Sebastian Kurz kündigt Startschuss für Verhandlungen zu einem Anerkennungsgesetz
für im Ausland erworbene Qualifikationen an: Verfahren zur Anerkennung sollen künftig einfacher, rascher
und transparenter ablaufen
Wien (bmeia) - Damit Zuwandererinnen und Zuwanderer einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Beitrag
am österreichischen Arbeitsmarkt leisten können, braucht es eine rasche und transparente Anerkennung
von im Ausland erworbenen Abschlüssen. „Momentan lässt sich nur jeder dritte Akademiker und jeder fünfte
Facharbeiter seine im Ausland erworbene Qualifikation anerkennen. Wir wollen das Potential nutzen, dass wir hier
in Österreich haben. Das ist gut für Zuwandererinnen und Zuwanderer, gleichzeitig aber auch entscheidend
für die Gesamtgesellschaft“, so Sebastian Kurz.
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode wurden wichtige erste Schritte für eine erleichterte Anerkennung
gesetzt. So wurde seitens des Wissenschaftsministeriums mit der „ENIC NARIC Austria“ eine zentrale Anlaufstelle
für Akademiker eingerichtet. Anträge auf Nostrifizierung müssen nun innerhalb von drei Monaten (nach
Beantragung) bearbeitet werden. Zusätzlich bietet das Portal www.berufsanerkennung.at einen Wegweiser, um
sich im österreichischen Behördendschungel zu Recht zu finden.
Im Regierungsprogramm wird nun eine umfassende Lösung angestrebt. Vorbild für ein eigenes Anerkennungsgesetz
ist Deutschland. Die dortigen Erfahrungen zeigen, dass ein solches Gesetz nicht von heute auf morgen verabschiedet
werden kann, sondern Zeit brauchen wird – in Deutschland beispielsweise hat der Prozess drei Jahre gedauert. Ziel
muss sein, dass eine ausbildungsadäquate Beschäftigung ermöglicht, dass Österreich für
gut und hoch qualifizierte Personen attraktiver und Lohndumping vermieden wird.
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