Vorsitzender der Bischofskonferenz im "Kathpress"-Gespräch: Papst verändert
durch einfache menschliche Art mehr, als durch große strukturelle Reformen möglich wäre - Papst
hat bei Audienz von sich aus diverse Reformgruppen angesprochen
Rom/Wien (kap) - Papst Franziskus habe durch seine einfache, menschliche Art und seine schlichten, vom Evangelium
geprägten Worte schon mehr verändert, als das durch große strukturelle Reformen möglich wäre.
Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Abend des 28.01. am Rande des Ad-limina-Besuchs in Rom im Gespräch
mit "Kathpress" und weiteren heimischen und internationalen Medien. "Hier geschieht schon Erneuerung",
so der Vorsitzende der Bischofskonferenz wörtlich in einer Zwischenbilanz des Ad-limina-Besuchs.
Schönborn sprach von einem "Klima der Offenheit und Herzlichkeit", in dem man alles offen miteinander
besprechen könne. Freilich sei dieses neue Klima erst durch Papst Benedikt XVI. und dessen Rücktritt
ermöglicht worden. Der Kardinal würdigte dessen "Schritt der Demut und schlichten Menschlichkeit".
Papst Franziskus habe in der Audienz für die Bischöfe der Wiener Kirchenprovinz am Montag von sich aus
auch die Pfarrer-Initiative und die Bewegung "Wir sind Kirche" angesprochen, berichtete Schönborn
weiter. Und: "Ich denke, er sieht das ähnlich wie sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. in seiner bekannten
Gründonnerstag-Predigt." Benedikt XVI. hatte im April 2012 die Frage gestellt: "Ist Ungehorsam ein
Weg, um die Kirche zu erneuern?"
Eindringlich habe der Papst die Bischöfe aber ermutigt, ihren Priestern nahe zu sein, berichtete Schönborn:
"Ich glaube, das ist eine viel wichtigere Antwort, als irgendwelche theoretischen Antworten."
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