Vor drei Wochen hatte Franziskus den Wiener Erzbischof bereits in das Kardinalsgremium zur
Aufsicht über die Vatikanbank IOR ernannt
Vatikanstadt/Wien (kap) - Papst Franziskus hat den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn in
den Päpstlichen Rat für die Laien berufen. Unter den neu ernannten Mitgliedern ist auch der Münchener
Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, wie der Vatikan am 06.02. bekanntgab. Gleichzeitig bestätigte Franziskus
den bisherigen Laienrats-Präsidenten, den polnischen Kardinal Stanislaw Rylko, in seinem Amt. Sekretär
des Rates bleibt der deutsche Bischof Josef Clemens.
Erst Mitte Jänner hatte der Papst Kardinal Schönborn in die Kardinalskommission zur Aufsicht über
die Vatikanbank IOR berufen. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ist aktuell zudem Mitglied
der vatikanischen Kongregationen für Glaubenslehre, Bildung und die orientalischen Kirchen. Außerdem
gehört der Wiener Erzbischof dem päpstlichen Kulturrat sowie dem Rat zur Förderung der Neuevangelisierung
an.
Der 1967 im Pontifikat von Papst Paul VI. eingerichtete Laienrat hat gemäß der Apostolischen Konstitution
"Pastor bonus" die Aufgabe, das Apostolat der Laien in Kirche und Welt fördern und koordinieren.
Er soll die Zusammenarbeit der Laien bei der katechetischen Bildung, im liturgischen und sakramentalen Leben sowie
im Bereich der Caritas und der sozialen Entwicklung unterstützen. Daneben ist der Rat zuständig für
alle Fragen, die Laienorganisationen betreffen. Er kann internationale Laienorganisationen errichten oder approbieren
sowie deren Statuten billigen. Der Laienrat ist auch jene vatikanische Stelle, die für die Organisation der
katholischen Weltjugendtage verantwortlich ist.
Offenbar plant Papst Franziskus den Laienrat im Zuge der Kurienreform zu einer Kongregation aufzuwerten. Entsprechende
Andeutungen machte erst kürzlich der Leiter der Kardinalskommission zur Kurienreform, Kardinal Oscar Andrés
Rodriguez Maradiaga.
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