Linz (stadt) - Mit einem Konjunkturpaket reagierte die Stadt Linz 2009 auf die Wirtschaftskrise. Um die Wirtschaft
zu beleben und Arbeitsplätze zu sichern, wurde die Fernwärmeversorgung markant ausgebaut. Im Konjunkturpaket
enthalten waren auch Kurse für arbeitslose Jugendliche. Ein weiteres Konjunkturpaket ist nicht geplant.
Alleine zwischen 2009 und 2013 wandte die zur Unternehmensgruppe Stadt Linz (UGL) zählende LINZ AG mehr als
107 Millionen Euro für den Ausbau des Fernwärmenetzes und die Umstellung von zirka 14.000 Wohnungsheizungen
auf Fernwärme auf. Forciert wurde auch der Umstieg auf die Warmwasseraufbereitung mittels Fernwärme (656
Umstelllungen zwischen 2009 und 2013). Für 2014 sind mehr als 22 Millionen Euro für Fernwärmeinvestitionen
geplant. Somit wird das im Konjunkturpaket für die Periode 2009 bis 2015 geplante Investitionsvolumen von
insgesamt 135 Millionen Euro bereits heuer fast erreicht.
Eine weitere Maßnahme des Konjunkturpakets bilden Impulse für den Umstieg von Gas- auf Elektroherde
in Haushalten, die mittels Fernwärme beheizt und mit Warmwasser versorgt werden.
14.000 Wohnungen auf Fernwärmeheizung umgestellt
Zwischen 2009 und 2013 investierte die LINZ AG zirka 107 Millionen Euro in die Fernwärme-Infrastruktur und
die Fernwärme-Nachinstallationen von Wohnungen. Davon entfielen 50 Millionen Euro auf die Verdichtung des
Linzer Fernwärmenetzes, das um 32,8 Kilometer verlängert wurde. Der Netzausbau bildete eine Voraussetzung
für die Umstellung von nahezu 14.000 Wohnungen auf Fernwärme. Die Nachinstallationen erforderten 31,7
Millionen Euro. Mit 1.248 Wohnungen war die stadteigene Wohnungsgesellschaft GWG die Nummer eins bei der Fernwärmeumstellung,
gefolgt von der Neuen Heimat mit 881 Wohnungen, der WSG mit 353 Wohnungen und der VLW mit 262 Wohnungen. Insgesamt
versorgt die LINZ AG derzeit 66.800 Wohnungen mit Fernwärme. Für 2014 ist der Anschluss weiterer 3.000
Wohnungen vorgesehen.
Fernwärmeoffensive auch in Traun und Leonding
2008 überschritt das Fernwärmenetz der LINZ AG erstmals die Stadtgrenzen von Traun und Leonding.
Im Rahmen des Konjunkturpakets flossen in den Jahren 2009 bis 2013 32,5 Millionen Euro in die Erweiterung der
lokalen Fernwärmenetze. Weitere sieben Millionen Euro stehen für 2014 zur Verfügung.
In Leonding werden derzeit bereits rund 3.500 Haushalte auf dem Harter Plateau mit Fernwärme versorgt. Als
neue Großabnehmer gehen städtische Gebäude wie das Rathaus, das Schulzentrum und der Kindergarten
2014 ans Netz. In weiterer Folge sollen eine Reihe von Betrieben und rund 1.800 Wohnungen mit Fernwärme versorgt
werden. Ab 2015 könnte eine weitere Verdichtung des Leondinger Fernwärmenetzes erfolgen.
In Traun werden bis Herbst 2014 zunächst das Rathaus, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen an die neuen
Hauptleitungen angeschlossen. Weitere künftige Fernwärmekunden werden Betriebe und bis zu 2.000 Haushalte
sein.
Anreize für die Umstellung von Gas- auf Elektroherde
Der Umstieg von knapp 650 Gasherden auf Elektroherde brachte bisher (2009 bis 2013) zirka 680.000 Euro ins
Rollen. Pro Haushalt leisten die Stadt Linz und die LINZ AG jeweils einen Barzuschuss von maximal 500 Euro. Damit
ist ein Großteil der Anschaffungskosten eines Herdes finanziert.
Die städtischen Förderungen summierten sich in den Jahren 2009 bis 2013 auf 290.000 Euro. Die LINZ AG
steuerte 216.000 Euro bei. Für 2014 ist die Förderung von 200 Herden seitens der Stadt Linz mit 100.000
Euro und seitens der LINZ AG mit 80.000 Euro budgetiert.
Die Gasanschlüsse der auf Elektroherde umgestiegenen Haushalte werden gemäß Förderungsvereinbarung
stillgelegt. Weil im Laufe der Zeit immer weniger Hausanschlüsse erforderlich sind, sollen die Instandhaltungskosten
des Gasnetzes sinken
Kostengünstiger Umstieg auf Fernwärme
Die LIZ AG bietet attraktive Anreize für die Umstellung auf Fernwärme. Bei Nachinstallationsprojekten
entfallen die Anschlusskosten und ein Jahr lang kann kostenlos geheizt werden. Wer bereits mit Fernwärme heizt
und auch die Warmwasserversorgung umstellt, erhält von der Stadt Linz bis zu 500 Euro und von der LINZ AG
maximal 300 Euro. Vom Land Oberösterreich gibt es zusätzlich eine Förderung von 500 Euro. Damit
können fast die gesamten Investitionskosten abgedeckt werden.
Zwischen 2009 und 2013 entschieden sich 660 Haushalte für die Warmwasserversorgung mittels Fernwärme.
Das damit verbundene Investitionsvolumen betrug 950.00 Euro. Die Stadt Linz förderte die Umstellung mit 270.000
Euro, die LINZ AG mit 144.000 Euro. Im Jahr 2014 wird mit der Umstellung von 100 Wohnungen gerechnet. Die Stadt
Linz hat dafür Zuschüsse von 50.000 Euro und die LINZ AG von 30.000 Euro geplant.
Kurse für arbeitslose Jugendliche
Als Teil des Konjunkturpakets hat die Stadt Linz von 2009 bis 2013 auch Kurse des Arbeitsmarktservice Linz
für mehr als 100 arbeitslose Jugendliche mit 175.000 Euro unterstützt. Die Förderungen deckten die
Kosten für die Kursräume sowie den Sachaufwand. Das Lehrpersonal wurde vom AMS finanziert. Die Jugendlichen
im Alter von 15 bis 18 Jahren konnten bis zu sechs Monate an den Ganztagskursen teilnehmen. Zu den Kurszielen zählten
die Vermittlung von EDV-Grundkenntnissen sowie die Beseitigung von schulischen Defiziten als Vorbereitung auf den
Berufsschulunterricht. Die Vermittlung von Deutschkenntnissen und sozialer Kompetenz waren weitere zentrale Inhalte.
Jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu bieten, ist nach wie vor ein wichtiges Ziel der städtischen Sozialpolitik.
Bürgermeister Klaus Luger führt daher Gespräche mit dem AMS über ein entsprechendes neues Förderungsmodell.
Ende Dezember 2013 suchten in Linz 170 Jugendliche eine Lehrstelle, um 22 mehr als im Dezember 2012. Die Zahl der
offenen Lehrstellen verringerte sich im Vergleich zum Dezember 2012 um 16 auf 117.
Beteiligung des Landes am Sonderwohnbauprogramm des Bundes erforderlich
Der konsequent verfolgte Wohnbau der letzten Jahrzehnte schaffte in Linz ausreichend und relativ günstigen
Wohnraum. Zugleich hat die Baubranche zur verhältnismäßig stabilen Lage am Arbeitsmarkt beigetragen.
„Eine Beteiligung des Landes am Sonderwohnbauprogramm des Bundes würde jetzt doppelt helfen“, meint Bürgermeister
Klaus Luger. „Denn einerseits hat die Baubranche immer noch eine Lokomotivfunktion für die Gesamtwirtschaft,
und andererseits gibt es gerade im Zentralraum den zunehmenden Wohnbedarf zu decken!“ Mehr als die Hälfte
aller Wohnungssuchenden in Oberösterreich will in Linz wohnen, das geht aus den jährlichen Wohnbedarfserhebungen
des Landes hervor. Seit 2009 wurden allerdings die Wohnbaumittel des Landes im Vergleich zu den Vorjahren gekürzt,
steht jährlich weniger Geld für geförderte Wohnungen zur Verfügung. „Eine Erhöhung der
Wohnbaumittel, eine bedarfsorientierte Verteilung und die Schwerpunktsetzung auf den gemeinnützigen Wohnbau
sichert auch in Zukunft ausreichend leistbaren Wohnraum in Linz und Oberösterreich“, so Luger. Zugleich würde
dieser Beitrag die Lage am Arbeitsmarkt verbessern.
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