Lehre mit Matura: Startvorteil für das spätere Leben

 

erstellt am
18. 02. 14
11.30 MEZ

Absolventinnen und Absolventen des Jugendausbildungsprojekts „Lehre mit Matura“ geehrt
Eisenstadt (blms) - 2009 fiel im Burgenland der Startschuss zum Jugendausbildungsprojekt „Lehre mit Matura“. Am 17.02. wurden in Eisenstadt die Absolventinnen und Absolventen des zweiten Jahrganges vor den Vorhang gebeten und im Sitzungssaal des Landtages geehrt. 18 Jugendliche haben im letzten Jahr parallel zu ihrer Facharbeiterausbildung die Reifeprüfung abgelegt, insgesamt gibt es bei „Lehre mit Matura“ bereits 54 AbsolventInnen. Aktuell nehmen 157 Lehrlinge das Bildungsangebot in Anspruch und besuchen neben ihrer Facharbeiterausbildung die Reifeprüfungskurse im WIFI in Eisenstadt und im BFI in Oberwart. Die Vorteile von Lehre mit Matura lägen auf der Hand, betont Landeshauptmann Hans Niessl: „Die Kombination Facharbeiterausbildung und zusätzlichen Reifeprüfung eröffnet Jugendlichen bessere Chancen im Berufsleben und in der Bildung. Niemand kann wissen, wie die Wirtschaft in 15, 20 Jahren aussieht. Eines ist aber gewiss: Wer gut ausgebildet ist, wird die besten Chancen haben. Lehre mit Matura ist ein solides Fundament.“

Die Absolventinnen und Absolventen würden sich durch Engagement und Lernbereitschaft auszeichnen, lobt Niessl: „Es ist etwas Besonderes, die Matura und eine Berufsausbildung gleichzeitig zu machen. Man ist im Lehrbetrieb und in der Schule gefordert. Diese Doppelbelastung zu schaffen, ist nicht einfach.“ Es sei auch für den Wirtschaftsstandort Burgenland entscheidend, „dass jeder Jugendliche im Burgenland eine Ausbildung machen kann“, so der Landeshauptmann: „Herzliche Gratulation allen, die das schaffen.“

Dass es eine richtige Entscheidung war, 2009 mit „Lehre mit Matura“ zu starten, davon ist auch Landesrat Dr. Peter Rezar überzeugt: „Mit ,Lehre mit Matura‘ haben wir dem burgenländischen Ausbildungssystem einen wichtigen bildungspolitischen Meilenstein hinzugefügt. Jugendliche, die dieses Angebot annehmen, sind nicht nur am Arbeitsmarkt gefragt, sie haben dadurch auch ein besseres Einkommen und können auch eine Fachhochschule besuchen oder eine universitäre Laufbahn einschlagen. Das erhöht die Karrierechancen – auch die innerbetrieblichen.“ Außerdem habe man mit diesem Ausbildungsangebot erreicht, der Lehre ein positives Image zu geben, so Rezar.

Positiv fällt auch das Resümee der Sozialpartner aus. Für AK-Präsident Alfred Schreiner ist es wichtig, dass junge Menschen nicht mehr zwischen Lehre oder einer Ausbildung an einer höheren Schule wählen müssen, sondern beides kombinieren können: „Wir haben lange dafür gekämpft. Mit ,Lehre mit Matura‘ haben wir eine dritte Säule geschaffen, die Vorteile für die jungen Menschen und für die Wirtschaft bringt.“

„Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind eine Notwendigkeit, um die wir nicht herumkommen. Erfolgreiche Unternehmen brauchen bestausgebildete Fachkräfte. Fachwissen und gutes Allgemeinwissen ist auch im Umgang mit den Kunden wichtig“, betont Wirtschaftskammer-Vizepräsident Kommerzialrat Dr. Julius Marhold.

Duale Ausbildung
Die Jugendlichen drücken einen Tag in der Woche, immer freitags, die Schulbank und werden in Lehrgängen auf die Reifeprüfung vorbereitet. Den Rest der Woche verbringen sie auf ihren Ausbildungsplätzen in den Unternehmen. Kann ein Jugendlicher nicht in das Tagesmodell einsteigen, gibt es alternativ einen Abendkurs. Der Einstieg in „Lehre mit Matura“ steht den Lehrlingen im ersten und zweiten Lehrjahr offen. Die Reifeprüfung ist für jeden Lehrling kostenlos.

Vorbereitungskurse für die Matura (Reifeprüfung) gibt es im WIFI Burgenland (Eisenstadt) und im BFI (Oberwart).

 

 

 

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