Verkehrsausschuss des EP verabschiedet SES II+
Brüssel (ep) - Jeden Tag überqueren 27.000 Flugzeuge Europa. Ohne ein effektives Luftraummanagementsystem,
bestände die Gefahr, dass es chaotisch in Europas Luftraum wird. Aus diesem Grund hat die Kommission den einheitlichen
europäischen Luftraum ins Leben gerufen. Am 30.01. haben die EU-Abgeordneten im Verkehrsausschuss eine Verordnung
verabschiedet, um den einheitlichen europäischen Luftraum effizienter zu machen.
Der europäische Luftraum ist nach den nationale Grenzen der europäischen Staaten strukturiert. 28 nationale
Luftfahrtbehörden verwalten 60 Luftraumzentren, die in 650 Bereiche aufgeteilt sind.
Die Piloten können aber oft nicht den direkten Weg nehmen, weil sie an nationale Grenzen gebunden sind. Dadurch
erhöht sich der Kerosinverbrauch und der CO2-Ausstoß. Insgesamt kostet das die Passagiere rund 5 Milliarden
Euro im Jahr.
Verzögerung in der Umsetzung vom europäischen einheitlichen Luftraum
In den späten 90er Jahren wurde der einheitliche europäische Luftraum ins Leben gerufen, um nationale
Grenzen im Luftraum aufzuheben. Ein erstes Maßnahmenpaket wurde im Jahr 2004 (SESI) verabschiedet. Allerdings
führte es nicht zu den gewünschten Ergebnissen und deshalb wurden im Jahr 2009 weitere Maßnahmen
beschlossen (SESII).
Neuer Vorschlag SESII+ für effizientere Flugsicherungsdienste
Die im Verkehrsausschuss verabschiedete Verordnung (SESII+) soll die Flugsicherungsdienste verbessern. Der
Vorschlag SESII+ enthält zwei wichtige Bereiche:
- Flugnavigationsdienste sollen effizienter werden: Das bedeutet, dass nationale
Grenzen nicht mehr gelten und deshalb die Flugwege kürzer werden. Auf diese Weise wird auch der Kerosinverbrauch
verringert. Die organisatorische und haushaltstechnische Trennung von nationalen Aufsichtsbehörden und Flugsicherungsorganisationen
wird sowohl die Sicherheit als auch die Aufsicht verbessern.
- Effizienteres Flugverkehrsmanagement: Die 28 nationalen Luftraumblöcke werden
durch neun regionale Luftfahrtbehörden ersetzt. Sie existieren schon, aber funktionieren noch nicht in vollem
Umfang. SESII+ wird die Zielvorgaben außerdem unabhängiger, transparenter und durchsetzbarer machen
und damit die Leistung verbessern.
Damit die neuen Maßnahmen in Kraft treten können, müssen noch das Plenum und die EU-Mitgliedsstaaten
zustimmen.
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