Rens Veltman: LOOP

 

erstellt am
24. 01. 14
11.30 MEZ

24. Jänner – 9. März 2014, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Di – So 9 – 17 Uhr
Innsbruck (tlm) - Bei der Architekturbiennale in Venedig vor zwei Jahren hatte er einen großen internationalen Auftritt: der Tiroler Künstler Rens Veltman. Jetzt stellt er umfunktionierte Staubsauger-Roboter ins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und thematisiert mit einer Installation das Verhältnis von manueller und technologischer Bildproduktion. Veltman arbeitet im Spannungsfeld von Grafik, Malerei sowie elektronischer und interaktiver Kunst. Sein eigenwilliger Umgang mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken und Strategien führt immer wieder zu Projekten, die zwischen Science, Art und Fiction oszillieren. Computer, Roboter und die Lust am Spielen mit der Technik einerseits, sowie das Hinterfragen der Wechselbeziehungen zwischen Gesellschaft und Technik andererseits sind prägend für sein Schaffen.

„Rens Veltman ist ein faszinierender Tiroler Künstler, dessen Begeisterung sowohl für Computertechnologie und Roboter als auch für Ölmalerei, gesellschaftliche Phänomene und Philosophie dem Besucher im Ferdinandeum eine spannende Auseinandersetzung mit der zentralen Frage nach der Kunstproduktion und dem Stellenwert des Künstlers eröffnet“, betont PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen. „Zudem geht es Veltman in seiner Arbeit um die Schärfung der Wahrnehmung. Er nutzt digitale Technologien, um diese in einem Zug wieder zu denunzieren“, ergänzt Dr. Günther Dankl, Kurator der Ausstellung und Kustos der Kunstgeschichtlichen Sammlungen ab 1900 & Graphischen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen.

Künstlerischer Grenzgänger
Veltman zählt zu den vielseitigsten Künstlern Tirols. Seine Projekte und Arbeiten sind nur schwer mit den gängigen Kategorien der Kunst zu beschreiben. Er arbeitet interdisziplinär und kann zu Recht als künstlerischer Grenzgänger bezeichnet werdenSeit den 1970er Jahren leistet Veltman Pionierarbeit im Bereich der elektronischen und interaktiven Kunst. Dabei geht es ihm nie um die Technologie an sich, sondern immer um ein Hinterfragen der technischen wie gesellschaftlichen Wechselwirkungen, die mit Maschine, Medium und Mensch verbunden sind. Computer, Roboter, Maschinen, Algorithmen, elektronische Bauteile und Leuchtdioden sind für ihn Arbeitsmaterialien wie Ölfarbe, Pinsel und Leinwand.

Veltmans Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ist als Gesamtkunstwerk in progress zu betrachten, in dem die Grenzen zwischen Mensch und Technologie sowie zwischen analog und digital aufgehoben sind. Mit dieser Arbeit wirft Veltman die Frage auf, ob Kunst in ihrer Erschaffung autonom ist, ob die Maschine den Künstler wegrationalisieren kann und wo die Grenze zwischen Original und Kopie zu ziehen ist. Für den Betrachter eröffnet sich zudem die Möglichkeit, an Veltmans lustvollem Spiel mit der Technik zu partizipieren: Ein Bildraum ist für die Museumsbesucher begehbar und mit einer Kamera auf einem Stativ, die alle 10 Sekunden ein Bild macht, ausgestattet. Die so erzeugten Fotos fließen in seine Installation sowie, in einem weiteren Schritt, in Veltmans Künstlerbuch ein, das der Künstler bei der Finissage am 9. März präsentiert.

 

 

 

Informationen: http://www.tiroler-landesmuseen.at

 

 

 

 

 

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