Investitionen in zukunftsweisende Infrastrukturprojekte – Ziele bis 2018: 15 Prozent mehr Personenkilometer,
zehn Prozent mehr Transportaufkommen im Güterverkehr
Wien (sk) - Infrastrukturministerin Doris Bures hat am 31.01. gemeinsam mit ÖBB-Aufsichtsratspräsident
Horst Pöchhacker und ÖBB-Vorstandsvorsitzendem Christian Kern die Ziele der Österreichischen Bundesbahnen
für die nächsten fünf Jahre präsentiert. "Die ÖBB sind heute dank erfolgreich umgesetzter
Reformmaßnahmen eines der wettbewerbsfähigsten Eisenbahnunternehmen in Europa", zog die Ministerin
positive Bilanz. Dieser Erfolgskurs soll fortgesetzt werden, indem Investitionen in zukunftsweisende Infrastrukturprojekte
getätigt werden, der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut wird und die Konzernstruktur weiter verschlankt
wird.
"Die ÖBB haben in den letzten Jahren viele Reformen angepackt und erfolgreich umgesetzt", betonte
Bures. Dank eines ambitionierten Sanierungsplans samt strategischer Neuausrichtung, Umstrukturierungen und Zusammenlegungen
habe das Unternehmen die Vorgaben des Ministeriums übertroffen und früher als erwartet schwarze Zahlen
geschrieben. Heute könne das Unternehmen positive Bilanz ziehen: Die Profitabilität wurde gesteigert,
alle Infrastrukturprojekte liegen im Kosten- und Zeitplan, mehr Menschen als je zuvor nutzen die öffentlichen
Verkehrsmittel und die ÖBB belegen mit 96,5 Prozent nach der Schweizer Bahn den zweiten Platz in Europa in
Sachen Pünktlichkeit.
Doch auch in Zukunft warten Herausforderungen, denen man "mit klaren verkehrspolitischen Zielsetzungen begegnen
muss", stellte Bures klar. So soll der Ausbau der Schiene weiter vorangetrieben werden. Im Rahmenplan 2013
bis 2018 sind 12,7 Milliarden Euro für den Schienenausbau und die Erneuerung des Schienennetzes vorgesehen.
Das schafft die Voraussetzung, um den österreichweiten Taktverkehr sukzessive weiter auszurollen, erste Taktknoten
sind schon in Betrieb genommen worden. Ein Taktfahrplan nach Schweizer Vorbild soll dafür sorgen, dass "Busse
und Züge optimal verlinkt werden". Auch sollen künftig noch mehr Güter auf die Schiene verlagert
werden und die großen Verkehrsachsen werden wie geplant ausgebaut.
Das Ziel im Personenverkehr bezifferte die Ministerin mit einem Plus von 15 Prozent bei den Personenkilometern,
beim Güterverkehr soll das Transportvolumen, in Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung,
um zehn Prozent gesteigert werden.
Mit 100 neuen Zügen für den Nah- und Regionalverkehr wird überdies massiv in das Angebot für
die Fahrgäste investiert. Insgesamt geht es der Ministerin um die "intelligente Verknüpfung der
verschiedenen Verkehrsträger", wobei die umweltfreundliche Schiene dabei Vorrang hat.
Bezogen auf das Unternehmen ÖBB geht es um die nachhaltige Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.
Dazu soll unter anderem die Konzernstruktur weiter verschlankt werden, und zwar "top down", also angefangen
bei der obersten Führungsebene. Auch die Verwaltung wird weiter reduziert. Gleichzeitig wird massiv in Programme
investiert, die zum Ziel haben, die MitarbeiterInnen länger gesund im Betrieb zu halten. Auch die Frauenquote
soll weiter erhöht werden.
Bei allen Vorhaben gelte es, zu beachten, die "Balance zwischen verkehrspolitischer und betriebswirtschaftlicher
Sichtweise sicherzustellen", Stichwort "Intelligent Sparen", stellte die Ministerin klar. "Sparen
darf nicht auf Kosten der Zukunft gehen", die Mittel für wichtige Zukunftsinvestitionen bis 2018 seien
daher sichergestellt."
Bures zeigte sich zuversichtlich, dass die Ziele für die kommenden fünf Jahre erreicht werden. Nicht
zuletzt deswegen, weil die Verantwortlichen in Management und in der Aufsicht "das hervorragend und professionell
machen", womit die Ministerin direkt ÖBB-Chef Christian Kern und den Aufsichtsratspräsidenten Horst
Pöchhacker ansprach.
Pöchhacker betonte, dass der Aufsichtsrat Christian Kern nach seiner erfolgreichen Performance seit dem Jahr
2010 weiter ans Unternehmen binden will. Er verwies auf eine Reihe von europäischen Benchmarks, bei denen
die ÖBB führend sind. "Die ÖBB liegen bei den Investitionen im Spitzenfeld." Diese würden
sich durchwegs rechnen und seien daher nicht als "Schulden" misszuverstehen, betonte Pöchhacker.
So gebe es einen "Riesenvorsprung" was das moderne Schienennetz in Österreich angehe. Und auch als
Bauherr, insbesondere beim Tunnelbau, verfüge die ÖBB über "außergewöhnlich hohe
Kompetenz", weswegen Kosten- und Zeitpläne eingehalten werden. Dennoch würde das Ziel des Unternehmens
für die Zukunft lauten, "noch besser zu werden", so Pöchhacker.
Vorstandsvorsitzender Kern bestätigte: "Wir sind weit gekommen, aber noch nicht am Ziel". Es sei
gelungen, dass heute alle Sparten des Konzerns stabil in der Gewinnzone seien. Eine besondere Herausforderung sei
hier der Güterverkehr. Kern: "Heute können wir sagen, von den großen Güterbahnen ist
die RCA am profitabelsten." Diese wirtschaftliche Stärke sei jedoch kein Selbstzweck, sondern werde dafür
genutzt, um die Marktanteile der ÖBB in Europa weiter zu erhöhen, erklärte Kern.
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