So viel verdienen die Steirerinnen und Steirer

 

erstellt am
30. 01. 14
11.30 MEZ

Einkommen in der Steiermark österreichweit an sechster Stelle
Graz (lk) - „Das durchschnittliche Nettoeinkommen für 2012 ist gegenüber 2011 um 2,4 Prozent gestiegen", nimmt Martin Mayer, Leiter der steirischen Landesstatistik, ein Faktum aus der gerade veröffentlichten Einkommensstatistik für 2012 heraus. Im Detail bedeutet das: Der durchschnittliche Bruttojahresbezug einer unselbständig tätigen Person – egal ob Mann oder Frau – betrug 2012 laut Lohnsteuerstatistik (unselbständiges Einkommen am Wohnort) in der Steiermark 28.266 € (+3,0 Prozent im Vergleich zu 2011). Das entspricht einem Bruttobezug von vierzehnmal 2.019 €. Durchschnittlich verdiente ein Mann ohne Berücksichtigung von Voll- und Teilzeit jährlich in der Steiermark 34.659 € (+3,1 Prozent zu 2011), das waren 14 Mal rund 2.476 € brutto, und eine Frau ebenso ohne Berücksichtigung von Voll- und Teilzeit jährlich 20.932 € brutto (+2,8 Prozent zu 2011) beziehungsweise 14 Mal rund 1.495 €. Im Nettoeinkommen gab es einen durchschnittlichen Anstieg um 2,4 Prozent gegenüber 2011 (Männer: +2,6 Prozent; Frauen: +2,3 Prozent).

Auf Platz sechs im Bundesländervergleich
Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 28.266 € unter dem österreichischen Durchschnitt von 28.974 € an sechster Stelle. Die höchsten Einkommen werden in Niederösterreich mit 31.784 € und die niedrigsten in Tirol mit 26.314 € erwirtschaftet. Ein Mann, der ganzjährig in Vollzeit arbeitet und genau das steirische Durchschnittseinkommen dieser Kategorie verdient, würde monatlich zwölf Mal netto 1.998 € sowie einen 13. Bezug in der Höhe von 2.530 € und einen 14. Bezug von 2.492 € netto ausbezahlt bekommen. Das ergäbe einen Jahresbezug von brutto 44.761 € beziehungsweise netto 28.993 €. Eine Frau, die ganzjährig in Vollzeit arbeitet und genau das steirische Durchschnittseinkommen dieser Kategorie verdient, würde monatlich zwölf Mal netto 1.641 € sowie einen 13. Bezug in der Höhe von 1.943 € und einen 14. Bezug von 1.906 € erhalten. Das ergäbe einen Jahresbezug von brutto 34.230 €, das sind netto 23.544 €.

Frauen verdienen wesentlich weniger in Vollzeitjobs, kaum Unterschiede bei Teilzeit

Die geschlechtsspezifische Einkommensdifferenz wird in der einschlägigen Literatur als „Gender Pay Gap" bezeichnet. Um Lohnlücken richtig errechnen zu können, müssten die erbrachten Arbeitsstunden bekannt sein. Mit der Lohnsteuerstatistik ist zumindest eine Trennung in Voll- und Teilzeit und die Berechnung eines unbereinigten „Gender Pay Gap" (ohne Berücksichtigung von Branche, Dauer der Firmenzugehörigkeit und Stellung im Beruf) möglich: In Vollzeit verdienen steirische Frauen netto um 20,6 Prozent weniger als steirische Männer, in Teilzeit netto um 3,9 Prozent mehr als Männer. In der Steiermark verdienten laut Lohnsteuerstatistik 2012 67,3 Prozent der unselbständig beschäftigten Frauen unter 25.000 € brutto im Jahr, bei den Männern waren es 36,2 Prozent. Ein Jahres-Bruttoeinkommen von 100.000 € und mehr konnten 2,7 Prozent der Männer, aber nur 0,4 Prozent der Frauen für sich verbuchen.

Regionale Einkommensschere spürbar
Die höchsten Bruttojahreseinkommen am Wohnort wurden innerhalb der Steiermark in den Bezirken Graz-Umgebung (32.009 €) und Bruck-Mürzzuschlag (29.560 €) erzielt. Danach folgen die Bezirke Leoben, Graz und Deutschlandsberg. Das niedrigste Einkommen am Wohnort weist der Bezirk Murau (25.861 €) auf, knapp gefolgt von Südoststeiermark (25.898 €) und Liezen (26.034 €). Ohne Trennung der Einkommen in Voll- und Teilzeit verdienen die Frauen in Graz netto um 28 Prozent weniger (unbereinigter „Gender Pay Gap") als die Männer, das ist der geringste geschlechtsspezifische Einkommensunterschied. Die größten Unterschiede gibt es netto ohne Trennung in Voll- und Teilzeit in Bruck-Mürzzuschlag, wo Frauen netto um 42 Prozent weniger als Männer verdienen (Steiermark: 35 Prozent). Trennt man die Einkommen aber – methodisch sinnvoll – nach ganzjährig in Vollzeit und in Teilzeit erarbeitete Bezüge, dann verringert sich der unbereinigte Gender Pay Gap wesentlich: In Graz, Murau, Voitsberg und SO-Steiermark verdienen Frauen netto um 19 Prozent weniger als Männer (Steiermark: 21 Prozent) in der Kategorie „Vollzeit und ganzjährig beschäftigt". Die höchsten geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es in dieser Kategorie in Leoben mit netto 25 Prozent.

Beim Haushaltseinkommen unter dem österreichischen Durchschnitt

Volkswirtschaftlich betrachtet ist nicht nur das Einkommen der einzelnen Personen, sondern auch das der Haushalte (Primäreinkommen) für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage interessant. Von 1995 bis 2011 (aktuellste Daten) stieg in der Steiermark das Entgelt der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Summe um 61 Prozent, die Vermögenseinkommen jedoch um 80 Prozent, wobei es von 2010 auf 2011 einen Rückgang von 6,0 Prozent gab. In Österreich ist die Tendenz ähnlich. Das verfügbare Einkommen betrug in der Steiermark 2011 24,5 Mrd. € (das waren 14,0 Prozent des österreichischen). Es stieg damit von 1995 bis 2011 um 60 Prozent (in Österreich gleich). Die Preissteigerung (VPI 86) von 1995 bis 2011 betrug 34,0 Prozent. Die Einkommen sind also auch real deutlich gestiegen, was übrigens auch für die Personeneinkommen in den 80er- und 90er-Jahren gilt, während im letzten Jahrzehnt die Einkommen nur mehr etwa gleich stark wie die Preise gestiegen sind. Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark 2011 mit 20.300 € verfügbarem Haushaltseinkommen pro Kopf an siebenter Stelle. Die höchsten Haushaltseinkommen pro Kopf weist Niederösterreich mit 21.700 € auf, wobei langfristig die Einkommensunterschiede geringer geworden sind.

Das Brutto-Medianeinkommen am Arbeitsort (Daten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger) betrug für die Steiermark 2012 2.263 € monatlich (Jahreszwölftel; Männer 2.681 €, Frauen 1.686 €) beziehungsweise jährlich 27.156 €. Damit lag die Steiermark unter dem österreichischen Durchschnitt von 2.318 € monatlich oder 27.816 € jährlich, aber nach wie vor an der guten vierten Stelle im Bundesländervergleich.

 

 

 

Informationen: http://www.statistik.steiermark.at

 

 

 

 

 

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