichten. Das Land übernimmt die Verantwortung für die Erfüllung der Aufgaben der Krankenversorgung
durch diese Krankenanstalt, einschließlich des Aufwandes für Errichtung und Erhaltung der dafür
erforderlichen Bauten.
Der Studienbetrieb der Humanmedizin in Linz soll bereits im Studienjahr 2014/15 aufgenommen werden. Voraussetzung
dafür ist die Kooperation der Universität Linz mit der Universität Graz oder auch einer anderen
österreichischen universitären medizinischen Einrichtung. StudienanfängerInnen sollen dort die ersten
beiden vorklinischen Studienjahre absolvieren. Ihre Zahl soll anfangs 60 betragen, mit jedem zweiten Studienjahr
um 60 Personen steigen und im Studienjahr 2022/23 im Endausbau die Anzahl von 300 erreichen.
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