ÖJ-Buchtip

 

erstellt am
11. 02. 14
11.30 MEZ

"Endstation Sarajevo" von Frank Gerbert.
Eine Spurensuche von Böhmen bis Bosnien
Frühsommer 1914: Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand reist nach Bosnien-Herzegowina, um seinen Machtanspruch zu unterstreichen: Dort nimmt er mit seiner Frau ein „Bad in der Menge“. Es endet schrecklich: Sie werden von einem proserbischen Nationalisten erschossen. An der Tat entzündet sich der Erste Weltkrieg.
 

   
 

Frank Gerbert
Endstation Sarajevo
Die letzten sieben Tage des Thronfolgers Franz Ferdinand
Eine Spurensuche von Böhmen bis Bosnien
Format 13,5 x 21,5 cm
224 Seiten, durchgehend mit sw-Fotos illustriert
Efalin, Schutzumschlag
ISBN 978-3-218-00908-9
€ (A, D) 22,-; SFr 31,50
ET: Februar 2014
K & S
Auch als E-Book erhältlich

   

Der deutsche Journalist und Autor Frank Gerbert folgt den Spuren des Erzherzogs auf seiner Reise nach Sarajevo taggenau 99 Jahre nach dem Attentat. Er inspiziert die Stätten, an denen der hohe Gast Halt machte, und vergleicht die Szenerien von damals mit heute. Er kommt durch ein verwundetes, zerrissenes Bosnien: Der Zwist unter den Volksgruppen, der schon 1914 brodelte, eskalierte in den 1990er-Jahren zu einem fürchterlichen Krieg. Immer wieder stößt er auf Menschen, die sich zurücksehnen nach der österreichischen Zeit: „Ohne diesen Terroristen würden wir heute alle Deutsch sprechen und Mercedes fahren!“, meint einer von ihnen.

Frank Gerbert erhellt auch die Psyche des schroffen Franz Ferdinand, dieses, wie er formuliert, „Klaus Kinski der Habsburger“. Und er wirft einen genauen Blick auf die Ungereimtheiten des Attentats: Warum gab es so wenig Sicherheitsvorkehrungen? Warum zeigte sich Franz Joseph erleichtert über den Tod seines Neffen? Wollte man Franz Ferdinand loswerden, weil er einen „Präventivkrieg“ gegen Serbien ablehnte? Trotz des ernsten Themas schreibt Frank Gerbert mit Witz und viel Gespür für die Absurditäten der historischen Abläufe.

Frank Gerbert, geboren 1955, Geograf, Germanist, Buchautor und Journalist, veröffentlichte u.a. in „Zeit“, „Spiegel“ und „Focus“. 2013 gab er bei K & S das von Rezensenten hochgelobte Weltreisetagebuch von Erzherzog Franz Ferdinand heraus, unter dem Titel „Die Eingeborenen machten keinen besonders günstigen Eindruck“.

Das Buch kann hier bei thalia.at gekauft werden…

 

 

 

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