Nationalrat ändert Bundesministeriengesetz
Wien (bmvit) - Am 29.01. ändert der österreichische Nationalrat das Bundesministeriengesetz und
erklärt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ganz offiziell zum "Weltraum-Ministerium".
Das BMVIT betreut schon seit Jahren die österreichischen Weltraumaktivitäten, die angesichts ihrer gewachsenen
Bedeutung und der intensiven Arbeit, jetzt auch ausdrücklich diesem Ministerium zugeordnet werden.
Bereits seit über zehn Jahren unterstützt das BMVIT mit dem nationalen Weltraumprogramm österreichische
Unternehmen bei der Erforschung und Entwicklung von Weltraumtechnologien. Mit Erfolg: Der erste österreichische
Satellit TUGSAT-1 hob im Vorjahr von Indien aus Richtung Weltall ab. Seither sammelt er Daten über Helligkeitsschwankungen
von Sternen, um das Rätsel der Entstehung des Universums zu entschlüsseln. Den rechtlichen Rahmen für
derlei Weltraum-Aktivitäten bildet das Weltraumgesetz, das das BMVIT 2011 auf den Weg gebracht hat und vom
Parlament einstimmig beschlossen wurde.
"Ob als täglicher Wetterbericht, in der Telefonie, als Satellitenfernsehen oder als Navigationshilfe,
um effizienter von A nach B zu kommen: Weltraumtechnologien nutzen uns allen und wir alle nutzen sie", erklärt
Technologieministerin Doris Bures. "Es freut mich, dass die Weltraumangelegenheiten nun auch offiziell in
meinem Ministerium gebündelt sind, denn Weltraumaktivitäten sind auch ein wichtiger Technologie- und
Wirtschaftsmotor und schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze."
Weltraumforschung als Wirtschaftsmotor
Waren es 1999 etwa zehn Unternehmen, sind es heute rund 100 österreichische Firmen und Institutionen mit
über 1.000 Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, die im Raumfahrtsektor tätig sind. Diese Unternehmen machen
als Zulieferer von Weltraum-Spitzentechnologien bereits jährliche Umsätze von mehr als 125 Millionen
Euro. Durch die jahrzehntelangen Investitionen des BMVIT in die Weltraumforschung- und -infrastruktur konnten österreichische
Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und in den Programmen der Europäischen
Union im Bereich der Erdbeobachtung und der Meteorologie mitmischen.
62 Millionen für die Weltraumtechnologien
Kaum eine Weltraummission kommt heute noch ohne österreichische Technologie aus. So fliegt die Ariane-Rakete
mit Treibstoff-Leitungen aus Österreich und die NASA kommuniziert interorbital mit einer Technologie "made
in Favoriten". 62 Millionen Euro werden heuer in Programme der Europäischen Weltraumorganisation ESA,
in das nationale Weltraumforschungsprogramm und in die gemeinsame europäische Weltrauminfrastruktur und -forschung
investiert. Hier geht es u.a. um die Beteiligung Österreichs an Eumetsat, also der europäischen Organisation
zur Nutzung von meteorologischen Satelliten, durch die das BMVIT der österreichischen Volkswirtschaft laufende
Wetterdienste zur Verfügung stellt.
Wie hoch der Stellenwert der heimischen Weltraumforschung ist, kann man nicht zuletzt daran sehen, dass die Rückflüsse
aus den ESA-Forschungs- und Entwicklungsprogrammen über 100 Prozent liegen. Heuer starten auch die Weltraumbetriebsprogramme
der EU im Bereich der Satellitennavigation mit Galileo und im Bereich der Erdbeobachtung mit Copernicus, wo sich
der österreichischen Industrie aufgrund der Vorarbeiten in der ESA Beteiligungsmöglichkeiten eröffnen.
Weltraumforschung als Lebensretter
Weltraumtechnologien nutzen nicht nur dem besseren Verständnis des Universums, der Blick aus dem All ermöglicht
uns auch die Erforschung unseres "Heimat-Planeten". Weltraumtechnologien helfen etwa dabei, das Klima
und den Klimawandel besser zu verstehen, in der Raumplanung effizienter zu werden oder Naturgewalten wie Hochwasser
früher erkennen zu können.
BMVIT vertritt Österreichs in allen internationalen Weltraum-Organisationen
Bereits seit dem Jahr 1997 vertritt das BMVIT Österreich in der europäischen Weltraumorganisation
ESA. Im Jahr 2010 hat das BMVIT auch die Vertretung Österreichs in der neu geschaffenen EU-Ratsformation Weltraum
übernommen. Weiters ist das BMVIT für Österreich in der europäischen GALILEO-Behörde sowie
dem neuen Erdbeobachtungssystem COPERNICUS vertreten.
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