Innsbruck (lk) - Der Kaiser-Maximilian-Preis, eine Auszeichnung für außerordentliche Leistungen
in der Europäischen Regional- und Kommunalpolitik, geht 2014 an den Präsidenten des Tiroler Landtages
DDr. Herwig van Staa – das entschied eine international besetzte Jury am 28. Februar. Der Preis besteht aus einer
Urkunde und einer Medaille (Schautaler von 1509 Kaiser Maximilian I.) sowie einem Geldpreis in der Höhe von
10.000 Euro.
Das Land Tirol und die Stadt Innsbruck haben den „Europapreis für Regional- und Kommunalpolitik des Landes
Tirol und der Stadt Innsbruck“ 1997 gestiftet. Anlass war die Vollendung des 85. Lebensjahres des langjährigen
Bürgermeisters der Stadt Innsbruck und Präsidenten des Tiroler Landtages DDr. Alois Lugger. Der Kaiser-Maximilian-Preis
ist Anerkennung seiner Verdienste um Europa. Erster Preisträger im Jahr 1998 war der Präsident von Katalonien,
Jordi Pujol. Letztes Jahr ging die Auszeichnung an Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der Deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens.
Der Preisträger 2014
DDr. Herwig van Staa wurde am 10. Juni 1942 in Linz (Oberösterreich) geboren. Nach der Matura 1960 zog er
nach Innsbruck, wo er Rechtswissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Volkskunde und Soziologie studierte.
1989 wurde van Staa in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt. 1994 wurde er Bürgermeister der Tiroler
Landeshauptstadt. Das Amt des Vizepräsidenten des Österreichischen Städtebundes bekleidete er ab
1995. Ab 2002 war er Landeshauptmann von Tirol und wurde 2003 in diesem Amt bestätigt. Seit 2008 ist van Staa
Präsident des Tiroler Landtages.
Neben seiner politischen Tätigkeit in Tirol und Innsbruck ist Herwig van Staa ein erfolgreicher europäischer
Kommunalpolitiker. 1996 wurde er zum Vizepräsidenten und bereits 1998 zum Präsidenten der Kammer der
Gemeinden des Europarates gewählt. Ab Juni 2002 war er für die Dauer von zwei Jahren Präsident des
Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates (KGRE). Ebenfalls seit 2002 ist er Mitglied im Ausschuss
der Regionen (AdR) der EU, seit 2004 zudem AdR-Vizepräsident.
2008 wurde er für eine Funktionsperiode zum Vorsitzenden der Konferenz der regionalen gesetzgebenden Parlamente
Europas (CALRE). 2010 wurde er Präsident der Kammer der Regionen des Europarats und im Oktober 2012 wiederum
für eine weitere Amtsdauer zum Präsidenten des KGRE bestellt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte seines politischen Engagements in Europa sind unter anderem eine Stärkung der
Position des KGRE. Auch die Implementierung der Charta der Lokalen Selbstverwaltung und deren Ratifizierung durch
alle 47 Mitgliedstaaten des Europarats war ihm ein wichtiges Anliegen. Auch im Ausschuss der Regionen standen kommunale
Bedürfnisse und Fragestellungen stets im Zentrum seiner Tätigkeit.
Herwig van Staa ist seit 1974 verheiratet und Vater zweier Kinder.
Stiftung des Preises
Mit der Verleihung des europaweit ausgeschriebenen Kaiser-Maximilian-Preises werden jährlich außerordentliche
Leistungen von Persönlichkeiten und Institutionen aus dem Bereich der europäischen Regional- und Kommunalpolitik
ausgezeichnet. Besondere Berücksichtigung finden Bemühungen um die Verwirklichung des Grundsatzes der
Subsidiarität, der Inhalte der Charta der Lokalen Selbstverwaltung und der Charta der Regionalen Selbstverwaltung
des Europarats. Seit dem Jahr 2007 findet die Verleihung des Preises am Vorabend des Europatages (9. Mai) statt.
Auswahl der PreisträgerInnen
Zur Auswahl und Begutachtung der PreisträgerInnen wird eine internationale Jury eingesetzt, der je ein(e)
VertreterIn des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union, des Kongresses der Gemeinden und Regionen
des Europarats, der Versammlung der Regionen Europas oder des Rats der Gemeinden und Regionen Europas und ein(e)
wissenschaftliche(r) FachexpertIn der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck angehören. Je zwei VertreterInnen
des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck ergänzen die Jury.
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