Berufsorientierungsprojekt will Frauen im Südburgenland Wege zu Selbstständigkeit
und Führungsjobs ebnen
Güssing/Eisenstadt (blms) - Ein neues Frauenprojekt präsentierte Frauenlandesrätin Dunst
am 20.02. in Güssing. „IFiS“ – Initiative Frauen im Südburgenland – richtet sich an Akademikerinnen und
Studienabbrecherinnen sowie Frauen, die eine Führungstätigkeit übernehmen oder sich im Südburgenland
selbstständig machen wollen. Betreut werden die Teilnehmerinnen von der IBIS Acam, einer in allen Bundesländern
tätigen Bildungseinrichtung. „Wir wollen damit eine alternative Form der beruflichen Orientierung für
Frauen bieten, die über Qualifikation oder Erfahrung verfügen und im Südburgenland wieder Fuß
fassen wollen“, erklärte Dunst die Ziele. Finanziert wird das Projekt (Gesamtkosten: 30.000 Euro) aus ESF-Mitteln,
75 % werden von der EU gefördert, der Landesanteil beträgt 25 %. Der Kurs ist für die Teilnehmerinnen
gratis. Projektort ist das Technologiezentrum Güssing, Projektlaufzeit: 17. März bis 25. Mai 2014.
Viele hochqualifizierte Frauen, wenige adäquate Jobs
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht Frauenlandesrätin Dunst die Ausbildungssituation von
Frauen im Burgenland: Seit Mitte der 80er-Jahre sei die Mehrheit der MaturantInnen weiblich, und auch die Zahl
weiblicher Studierender (55,4 %) und StudienabsolventInnen sei mit 56,3 % höher als jene der Männer.
„Dem steht leider nur eine begrenzte Zahl adäquater Jobs für diese hochqualifizierten Frauen gegenüber“,
so Dunst. Pendeln scheitere oft an den großen Distanzen zu den Ballungszentren.
Professionelle Begleitung in allen Phasen, Netzwerke als Basis
Allerdings seien im ländlichen Bereich viele Potentiale vorhanden. Diese will „IFiS“ nun nützen.
Angesprochen sind Jungakademikerinnen oder Studienabbrecherinnen, die sich nach Ende des Studiums im Südburgenland
eine erfolgreiche Berufslaufbahn aufbauen möchten. Ihnen soll durch das Projekt der Weg zu Führungsjobs
oder in die Selbstständigkeit geebnet werden. Die im Rahmen des Projekts angebotenen Kurse bieten den Teilnehmerinnen
die Möglichkeit, sich ein umfassendes Business-Netzwerk in der Region aufzubauen, ihr Jobprofil zu konkretisieren
oder sich mit einer neuen Geschäftsidee selbstständig zu machen. Vorteil: Die Teilnehmerinnen können
in den 10 Wochen Kursdauer inhaltlich voll mitgestalten. In der Clearingphase werden mit einem Karrierecoach und
einem Arbeitspsychologen die individuellen Fähigkeiten dokumentiert, im weiteren Verlauf Projektideen und
Businesspläne erarbeitet, schließlich die beruflichen Ziele definiert. Intensive Begleitung bei der
Bewerbung ist ebenso vorgesehen wie Hilfe bei der Erarbeitung eines Gründungskonzeptes am Weg in die Selbstständigkeit.
„Nischen im ländlichen Raum“
„Wir haben es uns in der Frauenarbeit zum Ziel gesetzt, innovative Projekte für Frauen anzubieten. Es
geht vor allem auch darum, neue Geschäftsfelder und ‚Nischen‘ im ländlichen Raum zu suchen. Das ist ein
Garant für nachhaltige Frauenprojekte“, erklärte Dunst.
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