Knapp 50 Menschen finden im ehemaligen Pflegewohnhaus der Caritas Schutz vor Kälte und
Schnee. Wehsely und Schwertner: "Kein Mensch soll im Winter unversorgt auf der Straße stehen."
Wien (rk) - Wien erhält ein neues Tageszentrum für obdachlose Menschen. Am 28.01. eröffneten
Sozialstadträtin Sonja Wehsely, der Bezirksvorsteher des zweiten Bezirks, Karlheinz Hora, und Klaus Schwertner,
Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, das neue "Tageszentrum Prater" für obdachlose
Menschen. Das Haus, das bis vor wenigen Tagen noch als Pflegewohnhaus der Caritas gedient hat, bietet vorübergehend
und im Rahmen des Winterpakets der Stadt knapp 50 obdachlosen Menschen Schutz vor Kälte und Schnee. "Im
Winter muss in Wien kein Mensch die Nacht auf der Straße verbringen", betonten Stadträtin Wehsely
und Generalsekretär Schwertner.
"Die frühlingshaften Temperaturen in den vergangenen Wochen ließen obdachlose Menschen aufatmen.
Doch es ist wieder kalt und die Temperaturen werden weiter sinken. Damit steigt auch die Gefahr, der obdachlose
Menschen Tag für Tag ausgesetzt sind", betonte Schwertner bei der Eröffnung des Hauses. "In
dem neuen Tageszentrum können sich die BesucherInnen waschen und duschen, sie erhalten Tee und belegte Brote.
Die Caritas leistet hier im Rahmen des Winterpakets der Stadt eine wertvolle Arbeit: Wir wollen sicherstellen,
dass niemand unversorgt auf der Straße stehen muss. Allein seit Anfang November haben wir 120 zusätzliche
Notquartiersbetten in zwei unterschiedlichen Häusern in Wien zur Verfügung gestellt. Jetzt kommen 50
Tagesplätze in der Nähe des Pratersterns dazu. Sollte die Nachfrage nach Notquartiersbetten weiter steigen,
könnten wir weitere Betten zur Verfügung stellen. Wir stehen bereit."
Insgesamt bietet die Wiener Wohnungslosenhilfe des Fonds Soziales Wien derzeit rund 700 Nachtquartiersplätze,
das sind fast doppelt so viel Plätze wie regulär. "Wir sind unseren Partnerorganisationen wie der
Caritas sehr dankbar für die hervorragende Zusammenarbeit seit vielen Jahren", sagt Sozialstadträtin
Sonja Wehsely. "Wien ist eine soziale Stadt, hier arbeiten private und öffentliche Einrichtungen gut
zusammen, um die Menschen in ihrer Not nicht im Stich zu lassen." Dies sei gelebte Solidarität. Die momentane
Auslastung der Nachtquartiersplätze liegt bei rund 94 Prozent, das heißt, es gibt aktuell noch 43 nicht
belegte Betten. "Sollten die Temperaturen jedoch weiter fallen und der Bedarf an Schlafplätzen steigen,
gibt es Erweiterungsmöglichkeiten", so die Stadträtin.
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora ergänzte abschließend: "Das Tageszentrum der Caritas wird in den
nächsten Wochen auch in hohem Maße dazu beitragen, dass Wohnungslose im Zweiten Bezirk vor allem rund
um den Praterstern in einer betreuten Wärmestube gut versorgt sind."
Im Rahmen des städtischen Winterpakets hat der Fonds Soziales Wien im Zusammenspiel mit der Caritas, dem Roten
Kreuz, dem Samariterbund Wien und "wieder wohnen" bislang knapp 350 zusätzliche Nachtquartiersplätze
geschaffen, das Angebot wurde damit nahezu verdoppelt. Hinzu kommen die Erweiterungen der Plätze für
den Tagesaufenthalt: Mit dem "Tageszentrum Zwischenschritt" und dem neuen "Tageszentrum Prater"
stehen tagsüber derzeit nun 90 zusätzliche Plätze zur Verfügung.
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