Europäische Union fördert den Ausbau des Hafen Wien
Wien (rk) - Der Hafen Wien wird in den kommenden Jahren weiter konsequent ausgebaut. Nun hat auch die Europäische
Union ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Ende 2013 hat die EU entschieden, insgesamt 5,3 Millionen Euro
an Fördermitteln für Projekte zum Hafenausbau zur Verfügung zu stellen.
"Der Hafen Wien zeigt einmal mehr, wie sinnvolle Investitionen zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte unserer
Stadt beitragen. Besonders freut mich, dass neben der hohen Investitionsquote, die wir gemeinsam mit unseren Betrieben
aufbringen, auch finanzielle Unterstützungen der Europäischen Union abgerufen werden konnten. Denn an
diesen beträchtlichen Förderungen kann man deutlich sehen, wie sehr unsere Stadt auch Jahr für Jahr
von EU Programmen profitiert. Schließlich hat der Hafen Wien nicht nur für Wien und das Umland eine
wirtschaftlich zentrale Bedeutung, sondern er ist auch einer der größten Donauhäfen in ganz Europa",
so Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
"Ich freue mich, dass es dem Hafen Wien gelungen ist, aus den Fördertöpfen der Europäischen
Union entsprechende Mittel für den Hafenausbau zu lukrieren. Denn der konsequente Ausbau des Hafen Wien zu
einer der effizientesten Logistikdrehscheiben an der Donau trägt maßgeblich zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes
bei. Schon heute ist der Hafen Wien eine der größten Güterdrehscheiben an einem Binnengewässer
in Europa, von dem aus Güter sowohl auf dem Wasserweg, der Schiene und der Straße umgeschlagen werden
können. Diese Trimodalität können nur wenige Donauhäfen in Europa bieten", so Wien Holding-Geschäftsführer
Peter Hanke.
Hafen Wien wird weiter ausgebaut
"Mit dem weiteren Hafenausbau entsprechen wir der wachsenden Bedeutung des Hafen Wien als einem der wichtigsten
Knotenpunkte für die internationalen Verkehrsströme in Österreich. Der Hafen Wien agiert dabei als
starkes und effizientes Drehkreuz für den Warenumschlag zwischen Schiene, Straße und Donau. Mit den
neuerlichen Ausbauprojekten stärken wir den Hafen Wien konsequent, damit er diese Rolle optimal erfüllen
kann", so Hafen Wien-Geschäftsführer Fritz Lehr.
"Zwei Projekte stehen im Mittelpunkt des weiteren Hafenausbaus, und zwar die Landgewinnung im Hafen Freudenau
und die neuerliche Erweiterung des Containerterminals. Genau diese beiden zentralen Projekte sind jene, die nun
auch von der EU unterstützt werden. Konkret stellt die EU insgesamt bis zu 5,3 Millionen Euro für die
Umsetzung des Landgewinnungsprojektes und für die Planungsarbeiten zum weiteren Ausbau des Containerterminals
bereit. Beide Projekte gemeinsam haben ein Gesamtinvestvolumen von mindestens 8,5 Millionen Euro", berichtet
Hafen Wien-Geschäftsführerin Karin Zipperer.
Das Projekt Landgewinnung - von den Planungsleistungen über die Schüttmaßnahmen bis zum Bau der
Schiffsanlegestellen - wird in Abstimmung und unter Kontrolle der Trans-European Transport Network Exekutivagentur
(TEN-T) realisiert und soll bis 2015 / 2016 abgeschlossen sein.
Landgewinnung Freudenau: Mehr Fläche für neue Infrastruktur
Mit dem Projekt "Landgewinnung Hafen Freudenau" wird mehr Platz für neue Umschlag- und Lagereinrichtungen
geschaffen, um den Hafen Wien für künftig steigende Gütermengen optimal zu rüsten. Dabei wird
das Hafenbecken um etwa 20 Prozent verkleinert. Auf den so gewonnenen neuen Flächen können neue Anlagen
für den Warenumschlag errichtet werden. Die erste Etappe ist bereits abgeschlossen. Über 30.000 Quadratmeter
Land wurden dabei dem Wasser schon abgerungen. Mit der zweiten Ausbaustufe wird noch 2014 begonnen. Das gesamte
Flächenpotenzial des Projektes liegt bei 70.000 Quadratmeter. Bei den Arbeiten legt der Hafen Wien größten
Wert auf eine ökologische Vorgangsweise. So stammt das Aushubmaterial, das in das Hafenbecken eingebracht
wird, von anderen Großbaustellen in Wien.
Weiterer Ausbau Containerterminal
Herzstück des Hafen Wien ist der neue Containerterminal, der im Jahr 2008 eröffnet wurde. Durch dessen
Erweiterung um eine zusätzliche, dritte Kranbrücke im Jahr 2013 liegt die Maximal-Kapazität aktuell
bei rund 600.000 Containereinheiten. Im Containergeschäft verzeichnet der Hafen Wien einen starken Aufwärtstrend.
Deshalb soll der Terminal neuerlich vergrößert werden und zwar um einen Terminalbereich, der unmittelbar
an den bestehenden Terminal angrenzt und direkt am Wasser liegt. Damit wird es möglich, die Wege auf dem Terminal
entscheidend zu verringern, die Container können rascher umgeschlagen werden und es entstehen neue Flächen,
um noch mehr Container lagern zu können. Mit dem neuen Terminalprojekt steigt außerdem die Maximal-Kapazität
im Containerumschlag. Je nach Wirtschaftslage können nach der Fertigstellung um bis zu 30 Prozent mehr Container
umgeschlagen werden. Mit den Mitteln der EU werden die Planungsarbeiten - von der Vorplanung bis zur Baugenehmigung
- finanziert.
Zum Hafen Wien
Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee punktet der Hafen
Wien mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW sowie mit
der Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Standortvorteile steigern die Bedeutung des Hafen Wien für
die Wirtschaft im gesamten CEE-Raum und machen ihn zum idealen Hub zwischen Ost und West.
Im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal, die Wien Holding-Tochter Wiener Hafen GmbH &
Co KG und alle dort ansässigen privaten Firmen - werden jährlich knapp 12 Millionen Tonnen Güter
umgeschlagen. Etwa die Hälfte davon direkt von der in der Wien Holding angesiedelten Hafen Wien-Gruppe, in
der die Wiener Hafen GmbH & Co KG sowie ihre Tochterunternehmen gebündelt sind.
Mit einer Fläche von 3,5 Millionen Quadratmetern ist dieses Logistikzentrum das größte Güterverkehrszentrum
in Österreich. Es beherbergt den größten öffentlichen Donauhafen Österreichs mit den
Frachthäfen Freudenau, Albern und Lobau. Und auch die Personenhäfen bei der Reichsbrücke und am
Donaukanal gehören dazu. Neben den Gesellschaften der Hafen Wien-Gruppe haben sich mittlerweile rund 120 hauptsächlich
logistiknahe Unternehmen angesiedelt, darunter weltweit agierende Logistiker wie etwa Schenker, Kühne &
Nagel, DHL oder die Rail Cargo Austria sowie zahlreiche Unternehmen aus dem Handels- und Baubereich oder der Treibstoffbranche.
Insgesamt arbeiten rund 5.000 Beschäftigte im Logistikzentrum Hafen Wien.
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