Bundesminister Rupprechter und Amtskollege Zidan vereinbaren 7-Punkte Hilfspaket – Minister
machen sich vor Ort ein Bild von den schweren Schäden
Marburg/Wien (bmlfuw) - Vor vier Wochen wurde Slowenien von einer schweren Eis- und Schneekatastrophe heimgesucht.
Neben Schäden an Infrastruktur wie Stromversorgungsnetzen etc. kam es vor allem zu schweren Verwüstungen
in den Wäldern. 40% der slowenischen Wälder wurden durch Schnee- und Eisbruch mehr oder weniger stark
in Mitleidenschaft gezogen.
Bundesminister Andrä Rupprechter, der Slowenien sofort nach der Naturkatastrophe seine Unterstützung
zugesagt hat, besuchte am 02.03. seinen Amtskollegen Dejan Zidan in Marburg: "Wir stehen unseren Nachbarn
mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben ein gemeinsames Interesse für einen stabilen Markt. Wir müssen Störungen
vermeiden und den Markt vor großen Holzmengen entlasten. Die Aufarbeitung muss sicher erfolgen und wir müssen
den Schädlingsdruck durch Borkenkäfer verhindern", betonte Rupprechter. Der Minister geht davon
aus, dass die direkte Hilfe bis zu einem halben Jahr andauern wird.
Bei der Besichtigung der betroffenen Wälder zeigte sich ein verheerendes Bild. Das Schadholzausmaß liegt
derzeit (viele Gebiete sind nach wie vor unzugänglich) bei bis zu 7 Mio. Festmeter. Das entspricht dem bis
zu 2-fachen Jahreseinschlag von Slowenien.
Österreich und Slowenien vereinbaren 7-Punkte Hilfspaket
Die Minister vereinbarten österreichische Unterstützung bei der Ausarbeitung eines Einsatz-, Aktions-
und Maßnahmenplanes und werden die slowenische Einsatzleitung beraten. Weiters wird Österreich bei der
Erstellung eines Logistikkonzeptes hinsichtlich Ernte, Abfuhr und Lagerung unterstützen. Österreichische
Forstunternehmen sollen auch bei Aufarbeitung, Abtransport, Kauf oder Verkauf der Hölzer herangezogen werden
- hier wird eine Liste an interessierten Unternehmen an Slowenien übermittelt. Slowenische Forst-Ausbildner
sollen für die Aufarbeitung der Schadhölzer (Schneiden mit der Motorsäge bei gefährlichen Verhältnissen)
geschult werden. Auch bei der Langzeitlagerung wird auf Know-how zurück gegriffen. Weiters stellt Österreich
zwei Experten bei der Ausarbeitung eines Finanzierungs-/Förderungsplanes im Rahmen von ELER (Ländliche
Entwicklung) und des EU-Solidaritätsfonds zu Verfügung. Österreich hat auch bei der Schadenserhebung
und Einschätzung der zu erwartenden Holzsortimente Hilfe angeboten, die Slowenien bei Bedarf in Anspruch nehmen
will. Slowenien will auch die österreichischen Waldwirtschaftsgemeinschaften kennenlernen, die als länderübergreifendes
Erfolgsmodell gelten.
"In den nächsten Tagen wird das BMLFUW ein detailliertes Unterstützungskonzept mit den österreichischen
Partnern und Organisationen ausarbeiten. Jetzt geht es in erster Linie darum, die Schadhölzer unfallfrei,
marktschonend und schadensminimierend weiterzuverarbeiten", so Rupprechter.
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