Der mit insgesamt 218.000 Euro dotierte Bank Austria Kunstpreis wird heuer zum vierten Mal
verliehen. Die hochkarätige Fachjury wählte aus 206 Einsendungen die diesjährigen Preisträger.
Wien (lcg) - Bereits zum vierten Mal wurdr am 21.02. der Bank Austria Kunstpreis im Rahmen eines feierlichen
Galaabends im Theater in der Josefstadt verliehen. Der mit insgesamt 218.000 Euro höchstdotierte Förderpreis
für Kunst und Kultur in Österreich geht auch in diesem Jahr an herausragende Initiativen, Projekte und
Persönlichkeiten der heimischen Kulturlandschaft. „Kunst reflektiert gesellschaftliche Entwicklungen und ist
ein wichtiger Beitrag für gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität. Mit der Bank Austria Kunstförderung
setzen wir damit auf die nachhaltige Unterstützung wichtiger Kulturinitiativen und fördern Projekte und
Institutionen, die mit ihren großartigen Leistungen und ihrem Einsatz unsere Kulturlandschaft prägen.
Unser Engagement ist integrativer Bestandteil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Wir setzen damit ein Zeichen
der Anerkennung für herausragenden kulturel len Einsatz. Dies ist mir auch persönlich ein großes
Anliegen“, zeigt sich Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko erfreut über den Zuspruch und die
Anzahl der hochqualitativen Einreichungen zum Bank Austria Kunstpreis 2013, der sich in den letzten Jahren zu einem
fixen Bestandteil der heimischen Kulturszene etabliert hat.
Auszeichnungen in drei Kategorien
Der Bank Austria Kunstpreis wird heuer in drei Kategorien und in Form von zwei Sonderpreisen verliehen. Ausgezeichnet
werden:
- die beste regionale Kulturinitiative (70.000 Euro Preisgeld)
- die besten Projekte zur Kunstvermittlung an neue Zielgruppen (70.000 Euro Preisgeld)
- herausragende Arbeit im Bereich Kulturjournalismus (8.000 Euro Preisgeld)
- Sonderpreis und Preis der Jury (70.000 Euro Preisgeld)
Insgesamt wurden 206 Projekte aus ganz Österreich zum Bank Austria Kunstpreis 2013 eingereicht. Unter der
Berücksichtigung von Kriterien wie Innovation, Kreativität, Nachhaltigkeit und dem Vorliegen eines vollständigen
Finanzplans wurden die Einreichungen von der Jury beurteilt. „Die Vielfalt und Qualität der Einreichungen
sind auch heuer ein Beweis für die Lebendigkeit der heimischen Kunstszene und zeigt die weitläufige Kreativität
der österreichischen Kulturlandschaft auf“, so Cernko. Gleichzeitig unterstreicht die fachkundige Jury des
Bank Austria Kunstpreises ihre hohen Anforderungen an heimische Kulturinitiativen und ihren nachhaltigen Qualitätsanspruch
heuer erstmals, indem sie keine Auszeichnung in der Kategorie „International“ sondern Sonderpreise für herausragende
Leistungen und kulturelles Engagement vergibt.
Die hochkarätig besetzte Jury bestand aus Thomas Angyan (Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien),
Ingried Brugger (Direktorin Bank Austria Kunstforum), Willibald Cernko (Vorstandsvorsitzender Bank Austria), Andrea
Ecker (Sektionschefin im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur), Herbert Föttinger (Direktor
Theater in der Josefstadt), Anton Kolarik (Ressortleiter Identity & Communications Bank Austria), Walter Leiss
(Generalsekretär Österreichischer Gemeindebund), Johanna Rachinger (Direktorin Österreichische Nationalbibliothek),
Klaus Albrecht Schröder (Direktor Albertina Wien) und Thomas Weninger (Generalsekretär Österreichischer
Städtebund).
Folgende Initiativen und Projekte wurden mit dem Bank Austria Kunstpreis 2013 ausgezeichnet:
Kategorie REGIONAL:
Dotiert mit 70.000 Euro
Festival Retz „Offene Grenzen“ 2012 + 2013 (Niederösterreich)
Das Festival Retz „Offene Grenzen“ wurde im Jahr 2005 vom Schriftsteller Peter Turrini und dem damaligen Intendanten
der Wiener Volksoper Rudolf Berger als Festival für Literatur und Kammeropern gegründet. In den vergangenen
Jahren hat sich die Ausrichtung auf Kirchenopern und Autorenlesungen fokussiert und um zwei Konzertreihen im Rahmen
einer Partnerschaft mit dem Musikfestival Znojmo sowie die Einbindung lokaler Kunstschaffender erweitert. Im Zentrum
des Festivals Retz steht der kulturelle Brückenschlag zum Nachbarland Tschechien, der in grenzüberschreitenden
Veranstaltungen, Autorenlesungen und Konzerten seinen Ausdruck findet und die Kluft zwischen Hoch- und Volkskultur
überwindet.
Kategorie KUNSTVERMITTLUNG:
Dotiert mit 70.000 Euro (insgesamt, ex aequo für beide Preisträger)
My RSO - Greatest Hits for Contemporary Orchestra (Wien)
Dramaturgisch aufbereitete, ausgewählte Höhepunkte der Musik für Orchester des 20. Jahrhunderts
dienen als Ausgangsmaterial der 24-teiligen CD-Edition mit dem Titel ’My RSO’. Präsentiert wird sie vom Moderationsteam
Elke Tschaikner (Radio Österreich 1) und Christian Scheib (Intendant des RSO Wien), die mit feiner Dramaturgie
auf der CD Geschichten erzählen. In einer eklektischen Mischung von Ravel zu Cerha oder Gershwin zu Stockhausen
fallen die Grenzen des angeblich Schwierigen und verwandeln sich in exquisite Hörerreisen zum umfangreichen
Vermittlungsprojekt der symphonischen Musik zweier Jahrhunderte. Das Spektrum reicht von Workshops und Probenbesuchen
von Jugendlichen und SchülerInnen bis zur Veröffentlichung der gesamten Forschungs- und Editierungsarbeit
als umfangreiche CD-Edition und könnte als eine „Edutainment“-geeichte Hörschule des 20. und 21. Jahrhund
erts für Jung und Alt bezeichnet werden.
Projekt Ingeborg (kurz: pingeb.org) (Kärnten)
Mit 120 knallgelben Stickern im öffentlichen Raum lädt das Projekt Ingeborg zum Download digitaler Inhalte
wie Musik oder E-Books von Kunstschaffenden aus der Region um deren Bekanntheit zu erhöhen. Die wöchentlich
wechselnden Inhalte kommen von MusikerInnen und AutorInnen aus Klagenfurt oder mit einem Bezug zu Klagenfurt und
geben Einblick in das kreative Schaffen der KünstlerInnen. Der Download startet von einer mobilen Website,
nachdem ein NFC-fähiges Smartphone draufgelegt oder ein QR-Code gescannt wird. Im ersten Projektjahr wurde
die dahinterstehende Software unter einer freien OpenSource-Lizenz veröffentlicht und weltweit 500 Mal installiert.
Mittlerweile laden die Sticker auch in Graz und Villach zur Auseinandersetzung mit Kultur ein. Die mobile Website
führt zudem zu Kaufangeboten bei iTunes, Amazon & Co. NutzerInnen wird dadurch die Verbindung von Elektronik
und digitalen Kulturgütern spielerisch nähergebracht.< /p>
Kategorie KULTURJOURNALISMUS:
Dotiert mit 8.000 Euro
Wolfgang Huber-Lang, Austria Presse Agentur - APA
Wolfgang Huber-Lang wurde 1963 in Wien geboren. Nach seinem Studium der Geschichte und der Politikwissenschaften
war er mehrere Jahre als Dramaturg an Bühnen und bei freien Gruppen in Österreich und der Schweiz aktiv.
Seit 1992 ist er als Kulturjournalist tätig und brachte im Jahr 2000 das Buch „Spiel Trotzdem - Theater Phönix
1989-2000FF - Über 10 Jahre Theaterarbeit in Linz“ heraus. Derzeit ist Huber-Lang Leiter des Ressorts „Kultur,
Wissenschaft und Bildung“ der Austria Presse Agentur.
SONDERPREIS
Dotiert mit 70.000 Euro (insgesamt)
paraflows - OPEN CULTURE
Das paraflows Festival widmet sich in einer umfassenden Werkschau, begleitet von einem Symposion und einer Konzertreihe,
dem brandaktuellen Thema der „OPEN CULTURE“. Dieses umfasst eine Vielzahl heterogener Konzepte, die sich nicht
ausschließlich auf die digitale Kultur reduzieren lassen: Unter anderem das Konzept der Open-Source-Bewegung,
der Open-Access-Gedanke und der Kampf gegen regressive Copyrights. Ein Beispiel, das als eines von 15 künstlerischen
Positionen im Ausstellungshaus „das weisse haus“, dem Ausstellungsort des Festivals, umgesetzt wird, ist der Widerstand
gegen die Standardisierung von Saatgut in der EU. Hier präsentiert sich der Verein „Arche Noah“ als Kooperationspartner
und stellt Saatgut und Pflanzen seltener Sorten für einen eigens angelegten „Pop-up Garden“ zur Verfügung.
Daneben realisiert paraflows die „School of Data Austria“ um den neuen Anforderungen entsprechend e Datenverarbeitungskompetenz
zu unterrichten.
Redaktion „Kultur Heute“, ORF III
Die ORF III Kulturredaktion erhält von der Jury den Preis für ihren Einsatz um mediale Kulturvermittlung.
Sie stellt sich seit dem 26. Oktober 2011 der Herausforderung, als kaum üppig dotierter Spartensender die
kulturelle Vielfalt des Landes abzubilden. Kompetent moderierte Interviews zu Kultur und Europapolitik, Übertragungen
von bedeutenden Kulturevents sowie Beiträge zur Zeitgeschichte determinieren damit den gesetzlichen öffentlichen
Auftrag des ORF auf einem Sendeplatz, der Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient.
Die Mitglieder:
Peter Fässlacher, seit 2010 TV-Journalist bei ORF III, Sendungsverantwortlicher
Ani Gülgün-Mayr, seit 2011 TV-Journalistin bei ORF III
Philipp Maiwald, seit 2012 TV-Journalist bei ORF III
Maximilian Traxl, seit 2012 TV-Journalist bei ORF III
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