Wiener Klangmuseum wird bis Mitte 2015 in Mexiko komplett nachgebaut
Wien (rk) - "Das Haus der Musik hat als erstes österreichisches Museum einen internationalen Lizenzvertag
abgeschlossen, der die Realisierung eines interaktiven Musikmuseums nach Wiener Vorbild ermöglicht",
so Direktor Simon K. Posch bei der Präsentation des Projekts "casadelamúsica viena" am Abend
des 06.01. Dank des "zukunftsorientierten Eigentümers Wien Holding und gemeinsam mit Partnern und Förderern
auf der anderen Seite des Atlantiks" könne das ehrgeizige Projekt umgesetzt werden. "Das Projekt
soll Musikgeschichte und Wiener Kultur den Kindern in anderen Ländern vermitteln", sagte Wien-Holding-Direktor
Peter Hanke.
Auf einer dreimal so großen Fläche wie in Wien, werden auf dem Gelände einer ehemaligen Textilfabrik
alle Exponate des Wiener Hauses in Mexiko nachgebaut. Mitte 2015 soll das "casadelamúsica viena"
in Puebla eröffnet werden. Eine Ausstellung im Erdgeschoss im Haus der Musik (1., Seilerstätte 30) begleitet
den Aufbau.
Späte Heimkehr
Wie kommt Wien gerade auf Puebla? Die Verbindung zwischen Wien und der mexikanischen Stadt Puebla im gleichnamigen
Bundesstaat stellte ein Nachkomme von Ernst Römer her. Der Schüler Arnold Schönbergs musste 1938
Wien verlassen und emigrierte nach Mexiko, wo er als Dirigent an der Oper Karriere machte.
Der mexikanische Botschafter in Wien, Luis Alfonso de Alba bestätigte die große Liebe seiner Landsleute
zur Musik: "Enthusiasmus und Respekt vor lokalen Bedingungen ermöglichten das ehrgeizige Projekt, über
das wir uns sehr freuen. Denn auch wir haben große Komponisten und Musiker klassischer und zeitgenössischer
Musik. Wir hoffen, dass sich in Mexiko diese Kultur weiter entwickelt und wir Wien auch etwas zurückgeben
zu können".
Einzigartige Klangwelten
Schon im Innenhof des Hauses der Musik werden BesucherInnen von einem übergroßen Musikinstrument aus
Kupfer des Bildhauers Talos Kedl begrüßt. Von dort startet jede Entdeckungsreise in das Klangmuseum
im ehemaligen Palais Erzherzog Karl. Interaktive Installationen wie "virtueller Dirigent" und "Sonosphere"
bieten außergewöhnliche Zugänge in die Welt der Musik. Posch zog Bilanz: "Tausende BesucherInnen,
Livekonzerte, Künstlergespräche und Diskussionen unterschiedlicher Fachkreise machten auch 2013 zu einem
erfolgreichen Jahr für uns und zeigen, dass das Haus der Musik in allen Bereichen angenommen wird. Diesen
Weg werden wir auch heuer fortsetzen", so Posch. Geplant seien schon jetzt rund 60 unterschiedliche Veranstaltungen,
wie zum Beispiel am 22. März das Frühlingsfestival "Spring Break" oder ein Projekt mit dem
Starpianisten Lang Lang.
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