Ausbildungsmodule werden flächendeckend angeboten
Wien (blmvs) - Seit Jänner 2014 besteht für die jungen Männer, die den Grundwehrdienst beim
Österreichischen Bundesheer ableisten, ein zusätzliches Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten. Grundwehrdiener
haben jetzt die Möglichkeit, so genannte "Wahlmodule" zu absolvieren. Das Angebot reicht vom intensivierten
Scharfschießen über mehr Sport bis zu Erste Hilfe-Ausbildung und Sprachkursen.
"In Zukunft werden die Fähigkeiten und Interessen der Rekruten noch mehr berücksichtigt", sagt
Verteidigungsminister Gerald Klug. Durch die freie Wahl der Spezialisierung bekommen Grundwehrdiener eine interessante,
individuellere und fordernde Ausbildung geboten, von der "sowohl das Österreichische Bundesheer als auch
die Rekruten profitieren", sagt Bundesminister Gerald Klug.
Unterschiedliche Wahlmodule wurden seit Juli 2013 in mehreren Bundesländern erprobt. Seit Jänner werden
sie im gesamten Bundesheer angeboten. Bei den Wahlmodulen handelt es sich um Ausbildungselemente im Umfang von
jeweils 35 Ausbildungsstunden. Die Wahlmodule sind: Sport, Basisführungsausbildung, Selbst- und Kameradenhilfe,
Sprachausbildung und Schießen.
Ein Modul, das alle Grundwehrdiener absolvieren werden, ist das Pflichtmodul "Katastrophenhilfe". Hierbei
geht es unter anderem um die Zusammenarbeit mit zivilen Einsatzkräften, das Bergen von schweren Lasten oder
das Arbeiten mit der Motorsäge.
Im Rahmen des Sport-Wahlmoduls soll die körperliche Leistungsfähigkeit erhöht werden. In der Schwimmausbildung
kann eine Qualifikation (Freischwimmer, Helfer, Retter) erlangt werden. Besonders motiviert werden Grundwehrdiener
beim gemeinsamen Training mit Heeresleistungssportlern. Bereits vor dem Grundwehrdienst erworbene Kenntnisse zur
Ersten Hilfe können Rekruten im Wahlmodul "Selbst- und Kameradenhilfe" vertiefen. Sie lernen dabei
z.B. wie sie mit einem Defibrillator umgehen. Wenn junge Männer ihre Sprachkenntnisse in Deutsch oder Englisch
erweitern möchten, können sie das Wahlmodul "Sprachausbildung" absolvieren. Hier werden die
schriftliche Ausdrucksfähigkeit und das Leseverständnis verbessert sowie militärische Fachbegriffe
auf Englisch erlernt. Das Wahlmodul "Schießen" zielt darauf ab, die Schießleistungen der
Grundwehrdiener zu erhöhen. Bei Wettkämpfen können sich die Rekruten untereinander messen.
Zudem wurde die Anzahl der Funktionssoldaten im Jahr 2013 um 14 Prozent verringert; im Jahr 2014 sollen weitere
34 Prozent eingespart werden. Bei der Stellung wurde eine neue Stellungsbekleidung eingeführt. Diese verbleibt
nach der Stellung bei den Stellungspflichtigen. Ab 2014 werden die Rekruten jeweils in der 2., 12. und 22. Ausbildungswoche
zu ihren Erfahrungen beim Bundesheer befragt. Am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe wurde ein aus 36 WLAN-Hotspots
bestehendes Netz errichtet; weitere Kasernen folgen. Darüber hinaus werden acht Stunden Wehrpolitische Bildung
angeboten. Diese beinhalten Informationen über die Grundwerte der Gesellschaft, über Demokratie und die
EU.
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