LHStv.in Schaunig: Moderne Architektur und Denkmalpflege optimal kombiniert - Umbaukosten:
3,15 Millionen Euro
Klagenfurt (lpd) - Vom gelungenen optischen und akustischen Ergebnis konnte man sich am 22.01. erstmals
im umgebauten großen Konzertsaal des Konzerthauses Klagenfurt überzeugen. „Durch die vorgenommene Investition
wurde insbesondere auch erreicht, dass unter Einbeziehung der sozialpolitischen Aspekte im Bestbieterprinzip die
Lehrlingsbeschäftigung bzw. Beschäftigung für ältere Arbeitnehmer unterstützt werden konnten“,
unterstrich heute LHStv. Gaby Schaunig vor Ort. Die Gesamtkosten des Umbaus betrugen insgesamt 3,15 Millionen Euro.
Die Umsetzung erfolgte zu 95 Prozent durch Kärntner Firmen. Insgesamt waren acht Planungsbüros sowie
31 ausführende Unternehmen bzw. rund 115 Personen an diesem Projekt beteiligt, wobei an Spitzenarbeitstagen
bis zu 35 Personen vor Ort im Einsatz waren.
„Es war für uns eine Herausforderung, alle am Umbau Beteiligten in der vorgegebenen Bauzeit zwischen Mai und
Dezember so zu koordinieren, dass es keinen Stillstand gab“, erklärte Johann Polzer von der Landesimmobiliengesellschaft.
„Die komplexe Projektumsetzung war nur durch das gute Zusammenwirken zwischen Auftraggeber, Nutzervertretern, Architektenteam
sowie Sonderplanern, insbesondere dem Bauakustiker, Vertretern des Bundesdenkmalamtes und ausführenden Firmen
bzw. LIG-Projektverantwortlichen in der hohen Qualität und innerhalb des engen Zeitkorsetts zu realisieren“,
gab Polzer bekannt.
Von einem akustischen Quantensprung im neuen Festsaal schwärmte auch Karl Altmann. Er durfte bereits beim
Weihnachtskonzert 2013 mit seinem Singkreis Seltenheim die neuen Finessen im Konzerthaussaal ausprobieren. „Das
Musizieren im neuen Saal ist ein Genuss vom Feinsten. Der Ton erreicht die obersten Ränge. Aber auch die Lichtkomposition
ist einzigartig“, so Altmann.
Dem konnte sich Landeskonservatoriums-Direktor Roland Streiner nur anschließen: „Lehrer und Studenten aus
17 Nationen sind über das Ergebnis des Umbaues einfach high“. Der neben der neuen Bühne elementarste
Eingriff erfolgte in der Wandgestaltung. Hier wurde aus akustischen Gründen die ursprünglich vorhandene
Tapezierung durch eine Schablonenmalerei, welche auf den schallharten Putz direkt aufgebracht wurde, ersetzt.
Die neu zu planende Bühnenmuschel wurde in der Materialität (Holzart) den historischen Wandverkleidungen
angeglichen, in der Formalsprache aber zeitgenössisch (glatte nicht verschnörkelte Wand- und Deckenpaneele,
klare Fugenbilder, etc.) interpretiert und auf die geänderten akustischen Rahmenbedingungen abgestimmt. Die
historischen Wandverkleidungen mussten aufgrund der zusätzlich einzubauenden, großflächigen Quellluftauslässe
überwiegend erneuert werden, wobei die Formgebung samt Profilierungen den Bestandselementen aus dem Jahre
1952 angepasst wurde.
Der nicht mehr sanierbare Fußboden musste zur Gänze erneuert werden, wobei auch hier auf eine originalgetreue
Umsetzung (Holz- und Verlegeart) zurückgegriffen wurde. Im Sinne einer qualitativen Verbesserung der Veranstaltungsszenarien
und Möglichkeiten wurde auch der gesamte Themenbereich um die Saallicht-, Saalton- und Bühnentechnik
einer kompletten Neugestaltung unterzogen.
Die Bereiche der Haustechnik wurden entsprechend adaptiert und neu ausgelegt. So konnten die Klimabedingungen im
Saal durch ein interdisziplinäres Zusammenspiel zwischen zeitgemäßen Beleuchtungssystemen und kombinierter
Zu-, Abluft- bzw. Kühlungsanlagen erheblich verbessert werden. „Ich wünsche allen Studenten, Lehrern,
den Musikern und auch allen Konzertbesuchern musikalische Highlights im neuen Festsaal“, betonte Schaunig.
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