Munitions-Experten des Bundesheeres bilden
 Streitkräfte in Moldau aus

 

erstellt am
17. 02. 14
11.30 MEZ

Österreich leitet "Small Arms Safety"-Projekt im Rahmen der OSZE
Wien (bmlvs) - Insgesamt zehn Experten des Bundesheeres unterstützen ab dem 05.03. die OSZE-Mission in der Republik Moldau. Dort werden vorerst vier Angehörige der Heereslogistikschule und des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik die moldauischen Streitkräfte in den Bereichen Munitionslagersicherheit und -verwaltung schulen.

"Der Großteil der Konflikte seit 1990 wurde mit Klein- und Leichtwaffen ausgetragen. Daher ist die Kontrolle dieser Waffen ein wichtiger Friedensbeitrag. Mit der Entsendung unserer Experten kann das Bundesheer zu mehr Sicherheit in Moldau und gleichzeitig zu mehr Kontrolle von Klein- und Leichtwaffen beitragen", sagt Verteidigungsminister Gerald Klug.

Vorrangiges Ziel ist es, Sicherheitsexperten auszubilden, welche selbst Lagerpersonal bezüglich Waffen und Munition unterrichten und die konkrete Verbesserung der Lagersicherheit in nationaler Verantwortung umsetzen. Bis 2017 beteiligen sich unter der Leitung Österreichs Schweden, Kanada, Deutschland und die Schweiz am Kapazitätsaufbau. Zeitgleich werden bis zu zehn Österreicher in Moldau tätig sein.

"Ziel ist es, Explosionen überalterter oder unsachgemäß gelagerter Klein- und Leichtwaffen, wie Sprengsätze oder Granaten, in den fünf Munitionslagern in Moldau zu verhindern. Einige Lager befinden sich in der Nähe von Wohngebieten, eines davon unweit der Hauptstadt Chisinau", erklärt der Projektleiter und Munitionsexperte, Werner Kernmaier. "Weiters leistet das Bundesheer dadurch einen Beitrag zur Bekämpfung von Schmuggel gestohlener Munition, etwa auch nach Österreich", so Kernmaier. Im Rahmen von EUFOR/Althea unterwies er als technischer Projektleiter mit seinem Team bereits die bosnisch-herzegowinischen Streitkräfte in sachgerechter Munitionslagerung.

Die Ausbildung gliedert sich in über das Jahr verteilte drei- bis vierwöchige Theorie- und Praxismodule und besteht aus drei Schritten. Im ersten Schritt lernen die moldauischen Militärangehörigen, die vorhandene Munition auf Lagerfähigkeit zu überprüfen sowie deren korrekte Lagerung und Inventarisierung. Im zweiten Schritt unterstützen die OSZE-Trainer die Moldauer, während diese selbst die Schulung durchführen. Im letzten Schritt begleitet das Missionsteam die Streitkräfte bei der Umsetzung der Lagersicherheit. Bis 2017 wird diese Vorgangsweise laufend wiederholt. Diese Methode wurde durch die Heereslogistikschule in Zusammenarbeit mit dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik und dem Kommando Einsatzunterstützung entwickelt. Mit dem Projekt kommt Österreich einem Unterstützungsansuchen der Republik Moldau an die seit 1993 mit einer Friedensmission in Chisinau stationierte OSZE nach.

Die Einsatzvorbereitung der österreichischen, schwedischen und kanadischen Ausbilder fand vergangene Woche an der Heereslogistikschule in Wien statt. Während der Projektleiter, Werner Kernmaier, und der zuständige Kommandant, Oberst Wolfgang Reitschmied, bereits am 23.02. nach Moldau fliegen, tritt das restliche internationale Team am 2. März seine Reise an. Der erste Kursteil läuft bis zum 21. März, weitere Module folgen im Laufe des Jahres.

Das Projekt "Lagersicherheit Klein- und Leichtwaffen/konventionelle Munition" ist eingebettet in die OSZE-Mission in Moldau. Deren Hauptaufgabe ist die Unterstützung der politischen Verhandlungen zwischen der Republik und der separatistischen Region Transnistrien.

Weitere Ziele sind die Förderung von Menschenrechten, Medienfreiheit, Demokratisierung, die Bekämpfung von Menschenhandel sowie Munitionsvernichtung.

Die fünf moldauischen Waffen- und Munitionslager stammen aus der Zeit als Sowjetrepublik. Die Republik Moldau ist ein Binnenland zwischen Russland, Rumänien und der Ukraine und flächenmäßig kleiner als die Schweiz. Die Einwohnerzahl beträgt rund 3,7 Millionen. Ökonomisch am wichtigsten ist die Agrarwirtschaft, bezüglich Energieimporten ist der Staat stark von Russland abhängig.

 

 

 

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