Österreichische Nationalbibliothek erwirbt Nachlass des Fliegerfotografen Franz Pachleitner
Wien (onb) - Der österreichische Fliegerfotograf Franz Pachleitner (1890–1980) hat den Ersten Weltkrieg
aus dem Flugzeug und aus nächster Nähe festgehalten: Luftaufnahmen von Schützengräben im Sperrfeuer,
aber auch Nahaufnahmen von Flugzeugabstürzen und den Gräueln des Krieges sind seine Themen. Den beeindruckenden
Nachlass, der über 100 Fotografien und mehrere Tagebücher enthält, hat die Österreichische
Nationalbibliothek nun für ihre historische Kriegssammlung erworben. Ausgewählte Fotos werden ab 13.
März 2014 bei der Ausstellung „An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914–1918“ erstmals öffentlich
zu sehen sein.
Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger: „Auch 96 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs tauchen noch bemerkenswerte
Quellen wie jene des Fliegerfotografen Pachleitner auf. Ich freue mich sehr, dass die Österreichische Nationalbibliothek
diese wichtigen Originaldokumente erwerben konnte, damit sie auch in Zukunft für Wissenschaft und Forschung
zur Verfügung stehen.“
Der in Linz geborene Franz Pachleitner lernte ursprünglich Graveur und leistete seinen Militärdienst
am Militärgeografischen Institut in Wien ab. Dort arbeitete er als Kupferstecher und technischer Zeichner
und wurde daneben in der Fotografischen Lehr- und Versuchsanstalt ausgebildet. Zu Kriegsbeginn 1914 meldete er
sich freiwillig zur Fotoflieger-Abteilung, wurde der Fliegerkompanie Nr. 10 am Flugfeld Graz-Thalerhof zugeteilt
und kam im August 1914 an die Ostfront. Der größte Teil seiner Aufnahmen dokumentiert daher den Frontabschnitt
zwischen Galizien und den Karpaten bis 1916. Danach unterrichtete er an der Flieger-Offiziersschule Wiener Neustadt,
1917/18 fotografierte Pachleitner auch an der Südfront.
Gemeinsam mit seinen Tagebüchern sind Pachleitners Bilder wichtige Dokumente der Kriegsvergangenheit Europas,
die nun zum Gedenkjahr 2014 im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek erschlossen werden. Seit
Kurzem können diese Fotos auch online über die Homepage des Bildarchiv Austria eingesehen werden.
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