Grundversorgung bis Ende 2015 ist gesichert
Innsbruck (lk) - Das Land Tirol hat am 05.02. die Vertreter der in Tirol in der Flugrettung tätigen
Hubschrauberunternehmen zum Runden Tisch ins Landhaus nach Innsbruck geladen. Das Ergebnis: Das Land schreibt die
Flugrettung aus.
„Da keine Einigung, den bisherigen gemeinsamen Weg weiter zu gehen, zustande gekommen ist, weiters es nicht möglich
war eine Vereinbarung zu den bestehenden 15 Hubschraubersystemen als Obergrenze ergänzend zur bestehenden
Verrechnungsvereinbarung zu erwirken, wird das Land Tirol die Flugrettung gesetzlich verankern und ausschreiben“,
erklärt der für das Rettungswesen zuständige LR Bernhard Tilg im Anschluss an die Sitzung.
LHStv Josef Geisler ist zuständig für die Leitstelle Tirol, wo die Notarzthubschrauber disponiert werden:
„Kein anderer Weg als die Ausschreibung war möglich, um nicht den Ruf eines in Tirol bestens funktionierendes
Systems in Misskredit zu bringen.“ Das Bild von im Zillertal kreisenden Hubschraubern, die auf verletzte SkifahrerInnen
warten, beschädige auch den Ruf des Landes.
Für die für das Luftfahrtrecht zuständige LHStvin Ingrid Felipe ist nach dem heutigen Runden Tisch
klar: „Das Land Tirol muss mit der Ausschreibung regulierend eingreifen, weil bei der Flugrettung für Notfälle
nicht die Mechanismen eines sich kapitalisierenden Markts gelten dürfen.“
Bestehende Vereinbarung von 2012 gilt weiterhin
Im Juli 2012 hat das Land Tirol mit sechs Hubschrauberunternehmen eine Tarif- und Abrechnungsvereinbarung für
die Flugrettung in medizinischen Notfällen sowie bei Verkehrs- und sonstigen Unfällen getroffen. Diese
trat rückwirkend mit 1.1.2012 in Kraft und gewährleistet, dass Einsätze des Notarzthubschraubers
im Bereich der Grundversorgung direkt mit dem Land bzw. der Sozialversicherung abgerechnet werden.
„Wir haben in der heutigen Besprechung deutlich gemacht, dass eine Auflösung der bestehenden Vereinbarung
über die Grundversorgung frühestens mit Wirkung vom 31.12.2015 möglich ist“, fasst Tilg zusammen,
„die Grundversorgung ist also bis zu diesem Zeitpunkt gesichert“. Die Ausschreibung der Flugrettung wird bis zu
diesem Zeitpunkt abgeschlossen und die Auftragsvergabe erfolgt sein.
Neuerliche Bedarfserhebung
Das Land Tirol wird eine neuerliche Bedarfserhebung durchführen, kündigt LR Bernhard Tilg an. Derzeit
gibt es in Tirol neun ganzjährige und sechs saisonale genehmigte Hubschrauber-Stützpunkte. Eine Studie
aus dem Jahr 2010 sieht zur Sicherung der Versorgung sechs ganzjährige und dazu vier saisonale Standorte vor.
Pro Jahr gibt es in Tirol etwa 7.700 Einsätze der Flugrettung. Davon entfallen rund 2.100 Rettungseinsätze
auf Notfälle im Bereich der Grundversorgung. Das Land Tirol und die Sozialversicherung teilen übernehmen
die Kosten. Rund 1,5 Millionen Euro wendet das Land derzeit jährlich für die Flugrettung auf.
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