Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Jänner 2014 betrug nach Berechnungen von Statistik
Austria +1,5% und kam somit nach einem Zwischenhoch im Dezember 2013 (+1,9%) wieder auf Herbstniveau (Oktober und
November jeweils +1,4%) zu liegen. Hauptverantwortlich für diesen deutlichen Rückgang waren Verbilligungen
bei Bekleidungsartikeln im Jahresabstand (Jänner 2014: -1,0%, Dezember 2013: +3,4%). Außerdem ließ
der Preisauftrieb bei Beherbergungsdienstleistungen sowie bei der Haushaltsenergie merklich nach. Die größte
Preisdynamik wies im Jänner 2014 die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
auf.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Jänner 2014 lag bei 108,2. Gegenüber
dem Vormonat (Dezember 2013) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,9% zurück.
Ausgaben für Wohnen und Nahrungsmittel für zwei Fünftel der Inflation verantwortlich
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(durchschnittlich +2,7%; Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Höhere Nahrungsmittelpreise (durchschnittlich +3,1%)
waren dafür ausschlaggebend (Milch, Käse und Eier +6,9%, Brot und Getreideerzeugnisse +2,9%, Fisch +7,4%,
Obst +2,9% sowie Gemüse +2,2%). Die Preise für Fleisch stiegen im Zwölfmonatsabstand vergleichsweise
moderat um +0,8%. Alkoholfreie Getränke verbilligten sich um durchschnittlich 0,4% (Bohnenkaffee -2,6%).
Zur durchschnittlichen Teuerung von 1,6% in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (+0,29 Prozentpunkte)
trugen in erster Linie Preiserhöhungen für die Instandhaltung von Wohnungen bei (durchschnittlich +2,7%).
Wohnungsmieten stiegen durchschnittlich um 2,8%, Betriebskosten für Mietwohnungen um 2,3% und jene für
Eigentumswohnungen um 2,8%. Haushaltsenergie hingegen verbilligte sich insgesamt um 0,3% (Dezember 2013 +0,8%),
was in erster Linie auf die moderate Entwicklung der Strompreise (+0,2%) zurückzuführen war. Im Dezember
hatte das Plus noch 2,7% betragen. Gegenüber dem Vorjahr kosteten feste Brennstoffe um 4,9% mehr und Fernwärme
um 0,1%. Gas verbilligte sich um 0,4% und Heizöl um 4,6%.
In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +2,5%; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte)
verteuerten sich Bewirtungsdienstleistungen durchschnittlich um 2,7%. Für Beherbergungsdienstleistungen stiegen
die Preise im Zwölfmonatsabstand um insgesamt 1,7% und damit deutlich weniger stark als noch im Dezember 2013
(+5,9%).
In der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" gingen die Preise durchschnittlich um 0,1% zurück
(Einfluss: -0,00 Prozentpunkte). Billigere Bekleidungsartikel (insgesamt -1,0%) waren dafür ausschlaggebend.
Im Dezember hatten sie sich im Zwölfmonatsabstand noch um 3,4% verteuert.
Als Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich
-0,4%; Einfluss: -0,05 Prozentpunkte). Etwas stärker als zuletzt gingen die Treibstoffpreise zurück (Jänner
2014 -3,7%; Dezember 2013 -3,2%), deutlich stärker die Preise für Flugtickets (Jänner 2014 -7,5%;
Dezember 2013 -2,0%). Gebrauchte Pkw kosteten im Jahresabstand jedoch um 0,7% mehr. Im Dezember 2013 hatten sie
noch um 8,6% weniger gekostet. Instandhaltung und Reparaturen von privaten Verkehrsmitteln verteuerten sich um
2,9%.
Monatsvergleich: -0,9% gegenüber Dezember 2013
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-15,2%; Einfluss: -0,92 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies nahezu ausschließlich auf den saisonalen
Effekt des Winterschlussverkaufes. Gegenüber Dezember 2013 wurden Bekleidungsartikel deshalb insgesamt um
18,2% und Schuhe um 9,5% billiger.
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren, Dienstleistungen" (durchschnittlich
+0,7%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) mit den Preisanstiegen bei Versicherungsleistungen (durchschnittlich +0,8%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2014: +1,5%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Jänner
2014 bei 119,07. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,5% (Dezember 2013 +2,0%) und war damit gleich hoch wie
die des nationalen VPI. Im Detail ergaben sich aufgrund der Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe
methodische Informationen) unterschiedliche Inflationsraten, die Differenzen haben sich jedoch insgesamt egalisiert.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Jänner 2014 bei +1,7%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Jänner
2014 1,7% (Dezember 2013: 2,0%). Der Indexstand des PIPH lag bei 108,9. Der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten
wurde überwiegend von Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile
im PIPH) verursacht. Auch Teuerungen bei Nahrungsmitteln sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen (jeweils höhere
Gewichtsanteile im PIPH) waren dafür mitverantwortlich. Außerdem dämpften niedrigere Treibstoffpreise
(geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH nicht so deutlich wie den VPI. Teuerungen für Bewirtungsdienstleistungen
und in den Ausgabengruppen "Nachrichtenübermittlung" sowie "Erziehung und Unterricht"
(jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) verminderten hingegen den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,9% (Dezember 2013: 3,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe
enthält, erhöhte sich im Zwölfmonatsvergleich um 1,3% (Dezember 2013: 1,4%).
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