Unbekannte Gefahr

 

erstellt am
12. 02. 14
11.30 MEZ

Internationale Ursachenforschung unter Koordination der Med Uni Grazbetreibt Ursachenforschung und forciert Prävention
Graz (meduni) - Kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Koronare Herzkrankheit, Infarkt, Herzinsuffizienz und Schlaganfall sind in der westlichen Welt weiterhin Todesursache Nummer 1, und nach Ausbruch der Erkrankung haben die Betroffenen oft einen langen Leidensweg vor sich. Die individuellen Ursachen für diese chronischen Leiden sind dennoch zu einem großen Teil unbekannt. Unter Koordination der Medizinischen Universität Graz wird ein internationales Team führender WissenschafterInnen im EU-Projekt: "SysVasc" zur Klärung der Krankheitsursachen beitragen und die Entwicklung präventiver Ansätze bzw. innovativer therapeutischer Maßnahmen vorantreiben. Geleitet wird das Projekt von Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske, Klinische Abteilung für Kardiologie der Med Uni Graz.

Weltweit steigt die Zahl der PatientInnen, welche an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems leiden, wobei sich diese Krankheiten in den letzten Jahren zur häufigsten Todesursache entwickelt haben. "Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass mittlerweile zunehmend junge Menschen stark von kardiovaskulären Krankheiten betroffen sind", erläutert Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske. Trotz steigender Krankheitszahlen ist über die individuellen Ursachen dieser chronischen Leiden noch relativ wenig bekannt. "Die Gefahr von kardiovaskulären Erkrankungen liegt vor allem darin, dass sie sich häufig über Jahre unentdeckt im Körper entwickeln, bis sie zu Symptomen wie zB. Brustschmerzen oder sogar Herzinfarkt führen", klärt Burkert Pieske über das Wesen dieser Erkrankungen auf. Ein umfassendes Verständnis über die pathophysiologischen Vorgänge welche zum Krankheitsbild führen ist daher dringend notwendig. Insbesondere auf die Prävention bzw. Früherkennung ist großes Gewicht zu legen, um Betroffene vor irreparablen Schäden zu bewahren, bzw. um gezielte Therapiemaßnahmen durchführen zu können.

Krankhaften Gefäßveränderungen auf der Spur
Mit Start des EU Projekts "Systems Biology to Identify Molecular Targets for Vascular Disease Treatment" (SysVasc) hat die Europäische Kommission diesem bedrohlichen Krankheitsbild den Kampf angesagt. Das Projektziel liegt darin, die molekularen Ursachen für krankhafte Gefäßveränderungen zu identifizieren, welche wiederum zur Ausprägung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. SysVasc nutzt dabei erstmalig in einem großen Forschungsverbund moderne systemmedizinische Ansätze, die durch Einsatz neuer Biomarker aus Blut und Urin zur Früherkennung und individualisierten Diagnostik und Therapie beitragen können (Personalisierte Medizin). "Basierend auf einer umfassenden Ursachenforschung wird zukünftig eine bessere und auf die individuelle Situation abgestimmte Früherkennung und damit verbunden eine gezieltere und somit effektivere und nebenwirkungsärmere Behandlung möglich sein", fasst Burkert Pieske zusammen. Das Projekt im 7. EU-Rahmenprogramm unter Koordination der Medizinischen Universität Graz wird mit rund EUR 6 Mio über eine Laufzeit von 4 Jahren von der Europäischen Kommission gefördert.

Internationale Ursachenforschung unter Koordination der Med Uni Graz
Um das Projektziel zu erreichen, wird ein internationales Team seine hervorragenden Kompetenzen bündeln. Mehr als 30 führende WissenschafterInnen aus 10 Ländern werden unter der Leitung von Burkert Pieske zehntausende PatientInnen untersuchen. "Diese einzigartige Vielzahl an wichtigen Datensätzen wird es uns in weiterer Folge erlauben, die tatsächlichen Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erforschen", blickt Burkert Pieske optimistisch in die Zukunft. Zusätzlich arbeiten die WissenschafterInnen nach einem neuartigen Ansatz der Proteom-Muster-Analyse aus der Systembiologie. Dieses innovative nicht-invasive Diagnoseverfahren erlaubt es, krankheitsspezifische Veränderungen sichtbar zu machen, wodurch diese als diagnostischer Biomarker eingesetzt werden können.

Als Konsequenz des bahnbrechenden Projekts könnten völlig neue Wege in der Arzneimittelentwicklung beschritten werden. Basierend auf einer individualisierten Risikoabschätzung und Früherkennung kardiovaskulärer Veränderungen können personalisierte, auf einzelne betroffene Menschen abgestimmte Präventions - und Therapiekonzepte entwickelt werden. Damit lassen sich möglicherweise zukünftig kardiovaskuläre Erkrankungen behandeln noch ehe sie sich bemerkbar machen und zu irreparablen Schäden führen.

Das Kick-Off Meeting zum Projektstart findet von 17. bis 18.02.2014 in Graz statt.

 

 

 

Informationen: http://www.sysvasc.eu

 

 

 

 

 

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