Absolventinnen und Absolventen des Jugendausbildungsprojekts „Lehre mit Matura“ geehrt
Eisenstadt (blms) - 2009 fiel im Burgenland der Startschuss zum Jugendausbildungsprojekt „Lehre mit Matura“.
Am 17.02. wurden in Eisenstadt die Absolventinnen und Absolventen des zweiten Jahrganges vor den Vorhang gebeten
und im Sitzungssaal des Landtages geehrt. 18 Jugendliche haben im letzten Jahr parallel zu ihrer Facharbeiterausbildung
die Reifeprüfung abgelegt, insgesamt gibt es bei „Lehre mit Matura“ bereits 54 AbsolventInnen. Aktuell nehmen
157 Lehrlinge das Bildungsangebot in Anspruch und besuchen neben ihrer Facharbeiterausbildung die Reifeprüfungskurse
im WIFI in Eisenstadt und im BFI in Oberwart. Die Vorteile von Lehre mit Matura lägen auf der Hand, betont
Landeshauptmann Hans Niessl: „Die Kombination Facharbeiterausbildung und zusätzlichen Reifeprüfung eröffnet
Jugendlichen bessere Chancen im Berufsleben und in der Bildung. Niemand kann wissen, wie die Wirtschaft in 15,
20 Jahren aussieht. Eines ist aber gewiss: Wer gut ausgebildet ist, wird die besten Chancen haben. Lehre mit Matura
ist ein solides Fundament.“
Die Absolventinnen und Absolventen würden sich durch Engagement und Lernbereitschaft auszeichnen, lobt Niessl:
„Es ist etwas Besonderes, die Matura und eine Berufsausbildung gleichzeitig zu machen. Man ist im Lehrbetrieb und
in der Schule gefordert. Diese Doppelbelastung zu schaffen, ist nicht einfach.“ Es sei auch für den Wirtschaftsstandort
Burgenland entscheidend, „dass jeder Jugendliche im Burgenland eine Ausbildung machen kann“, so der Landeshauptmann:
„Herzliche Gratulation allen, die das schaffen.“
Dass es eine richtige Entscheidung war, 2009 mit „Lehre mit Matura“ zu starten, davon ist auch Landesrat Dr. Peter
Rezar überzeugt: „Mit ,Lehre mit Matura‘ haben wir dem burgenländischen Ausbildungssystem einen wichtigen
bildungspolitischen Meilenstein hinzugefügt. Jugendliche, die dieses Angebot annehmen, sind nicht nur am Arbeitsmarkt
gefragt, sie haben dadurch auch ein besseres Einkommen und können auch eine Fachhochschule besuchen oder eine
universitäre Laufbahn einschlagen. Das erhöht die Karrierechancen – auch die innerbetrieblichen.“ Außerdem
habe man mit diesem Ausbildungsangebot erreicht, der Lehre ein positives Image zu geben, so Rezar.
Positiv fällt auch das Resümee der Sozialpartner aus. Für AK-Präsident Alfred Schreiner ist
es wichtig, dass junge Menschen nicht mehr zwischen Lehre oder einer Ausbildung an einer höheren Schule wählen
müssen, sondern beides kombinieren können: „Wir haben lange dafür gekämpft. Mit ,Lehre mit
Matura‘ haben wir eine dritte Säule geschaffen, die Vorteile für die jungen Menschen und für die
Wirtschaft bringt.“
„Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind eine Notwendigkeit, um die wir nicht herumkommen. Erfolgreiche Unternehmen
brauchen bestausgebildete Fachkräfte. Fachwissen und gutes Allgemeinwissen ist auch im Umgang mit den Kunden
wichtig“, betont Wirtschaftskammer-Vizepräsident Kommerzialrat Dr. Julius Marhold.
Duale Ausbildung
Die Jugendlichen drücken einen Tag in der Woche, immer freitags, die Schulbank und werden in Lehrgängen
auf die Reifeprüfung vorbereitet. Den Rest der Woche verbringen sie auf ihren Ausbildungsplätzen in den
Unternehmen. Kann ein Jugendlicher nicht in das Tagesmodell einsteigen, gibt es alternativ einen Abendkurs. Der
Einstieg in „Lehre mit Matura“ steht den Lehrlingen im ersten und zweiten Lehrjahr offen. Die Reifeprüfung
ist für jeden Lehrling kostenlos.
Vorbereitungskurse für die Matura (Reifeprüfung) gibt es im WIFI Burgenland (Eisenstadt) und im BFI (Oberwart).
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