Tirol, Kärnten und Salzburg wollen Forschung, Erwachsenenbildung und Öffentlichkeitsarbeit
ausbauen
Innsbruck (lk) - Auf Einladung der turnusmäßigen Ratsvorsitzenden Landeshauptmann- Stellvertreterin
Ingrid Felipe fand am 13.02. die 18. Sitzung des Nationalparkrates im Nationalparkhaus Matrei in Osttirol statt.
Die Tiroler Naturschutzreferentin zog gemeinsam mit Bundesvertreter Rupert Lindner, LHStvin Astrid Rössler/Salzburg
und Landesrat Christian Ragger/Kärnten eine Bilanz über die Leistungen im Jahr 2013. „Es wurde an insgesamt
25 Projekten aus den Bereichen Forschung, Bildung, Naturraum-Management und Öffentlichkeitsarbeit über
die Ländergrenzen hinweg zusammengearbeitet. Es ist oft einfacher, wenn die eigenständigen politischen
Strukturen der Länder entscheiden. Aber daneben ist mir - und das ist auch Sinn des heutigen Treffens - sehr
wichtig, dass wir Bundesländer unsere Naturdenkmäler gemeinsam pflegen. Daher wird es in meiner Vorsitzzeit
eine meiner Hauptaufgaben sein, im Nationalparkrat, dem höchsten Entscheidungsgremium des Nationalparks Hohe
Tauern, entsprechende verbindliche Rahmenbedingungen zu verankern, damit über unsere Landesgrenzen hinweg
gut zusammengearbeitet werden kann.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler unterstreicht die Ausführungen Felipes: „Der politische
Konsens wurde heute gelegt, unseren Nationalpark Hohe Tauern mit gemeinsamen Themen stärker zu machen. Mein
Vorschlag ist es auch, bei den jährlichen Arbeitsprogrammen der einzelnen Nationalparkverwaltungen stärker
zusammenzuschauen und uns abzusprechen“.
Landesrat Christian Ragger berichtet, dass auch international ein weiterer großer Schritt für den Nationalpark
Hohe Tauern in Planung ist: „Die EXPO wird 2014 in Mailand stattfinden. Im Großraum Mailand leben 20 Millionen
Menschen. Wir konnten sicherstellen, dass der Nationalpark Hohe Tauern dort gemeinsam vertreten sein wird. Das
ist für den Nationalpark Hohe Tauern eine große Bühne, den Park naturschutzrechtlich und touristisch
ins Rampenlicht zu rücken“. (siehe
auch hier)
Für den Nationalpark Hohe Tauern als größtes Schutzgebiet Mitteleuropas ist es wichtig, in Naturschutzangelegenheiten
aber auch im Markenauftritt ein Schutzgebiet zu sein. Und in Zeiten des Sparens ist es besonders wichtig, Synergien
im Bereich Forschung aber auch Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen um Kosten zu sparen und „know how“
zu bündeln.
Mit einem Budget von 723.000 Euro für länderübergreifende Projekte werden auch 2014 wieder besondere
Schwerpunkte gesetzt. Die Einnahmen hierfür fließen aus Zuwendungen von Bundes- und Ländermitteln
aber auch aus EU-Mitteln. Die größten Mittel werden dafür für Gewässermonitoring und
das Bartgeiermonitoring aufgewendet. Gerade im international ausgelegten Gewässermonitoring setzt der Nationalparkrat
Hohe Tauern ein Projekt in Gang, welches Klimawandel und Biodiversität des Parks forschungsdisziplinübergreifend
untersucht. Erstmals werden die kausalen Zusammenhänge von Hydrologie, Glaziologie, Geomorphologie sowie Ökologie
und Biodiversität erhoben. Nur wenige weltweite Einrichtungen betreiben derzeit solche Projekte. Bei den Bartgeiern
wird es 2014 wieder eine Freilassung in Tirol geben, nachdem 2013 leider keine Vögel aus dem Zuchtprogramm
hervorgegangen sind. Neben der Freilassung lassen aktuelle Entwicklungen von Brutpaaren im Gschlösstal/Osttirol,
im Krumltal/Salzburg und am Katschberg/Kärnten auf die vierte Freilandgeburt im Nationalpark Hohe Tauern hoffen.
Weitere zentrale Aufgabe eines jeden Nationalparks ist es, die weltweite Nationalparkidee den Menschen näher
zu bringen. Hier sind ein striktes grafisches Erscheinungsbild, welches den Wiedererkennungswert der Marke Nationalpark
Hohe Tauern fördert sowie breitenwirksame Medien unerlässlich. Die Homepage des Nationalparks Hohe Tauern
verzeichnete 2013 2.600 Seitenbesuche täglich und wird von den Mitarbeiter/innen des Nationalparks Hohe Tauern
ständig aktualisiert (www.hohetauern.at). Ein neues Portal (www.nationalparkerlebnis.at) stellt das Besuchsangebot
an Führungen, Besucherzentren und Lehrwegen professionell in Szene. Neben dem Social-Media Auftritt des Parks
sowie dem Nationalpark Magazin sind dies die derzeit wichtigsten und erfolgreichsten Kommunikationskanäle,
welche nur in länderübergreifender Ausführung Sinn machen.
Der Nationalparkrat als höchstes Entscheidungsgremium im Nationalpark Hohe Tauern, dessen Aufgaben seit 1994
mit Staatsvertrag zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol
festgelegt sind, besteht aus vier stimmberechtigten Mitgliedern, dem Umweltminister und den 3 für den Nationalpark
in den drei Bundesländern ressortzuständigen Mitgliedern der Landesregierungen. Alle zwei Jahre wechselt
die Vorsitzführung unter den LandespolitikerInnen. Darüber hinaus sind je drei Vertreter der Gemeinden,
der Grundeigentümer, des Naturschutzes und der zuständigen Fachabteilungen der Landesregierungen beratend
involviert.
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