VHS Wien: Sonderausstellung zu Galileis 450. Geburtstag
Wien (rk) - Ein Stück naturwissenschaftlicher Geschichte erleben und anfassen - das ermöglicht
die VHS Wien mit der am 14.02. eröffneten Sonderausstellung zu Galileo Galileis 450. Geburtstag. Alle WienerInnen
haben ab sofort die einzigartige Möglichkeit, die wichtigsten Experimente Galileis in der Kuffner Sternwarte
mitzuerleben. "Galileis 450. Geburtstag führt uns zurück an eine Sternstunde der Menschheitsgeschichte,
direkt zur Gründung der modernen Naturwissenschaft. Dass die grundlegenden Experimente Galileis nun allen
WienerInnen frei zur Verfügung stehen, ist ein großer Gewinn für die Wissenschaftskommunikation
in Wien", betonte VHS Wien Vorsitzender, Stadtrat Michael Ludwig anlässlich der Eröffnungsfeier.
Innovative Projekte wie diese Ausstellung zeigen, wie wichtig die Rolle der VHS Wien dafür sei, Wissenschaft
für alle zugänglich zu machen. "Die Galileo-Ausstellung spiegelt die zentrale Rolle wieder, die
Wissenschaftsbildung für die VHS Wien einnimmt. Ein aufgeklärter Blick auf die Gesellschaft erfordert
immer stärker Wissen über naturwissenschaftliche Entwicklungen und deren Geschichte. Als VHS Wien ist
es unsere Aufgabe, dieses Wissen so niederschwellig wie möglich allen zugänglich zu machen", bekräftigte
Mario Rieder, Geschäftsführer der VHS Wien. Ein Jahr lang sind nun Experimente zu den Themen Gravitation,
das Gewicht der Luft oder ein nachgebautes Teleskop Galileis zu besichtigen.
Die Experimente der Ausstellung - Galileo Galilei und die Gravitation
Galileo stellte das erste Gesetz der Schwerkraft auf. Die zentrale Frage war: wie fallen Körper. Dass
Galileis Erkenntnisse noch immer verbreitet werden müssen zeigt, dass ca. 80 Prozent der Bevölkerung
nach wie vor davon ausgehen, dass schwerere Körper schneller fallen als leichtere. Ein Experiment veranschaulicht
eine von Galileis größten Entdeckungen: die erste formale Beschreibung der Schwerkraft. Dass Galileo
Galilei zwei unterschiedlich schwere Kugeln vom schiefen Turm von Pisa fallen ließ, ist jedoch leider nur
eine Legende.
Galileo Galilei und das Pendel
Als Galileo in einer Kirche in Pisa einen großen Leuchter betrachtete kam er auf die Idee, das Pendeln
dieses Leuchters zu untersuchen. Was passiert, wenn an einem Pendel sich das Gewicht verdoppelt - wird die Pendelfrequenz
größer oder kleiner? Was passiert, wenn das Pendel eine größere Auslenkung wiederfährt
- wird es dann langsamer oder schneller hin- und her-schwingen? Oder bleibt die Frequenz gleich? Was passiert wenn
sich die Fadenlänge ändert. All diese Fragen werden nicht nur beantwortet, sondern es werden auch die
Pendel vorgeführt.
Galileo Galilei - Beginn der Hydrostatik
Vor über 450 Jahren glaubte man, dass die Luft kein Gewicht hat. Tatsächlich konnte aber der erste
Experimentalphysiker zeigen, dass die Luft ein Gewicht besitzt. Dafür reicht eine ganz gewöhnliche Balkenwaage,
auf der einen Seite einen leeren und auf der anderen Seite der Balkenwaage einen aufgeblasenen Luftballon. Die
Waage wird sich Richtung gefülltem Ballon bewegen. Galileo entwickelte auch eine spezielle Waage, welche auf
den Prinzipien von Archimedes beruhte, der als erster den Unterschied zwischen Gewicht und Dichte erkannte.
Galileo Galilei - der erste moderne Astronom
Galileo war nicht der erste, der ein Fernrohr entwickelte, er war aber der erste, der das Fernrohr in den Himmel
richtete. So beobachtete er erstmals durch das Fernrohr den Jupiter. Es gab 4 kleinere Punkte die sich rund um
Jupiter befanden. Galileo erkannte nach einer wiederholten Beobachtung, dass die 4 Pünktchen ihren Ort verändert
haben. Durch die genaueren Untersuchungen dieser kleinen Punkte konnte Galileo zeigen, dass es sich um Monde handelt,
welche den Jupiter umkreisen. Mit dem Nachbau eines Fernrohres von Galileo Galilei - mit den gleichen optischen
Eigenschaften - können die Besucher selber einen Blick riskieren. Damit das auch an Tageslicht möglich
ist, wird ein kleines Bild vom Jupiter zur Verfügung gestellt. Blickt man durch das Fernrohr, kann man - genauso
wie Galileo Galilei - versuchen die Jupitermonde zu erkennen.
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