Kurz: Paradigmenwechsel bei der nuklearen
 Abrüstung ist überfällig

 

erstellt am
14. 02. 14
11.30 MEZ

Österreich lädt zu internationaler Konferenz nach Wien. Globale Bewegung stellt katastrophale humanitäre Auswirkungen von Atomwaffen ins Zentrum
Wien (bmeia) - „Kernwaffen sind nicht nur eine permanente Bedrohung für die gesamte Menschheit, sondern auch ein Erbe des Kalten Krieges, das entschlossen überwunden werden muss. Ein Paradigmenwechsel in den internationalen nuklearen Abrüstungsbemühungen ist angesichts der drohenden Verbreitung von Kernwaffen überfällig“, betonte Bundesminister Sebastian Kurz aus Anlass der internationalen Konferenz über die humanitäre Dimension von Kernwaffen, die am 13.02. in Nayarit, Mexiko, begonnen hat.

Bundesminister Kurz möchte das neue Regierungsprogramm im Bereich der Abrüstung mit Entschlossenheit umsetzen. „Nukleare Abrüstung ist eine globale Verpflichtung und kollektive Verantwortung. Auch Österreich wird als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags seinen Beitrag leisten. Noch dieses Jahr werde ich nach Wien zu einer weiteren internationalen Konferenz über die humanitären Auswirkungen von Kernwaffen einladen.“ begründet Bundesminister Sebastian Kurz das österreichische Engagement bei der nuklearen Abrüstung.

Selbst ein regional begrenzter atomarer Konflikt hätte laut neuesten Studien neben der unmittelbaren humanitären Katastrophe, verheerende globale Auswirkungen auf Gesundheit, Nahrungsmittelversorgung, Klima, Wirtschaft und soziale Sicherheit. „Diese Gefahr ist keineswegs abstrakt. Sie ist ein Damoklesschwert über unseren Köpfen und muss ebenso wie die beträchtlichen Risiken durch Irrtümer, Unfälle oder Terrorismus, im Zentrum der Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft stehen. Ein überholtes Sicherheitsverständnis, das auf der Androhung der totalen Zerstörung des Planeten basiert, darf im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr haben“, betonte Kurz.

„Gerade in Europa ist diese Diskussion besonders notwendig. Das Denken des Kalten Krieges ist in den Sicherheitsdoktrinen leider noch nicht überwunden. Vor 100 Jahren begann mit dem 1. Weltkrieg und dem verehrenden Einsatz von Chemiewaffen das Zeitalter der Massenvernichtungswaffen. Als heute geeintes Europa sollten gerade wir das Gedenken auch dazu nutzen, um Kernwaffen, das gefährlichste Erbe des 20. Jahrhunderts, hinter uns zu lassen“, betonte Kurz.

In Wien sind die einzigen Weltorganisationen zu nuklearen Fragen angesiedelt. Sowohl die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) als auch die Organisation für den umfassenden nuklearen Teststopp (CTBTO) tragen dazu bei, dass die Zahl der Kernwaffenstaaten nicht noch weiter steigt. Trotz der Reduktion der Zahl der Kernwaffen seit dem Ende des Kalten Krieges existieren heute aber noch so viele Kernwaffen, dass die gesamte menschliche Zivilisation ausgelöscht werden kann. Gleichzeitig ist die Zahl der atomar bewaffneten Staaten gestiegen und die technologische Hürde diese Waffen zu erzeugen, stetig gesunken.

Regierungen wären ebenso wie Hilfsorganisationen im Falle einer Nuklearexplosion nicht in der Lage humanitäre Hilfe in nur annähernd adäquater Form zu leisten. Aus diesem Grund sieht Österreich eine enge Zusammenarbeit mit solchen Organisationen, wie etwa dem Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK), und mit der breiteren Zivilgesellschaft als notwendig an, um breite internationale Unterstützung für die notwendigen Schritte zur Beseitigung der Kernwaffenarsenale zu erhalten.

 

 

 

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