Karas: Keine internationalen Entscheidungen
 ohne Parlamente

 

erstellt am
19. 02. 14
11.30 MEZ

EU-Parlamentsvizepräsident lädt zur Konferenz über die Demokratisierung und Stärkung der Rolle gewählter Parlamente
Brüssel (övp-pd) - "Ich fordere die Demokratisierung und stärkere Einbindung gewählter Parlamente bei internationalen Entscheidungen. Immer mehr Beschlüsse werden transnational über Einrichtungen wie die Vereinten Nationen, die G20 oder den IWF gefasst. Solche Entscheidung dürfen nicht hinter geschlossenen Türen, sondern nur durch volle demokratische Legitimierung durch Parlamente getroffen werden", so Othmar Karas, Vizepräsident des EU-Parlaments. Für die globalen Entscheidungen benötige es Formen der Parlamentarisierung und eine verstärkte Koordinierung der nationalen Parlamente Europas und des EU-Parlaments. Karas ist heute Initiator und Gastgeber einer Konferenz im EU-Parlament zur Rolle der Parlamente in der internationalen Entscheidungsfindung. Unter den 150 Teilnehmern ist auch Karlheinz Kopf, zweiter Präsident des österreichischen Nationalrats.

"Die gewählten Parlamente müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Sie sind die Stimme der EU-Bürgerinnen und Bürger und sollten darum eine entscheidende Rolle bei allen internationalen Beschlüssen spielen", so Karas. Der EU-Abgeordnete leitet gegenwärtig die parlamentarische Evaluierung der Arbeit der Troika. Auch hier seien die Defizite der parlamentarischen Kontrolle deutlich geworden. "Selbst wenn die Spar- und Konjunkturmaßnahmen in den Krisenländern mit parlamentarischer Kontrolle vielleicht gar nicht so sehr anders ausgesehen hätten, wäre doch die Einbindung der Bevölkerung und die öffentliche Akzeptanz der Maßnahmen viel größer", so der EU-Parlamentsvizepräsident. "Es darf keine Entscheidungen ohne die Bürgerkammern geben", so Karas abschließend.

 

 

 

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