Schwerpunkte der heurigen Frauen- und Gleichstellungspolitik in Tirol präsentiert
Innsbruck (lk) - Anlässlich des Valentinstages am 14.02. lud Frauenlandesrätin Christine Baur
zum Valentina-Empfang, um das Erreichte in der Frauen- und Gleichstellungspolitik zu feiern, aber auch auf den
Handlungsbedarf für volle Gleichberechtigung hinzuweisen.
„Gleichstellungspolitik ist für alle Lebens- und Politikbereiche relevant und richtet sich an Frauen und Männer.
Realität ist, dass die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht auch heute noch über den Zugang zu Geld,
Arbeit, Zeit und Macht und damit über private wie berufliche Chancen und Lebenswege entscheidet“, betont Baur
in ihrer Begrüßungsansprache, in der sie die Schwerpunkte der Tiroler Frauen- und Gleichstellungspolitik
für das heurige Jahr präsentierte.
Leben am Land
Am 05.03. findet die Enquete „Bunter und vielfältiger. Neue Perspektiven für Frauen und Männer
am Land“ statt und bildet damit den Auftakt für eine Offensive, die Geschlechtersensibilität in der Regionalentwicklung
als Ziel hat. Bei der Enquete wird der Frage nachgegangen, was die Lebensqualität am Land ausmacht und wie
gute Lebensbedingungen und Bleibepersektiven für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen gewährleistet
werden können. Diese Thematik soll im Herbst dann auch in den Regionen an Runden Tischen erörtert werden.
„Mir ist es sehr wichtig, dass sich Frauen bei der Gestaltung und Weiterentwicklung ihres Lebensumfeldes ganz besonders
einbringen – denn es sind vor allem die gut ausgebildeten jungen Frauen, die als erste in die Städte abwandern,
wenn sie am Land keine Perspektiven für sich sehen“, stellt Baur klar.
Beruf und Familie
Die Berufs- und Familienorientierung hat für Frauen und Männer eine zentrale Bedeutung. „Wichtig
ist dabei die geschlechtergerechte Aufteilung der Sorgearbeit: Nach wie vor wird die Fürsorge für die
nachfolgende und die vorauseilende Generation hauptsächlich von Frauen geleistet – unbezahlt, was auch langfristig
Auswirkungen auf die Pension hat. Eine eigenständige Existenzsicherung soll für alle Frauen selbstverständlich
und ohne Überlastung realisierbar sein“, fordert Baur und verweist in diesem Zusammenhang auf die Maßnahmen
zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Elternteile wie Kinderbetreuungseinrichtungen oder
auch die Unterstützung bei der Pflege: „Rund 80 Prozent der Pflegegeldbezieherinnen und Pflegegeldbezieher
werden zu Hause gepflegt – und diese familiäre Pflege wird überwiegend von Frauen geleistet“, zeigt Baur
auf. Aus diesem Grund hat sich der Fachbereich Frauen und Gleichstellung im Amt der Tiroler Landesregierung für
das Jahr 2014 unter anderem den Schwerpunkt Pflegende Angehörige gesetzt. In diesem Zusammenhang sollen aus
den Ergebnissen einer MCI-Studie zu den Bedürfnissen von pflegenden Angehörigen Maßnahmen entwickelt
sowie das Thema „Beruf und Pflege“ im Wettbewerb „Familienfreundlichster Betrieb“ weiterentwickelt werden.
Mehr Frauen in Entscheidungspositionen
Dort, wo die Politik den Menschen am nächsten ist – nämlich auf kommunaler Ebene – ist der Frauenanteil
am geringsten: „In Tirol gibt es 279 Gemeinden, davon haben 268 Bürgermeister. Mit 3,7 Prozent sind die 11
Bürgermeisterinnen in Tirol deutlich unterrepräsentiert“, zeigt Baur auf. In den Gemeinderäten liegt
der Frauenanteil bei 16,5 Prozent. „Eine lebendige Demokratie braucht die Beteiligung und das Engagement von Frauen
– aber auch von jungen Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund. Nur so findet die Buntheit und Vielfalt
in unserer Gesellschaft auch in der Politik ihren Niederschlag“, ist Baur überzeugt. Aus diesem Grund werden
die Politik-Lehrgänge „Nüsse knacken – Früchte ernten“ weitergeführt und weiterentwickelt.
Zusätzlich dazu plant der Fachbereich Frauen und Gleichstellung „WEB 2.0 Schulungen“ zum Auf- und Ausbau der
digitalen Kompetenzen und zur Nutzung der Social Media.
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