Caritaspräsident auf Lokalaugenschein bei Hilfsprojekten der Caritas Jordanien - "Unbeschreibliches
Leid und Elend" der Frauen und Kinder - "Österreich muss Hilfe verstärken"
Amman/Wien (kap) - Tief betroffen vom "unbeschreiblichen Leid und Elend" der syrischen Flüchtlinge
hat sich Caritaspräsident Michael Landau gezeigt. Er besuchte dieser Tage in Jordanien Hilfsprojekte der lokalen
Caritas.
Im "Kathpress"-Gespräch vor Ort betonte der Caritas-Chef, dass die Hilfe der Spender aus Österreich
bei den Flüchtlingen ankommt. "Jeder Euro ist für die vielen Kinder und Frauen in Not überlebensnotwendig."
Die Situation werde sich in den kommenden Monaten aber noch dramatisch verschlimmern, warnte Landau. Zugleich rief
er die österreichische Bundesregierung zu mehr Hilfe auf.
Rund 2,5 Millionen Syrer sind derzeit offiziell als Flüchtlinge in den Nachbarländern Jordanien, Libanon,
Türkei und Irak registriert. Dazu kommen rund 6,5 Millionen Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht
sind. Laut UNO wird die Zahl der ins Ausland fliehenden Syrer bis Ende 2014 noch auf 4,1 Millionen Menschen anwachsen.
Rund 13,4 Millionen Menschen wären dann innerhalb und außerhalb Syriens auf Nothilfe angewiesen. - Landau:
"Das ist die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit."
Besonders dramatisch: Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind.
In Jordanien haben derzeit rund 590.000 syrische Flüchtlinge Zuflucht gefunden. Nur zehn Prozent davon leben
in Flüchtlingscamps, die Mehrheit versucht in anderen Notquartieren über die Runden zu kommen. Die Caritas
Jordanien hilft diesen Flüchtlingen mit Essensgutscheinen, Winterkleidung, medizinischer Versorgung, Hygieneartikeln
und technischer und finanzieller Unterstützung bei den Notquartieren. Viele Syrer überwintern in den
jordanischen Städten in Abbruchhäuser, Garagen und ähnlichen Behausungen.
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