Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Jänner zeigt mit 54,1 Punkten stabilen Wachstumskurs
der heimischen Industrie und setzt positiven Trend der vergangen Monate fort
Wien (ba) - Die österreichische Industrie ist gut ins neue Jahr gestartet. Der Aufwärtstrend der
zweiten Jahreshälfte 2013 hat sich stabilisiert. „Im Jänner 2014 hat der Bank Austria Einkaufsmanagerindex
wie schon im Vormonat 54,1 Punkte erreicht und zeigt damit, dass die österreichische Industrie den soliden
Wachstumskurs der vergangenen Monate fortsetzt“, analysiert Bank Austria Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer das aktuelle
Ergebnis der monatlichen Umfrage unter den Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe. Begünstigt
durch die Aufhellung der Konjunktur in den umliegenden europäischen Ländern führt der heimische
Produktionssektor die Erholung der österreichischen Wirtschaft an. Zwar ist das Tempo des Industrie-Aufschwungs
noch nicht überzeugend, aber es hält sich mittlerweile sehr konstant. „Im Jänner haben sich die
Auftragsbücher insbesondere mit Bestellungen aus dem Ausland weiter gefüllt. Die Produktion wurde abermals
kräftig gesteigert, dennoch wurden die Auftragspolster dicker und die Lieferzeiten verlängerten sich.
Das zweite Mal innerhalb von vier Monaten ging im Jänner die Beschäftigung in der Industrie zumindest
nicht mehr zurück“, nennt Bruckbauer Details der anhaltenden Verbesserung der Industriekonjunktur in Österreich
zu Beginn 2014.
„Die Aufhellung der Konjunktur der österreichischen Industrie wird ganz wesentlich von der in den vergangenen
Monaten anspringenden Nachfrage nach ´Made in Austria´ getragen. Vor allem die Aufwärtsentwicklung
des deutschen Einkaufsmanagerindex auf 56,3 Punkte im Jänner verspricht anhaltend positive Nachfrageimpulse
für die heimische Industrie. In ganz Europa haben sich die Einkaufsmanagerindizes im Jänner verbessert“,
fasst Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl zusammen. Der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum stieg
im Jänner um 1,2 auf 53,9 Punkte – den höchsten Wert seit Mai 2011 – und liegt seit sieben Monaten im
Wachstumsbereich.
Seit Mitte 2013 nehmen die Neu- und Folgeaufträge in Österreich bereits Monat für Monat zu. Im Jänner
stiegen die Neubestellungen insgesamt zwar nicht ganz so kräftig an, wie im Dezember, dafür verstärkte
sich die Nachfrage aus dem Ausland. Die heimischen Industriebetriebe haben im Jänner ihre Produktionsleistung
abermals deutlich erhöht – bereits den siebenten Monat in Folge. Die Neubestellungen waren so stark, dass
die Auftragsbestände so kräftig wie letztmals im März 2011 zunahmen.
Obwohl bereits vor mehr als einem halben Jahr die Signale für eine Erholung der österreichischen Industrie
spürbar geworden sind, hat sich die Lage am Arbeitsmarkt bislang noch nicht verbessert. Im Jänner ist
die Beschäftigung gegenüber dem Vormonat immerhin stabil geblieben. Das zweite Mal innerhalb von vier
Monaten wurden in der Industrie keine Jobs abgebaut. „Auch wenn eine langfristige Trendwende noch nicht erkennbar
ist, kommt in den Industrie-Arbeitsmarkt zunehmend etwas Bewegung. Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2014 die Industrie
zum Jobmotor der heimischen Wirtschaft wird, nachdem 2013 die Beschäftigung im Produktionssektor über
das ganze Jahr hinweg bei 583.300 stagnierte“, gibt sich Pudschedl zuversichtlich. Insgesamt erwarten die Ökonomen
der Bank Austria einen Anstieg der Gesamtbeschäftigung um rund 1 Prozent, dennoch wird die Arbeitslosenquote
in Österreich im Jahresdurchschnitt 2014 auf 7,8 Prozent ansteigen.
„Die Preistrends im Einkauf bzw. im Absatz belasteten im Jänner im Durchschnitt die Kosten- und Ertragslage
der österreichischen Industriebetriebe. Seit mittlerweile fünf Monaten steigen die Einkaufspreise stärker
als die Verkaufspreise“, so Bruckbauer. Die Einkaufspreise wurden durch die wachsende Nachfrage nach Vormaterialien
und Rohstoffen aber auch durch Kapazitätsengpässe auf Seiten der Lieferanten nach oben gezogen. Die Verkaufspreise
hingegen wurden nur moderat angehoben, obwohl die Anhebung die stärkste innerhalb des vergangenen Halbjahres
war. Mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer konnte aufgrund des scharfen Wettbewerbs Preiserhöhungen im
Absatz überhaupt nicht durchsetzen.
„Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex zeigt, dass die österreichische Industrie im Jänner auf Wachstumskurs
war und diesen auch weiter fortsetzen wird“, ist Bruckbauer überzeugt und ergänzt: „Die Auftragsdynamik
wird in den kommenden Monaten weitere Produktionssteigerungen nach sich ziehen.“ Nicht nur das Neugeschäft,
insbesondere aus dem Ausland wächst stark, auch die Auftragspolster nehmen rasch zu und die Lieferzeiten steigen.
Schließlich liegt auch das Verhältnis zwischen Auftragseingängen und den Lagerbeständen mit
über 1,10 auf einem hohen Niveau. Das war in der Vergangenheit stets ein sicherer Indikator für eine
dynamische Entwicklung der Industrie.
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